Also ich fand den Film nett. Eigentlich dachte ich ja das würde so ein typischer Hack´n´Slay Film werden, aber nein, ich habe mich unterhalten gefühlt, obwohl es ein typischer Hack´n´Slay Film war.

Das Leben damals, zur Zeit der Wikinger, muss nett gewesen sein. Wir Männer haben gekämpft und die Frauen hatten sich um den Rest zu kümmern. Es gab keinen Geschlechterkampf, nur einfach Regeln an die sich jeder zu halten hatte. Sonst hätte das Leben ja nicht funktioniert.

Heute nennen wir und zivilisiert und sagen das wir die alten Zeiten längst hinter uns haben. Das haben wir im übrigen nicht zuletzt der oft verschmähten Frau Schwarzer zu verdanken, die ich im übrigen interessant finde, und ja, sie hat IMO das Duell gegen Frau Plastik - Feldbusch gewonnen.

Männer
Yep, da stehen wir also, die Krone der Schöpfung. Man hat uns jahrelang eingetrichtert wie ein richtiger Mann zu sein hat. Mama hat zwar immer gesagt das es nicht schlimm ist zu weinen, aber wir haben es besser gewusst. Ob nun in der Schule oder im Kindergarten, irgendwo gerieten wir schon in die Fänge der Gesellschaft damit wir auch ja darauf vorbereitet werden unsere Rolle zu erfüllen. Wir sollen hart sein, trotzdem nett und immer das Geld nach Hause bringen. So hätte das Leben eigentlich in den gewohnten Bahnen verlaufen müsste.

Und heute? Was will man von uns? Also zuerst einmal wäre da der treue Familienvater der auch mal die Windel wechselt, dann soll man auch noch kreativ kochen, den Haushalt machen, im sitzen pinkeln, verständnisvoll sein, immer Sex haben wollen, erfolgreich sein, trotzdem die Familie vorziehen, immer Zeit haben, nie gestresst sein, zuhören ist auch ganz wichtig, natürlich muss man jeden Morgen joggen gehen ... und noch viel mehr.

Klingt nach Selbstmitleid? Kommen wir jetzt mal zu den

Frauen
Letzte Woche gab Ethan Hawke in FF ein Interview. Dort hat er was interessantes gesagt. Uma Thurman, seine Frau, würde immer sagen: „In Hollywood sind die Frauen nur dazu da um zu zeigen das der Hauptdarsteller nicht schwul ist.“ Sie hat natürlich recht damit.

Frauen bekommen von klein auf beigebracht wie wichtig die Familie ist. Das war früher so. Dank der Emanzipation haben sie soviel Selbstbewusstsein sich aus dieser Rolle zu befreien. Nix, stilles Hausmütterchen, Karriere macht die Frau von heute. Sie weiß zwar das sie irgendwann ausgebremst wird, aber Frauen haben eins nicht verlernt, still vor sich hin leiden. Aber irgendwie ändert sich auch das gerade wieder, wenn auch subtiler.

Heute, nun ja, die Karrierefrau ist geblieben, die Politik besteht ja regelrecht darauf das die Frauen arbeiten, dabei tun sie alles um ihnen die Illusion der Chancengleichheit zu geben, dann ist die Familie aber auch wichtig, schließlich zwingt der Demographischefaktor uns zum handeln, die Frau muss also wieder zur Gebärmaschine werden, sie muss allerdings attraktiv bleiben, immer nett sein, hinter ihrem Mann stehen ... und noch vieles mehr.

Was lernen wir daraus?
Irgendwie geht es allen beschissen. Man hat die alten Werte hinter sich gelassen und steht nun vor einem Berg von Aufgaben von denen man weiß das man sie niemals erfüllen kann.

Tja, was soll ich noch schreiben? So ist die Welt nun mal. Ein Albtraum aus dem irgendwie keiner aufwachen will, ihr dürft mich zitieren, hat aber bestimmt schon jemand vor mir erkannt. Und jetzt verschont mich bitte mit dem üblichen Floskeln wie „ich lass mich davon nicht beeinflussen.“ Wenn das so wäre wärt ihr Hippies und würdet erst in ein paar Jahrzehnten vorm Rechner sitzen, dann würdet ihr allerdings Millionen verdienen.