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Thema: Von bösen Sendern und guten Serien - Thread zur Kolumne

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  1. #1
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    Standard AW: Von bösen Sendern und guten Serien - Thread zur Kolumne

    Zitat Zitat von cornholio1980 Beitrag anzeigen

    Eines gibt es aber sehr wohl, dass man Prosieben vorwerfen kann: Während die Marktanteile von 4400 etc. für Pro7 desaströs sein mögen, wären sie für die kleineren Sender wie z.B. Kabel Eins schon als Erfolg zu werten. Bei Las Vegas und The Shield hat man ja nun endlich nach teils mehrjähriger Verzögerung endlich den weisen entschluß gefasst, diese dort ins Programm zu nehmen. Für die etwas anspruchsvolleren Serien mit treuer, aber eben nicht allzu großer Fangemeinde, würde ich mir das ebenso wünschen. Nicht lange zögern, nicht die Fans verärgern, sondern ihnen gleich sagen "Wir nehmen es aus dem Programm, dafür werdet ihr die Serie in Kürze auf unserem kleinen Nachbarsender sehen können".

    Für mich wäre diese Variante eine Win-Win-Situation für Sender und Fans...
    Das ist richtig. Innerhalb des Gesamtkonzerns hätte man sich flexibler zeigen können. Habe mir auch schon oft, gedacht, dass man manche Serien zu kabel eins "abschieben" sollte. Bezahlt sind die Rechte sowieso und statt die Serien im Keller verrotten zu lassen, gibt man ihnen besser dort nochmal eine Chance. Bei Las Vegas und The Shield hat man diesen Schritt jetzt endlich getan. Leider sind die ersten Quoten nicht sehr gut. Hatte da mit mehr gerechnet.
    "4400" jetzt mehr oder weniger nahtlos zu kabel eins zu übernehmen, ist aber wohl auch schwierig, schließlich muss man auch dort erstmal einen Sendeplatz frei haben und sowas kann dauern.

    Also ist wieder das 'Desinteresse' der breiten Masse schuld? Ich glaube, da machen wir uns die Sache etwas zu einfach. Denn ist der deutsche Zuschauer denn so verschieden von den Amerikanern oder den Engländern? Dort laufen die Serien mit Traumquoten, warum also hier nicht? Ich bin da auch eher jemand, der den Sendern die Schuld gibt, man schaue sich nur mal an, was zZ bei Pro7 und Doctor Who abgeht: Die Serie ist familientauglich und absoluter Kult in England, erzielt regelmäßig Traumquoten und ernährt eine riesige Merchandise-Maschinerie.
    Zu Doctor Who kann ich nichts sagen, da ich die Serie nicht kenne. Aber wie ich im Artikel geschrieben habe, ist es keineswegs so, dass die Serien mit durchgehender Handlung in den USA alle ein bombastischer Erfolg sind. Lost als erfolgreichster Vertreter dieser Art ist auf Platz 25 in den Saison-Charts. (Desperate Housewives und insbesondere Grey's Anatomy sind weiter vorne, ich weiß aber nicht inwiefern es da eine durchgehende Handlung gibt, mit Lost, Prison Break oder 24 kann man die aber wohl nicht unbedingt vergleichen). Das heißt natürlich nicht, dass Lost, 24 und Prison Break Flops sind. Das sind sie gewiss gewiss nicht, sonst würden sie ja nicht verlängert werden, aber auch in den USA müssen sie sich CSI:XY, NCIS, Numbers, Dr. House, Cold Case, Without a trace usw. geschlagen geben.

    4400 oder auch andere Sorgenkinder im dt. Markt wie Nip/tuck oder The Shield laufen nicht bei den großen Networks sondern auf Kabelsendern. Diese Sender sind gegen Bezahlung empfangbar, sind also ein Art Pay-TV, wenn auch nicht so teuer wie z.B. HBO oder Showtime, dafür sind sie aber wohl auch nicht werbefrei. Das heißt, die kann man nicht mit unseren großen Privatsendern vergleichen. Für diese Kabelsender sind die Serien in der Tat ein Erfolg, aber verglichen mit den großen Networks sind die Zuschauerzahlen natürlich viel geringer, eine Serie kann also auch mit einem kleineren Publikum dort ein Erfolg werden.
    4400 hatte in Season 3 beispielsweise durchschnittlich 3,2 Millionen Zuschauer. Rechnet man das jetzt anhand der Einwohnerzahl auf dt. Verhältnisse um, ist man in ähnlichen Regionen wie 4400 zuletzt auf ProSieben. Für ProSieben sind solche Werte aber eben zu wenig.

    Das deutsche Publikum wird wir meiner Meinung nach also entweder in stark unterschätzt oder durch Sendeplatzverlegungen/-mismanagement nach Strich und Faden veräppelt.
    Naja, man sollte es aber auch nicht überschätzen oder besser gesagt möglicherweise falsch einschätzen, indem man sich zu sehr an den eigenen Interessen orientiert.

    Ich bin übrigens auch der Meinung, dass den deutschen Sendern oft das Engagement der amerikanischen Sender fehlt: Wenn man Serien nur einkauft, aber kein Geld für die Produktion/Entwicklung investiert hat, dann fällt es sicher oft leichter die Serien abzusetzen als nochmals die Werbetrommel zu rühren bevor man diesen letzten Schrittt geht
    Das ist sicherlich was dran. An einer Eigen-Produktion hängt man wohl eher, als an eingekauften Sendungen. Sieht man ja auch an ProSieben. An Stromberg und Dr.Psycho hielten sie trotz schlechter Quoten fest.

