Das ist richtig. Innerhalb des Gesamtkonzerns hätte man sich flexibler zeigen können. Habe mir auch schon oft, gedacht, dass man manche Serien zu kabel eins "abschieben" sollte. Bezahlt sind die Rechte sowieso und statt die Serien im Keller verrotten zu lassen, gibt man ihnen besser dort nochmal eine Chance. Bei Las Vegas und The Shield hat man diesen Schritt jetzt endlich getan. Leider sind die ersten Quoten nicht sehr gut. Hatte da mit mehr gerechnet.
"4400" jetzt mehr oder weniger nahtlos zu kabel eins zu übernehmen, ist aber wohl auch schwierig, schließlich muss man auch dort erstmal einen Sendeplatz frei haben und sowas kann dauern.
Zu Doctor Who kann ich nichts sagen, da ich die Serie nicht kenne. Aber wie ich im Artikel geschrieben habe, ist es keineswegs so, dass die Serien mit durchgehender Handlung in den USA alle ein bombastischer Erfolg sind. Lost als erfolgreichster Vertreter dieser Art ist auf Platz 25 in den Saison-Charts. (Desperate Housewives und insbesondere Grey's Anatomy sind weiter vorne, ich weiß aber nicht inwiefern es da eine durchgehende Handlung gibt, mit Lost, Prison Break oder 24 kann man die aber wohl nicht unbedingt vergleichen). Das heißt natürlich nicht, dass Lost, 24 und Prison Break Flops sind. Das sind sie gewiss gewiss nicht, sonst würden sie ja nicht verlängert werden, aber auch in den USA müssen sie sich CSI:XY, NCIS, Numbers, Dr. House, Cold Case, Without a trace usw. geschlagen geben.Also ist wieder das 'Desinteresse' der breiten Masse schuld? Ich glaube, da machen wir uns die Sache etwas zu einfach. Denn ist der deutsche Zuschauer denn so verschieden von den Amerikanern oder den Engländern? Dort laufen die Serien mit Traumquoten, warum also hier nicht? Ich bin da auch eher jemand, der den Sendern die Schuld gibt, man schaue sich nur mal an, was zZ bei Pro7 und Doctor Who abgeht: Die Serie ist familientauglich und absoluter Kult in England, erzielt regelmäßig Traumquoten und ernährt eine riesige Merchandise-Maschinerie.
4400 oder auch andere Sorgenkinder im dt. Markt wie Nip/tuck oder The Shield laufen nicht bei den großen Networks sondern auf Kabelsendern. Diese Sender sind gegen Bezahlung empfangbar, sind also ein Art Pay-TV, wenn auch nicht so teuer wie z.B. HBO oder Showtime, dafür sind sie aber wohl auch nicht werbefrei. Das heißt, die kann man nicht mit unseren großen Privatsendern vergleichen. Für diese Kabelsender sind die Serien in der Tat ein Erfolg, aber verglichen mit den großen Networks sind die Zuschauerzahlen natürlich viel geringer, eine Serie kann also auch mit einem kleineren Publikum dort ein Erfolg werden.
4400 hatte in Season 3 beispielsweise durchschnittlich 3,2 Millionen Zuschauer. Rechnet man das jetzt anhand der Einwohnerzahl auf dt. Verhältnisse um, ist man in ähnlichen Regionen wie 4400 zuletzt auf ProSieben. Für ProSieben sind solche Werte aber eben zu wenig.
Naja, man sollte es aber auch nicht überschätzen oder besser gesagt möglicherweise falsch einschätzen, indem man sich zu sehr an den eigenen Interessen orientiert.Das deutsche Publikum wird wir meiner Meinung nach also entweder in stark unterschätzt oder durch Sendeplatzverlegungen/-mismanagement nach Strich und Faden veräppelt.
Das ist sicherlich was dran. An einer Eigen-Produktion hängt man wohl eher, als an eingekauften Sendungen. Sieht man ja auch an ProSieben. An Stromberg und Dr.Psycho hielten sie trotz schlechter Quoten fest.Ich bin übrigens auch der Meinung, dass den deutschen Sendern oft das Engagement der amerikanischen Sender fehlt: Wenn man Serien nur einkauft, aber kein Geld für die Produktion/Entwicklung investiert hat, dann fällt es sicher oft leichter die Serien abzusetzen als nochmals die Werbetrommel zu rühren bevor man diesen letzten Schrittt geht
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