  2. #2
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    Standard AW: Von bösen Sendern und guten Serien - Thread zur Kolumne

    Ich kann nicht nachvollziehen in wie Weit eine mehrere Folgen bis ganze Staffeln uebergreifende Handlungsbogen der ausschlaggebende Grund schlecht hin fuer den fehlenden Erfolg einer Serie sein kann. Sei es bei Pro7 oder einem anderen Sender.

    Macht man es sich da nicht ebenso 'leicht' wenn man, hart formuliert, unterstellt die Zuschauer seien zu dumm oder unaufmerksam als das sie der Handlung, der ach so komplexen Geschichte, folgen koennen?

    Zunaechst die meisten hier moegen sie nicht moegen. Aber es gibt eine Menge Soap Operas, das Sub-Genre Telenovela legte vor kurzem einen Boom hin den man durchaus als beeindruckend bezeichnen kann. Trotz der Folgen uebergreifenden Intrigen, Charakter-Entwicklungen und Handlungsboegen. Gut, die Art der Serien und Handlung duerfte hier nicht jeden ansprechen, aber sie exestiert und wird behalten. Selbst dann wenn sie haarstraeubend konstruiert ist. Auch Eigenproduktionen wie Hinter Gittern liefen bis zu elf Staffeln.
    Hinzukommt das es erfolgreiche Serien gab die ebenso komplexere Geschichten erzaehlten wie Buffy.

    Zudem muessten "Mystery Serien" wie Sliders und Seven Days einschlagen wie kleine Bombe. Wobei ich mich auch Frage wo nun bei z.B. Jericho die komplexe Handlung ist. Bisher blieb nach den Folgen das Gefuehl zurueck eine abgeschlossene Handlung zu einem beliebigen Thema aus der Kategorie "Probleme nach Atombomben Explosionen" zu sehen. Wo ganz minimalistisch nebenher die Frage laeuft "Wer war's". (Inklusiver kleiner Faehrten pro Folge die dann wenn es drauf ankommt nochmal Rueck-Eingeblendet werden)


    Das einzige was mir auffaellt, es fehlt an praegenden Identifikations Figuren. Plakativ gesagt sind mir bei 4400 Leute wohl etwa 4200 zuviel. Von Lost habe ich gerade mal behalten das eine Glatze mit spielt. Bei Jericho, das ich noch regelmaessig sehe, kenn ich nicht mal den Namen von dem Sohn auf Anhieb auswendig.
    Dafuer weiss ich das die Hauptfigur aus eine Telenovela, von der ich keine ganze Folge gesehen habe, Lisa Plenske heisst, inklusive Hintergrund-Info Haeppchen.

    Meiner Meinung nach fehlt den Serien eine Figur die eine bedeutende Hauptrolle einnimmt und herrausragt. Die dann auch entsprechend beworben wird, werden kann und wegen der die Leute dann auch einschalten. So etwas wie ein Captain Kirk, Picard. Irgendwas was man neben dem Pro7 Logo zeigen und den Slogan drunter setzen kann.
    Das geht imho Lost, 4400, Jericho oder auch dem neuen SG1 ziemlich ab. Wenn ich oben auf das Foren-Banner schaue, erkenne ich gerade 3 Charactere wieder. Doctor, Rose und Teal'C. Wobei letzterer schon ziemlich untergeht. Wuerde ich nicht zufaellig den Japaner wiedererkannt haben, haette ich kaum die Horde (fuer mich) namens- und gesichstsloser Charactere der Serie Heroes zu ordnen koennen.

    Kurz, den Serien fehlt es etwas an Profil.
    Was auch daran liegt das es vielleicht nicht entsprechend beworben wurde. Wenn zum start die Quoten gut waren, und sie danach abfielen, heisst das fuer mich das die Zuschauer wohl nichts sahen das sie dazu brachte sich fuer die naechste Folge zu interessieren.

    Dank des Videorekorders, der in vielen Haushalten zur Verfügung steht, keineswegs zum Sklaven des Fernsehers werden
    Ich lasse mir eher vom Fernseh diktieren wann ich einschalte, und wie ich meine Freizeit plane. Als das ich mir die Muehe mache eine Videorekorder Programmierung zu pflegen, Baender anzuschaffen und fuer das gesammelte TV Material dann auch noch Zeitslots frei zu schaufeln.
    Zu einer Serie gehoert meiner Meinung nach auch eine konstante Ausstrahlung, so das man quasi ein kleines Ritual hat, eine Sicherheit wann man die naechste Folge bekommt. Ein Ausgangspunkt um mit anderen darueber zu reden, auf einem Stand zu sein.

    Zitat Zitat von cornholio1980
    "Wir nehmen es aus dem Programm, dafür werdet ihr die Serie in Kürze auf unserem kleinen Nachbarsender sehen können".
    Wenn die so agieren wuerden, waere ich als Zuschauer schneller von dem Sender weg als das die "Quote" sagen koennen. Damit wuerde der Sender doch zum Trailerpark fuer das Pay-TV Angebot degradiert werden.

    Zitat Zitat von Dune
    Ich bin da auch eher jemand, der den Sendern die Schuld gibt, man schaue sich nur mal an, was zZ bei Pro7 und Doctor Who abgeht: Die Serie ist familientauglich und absoluter Kult in England, erzielt regelmäßig Traumquoten und ernährt eine riesige Merchandise-Maschinerie.
    Ich mag die Serie auch. Es ist meine derzeitige absolute Lieblingsserie.
    Aber was Deutschland von England unterscheidet, ist die Tatsache das Doctor Who in Deutschland nicht auf die Geschichte zurueckblicken kann. Es keine ganzen Generationen gibt die mit dem Doktor als "Groesse" aufwuchsen.

    (Ich denke das die Serie, dank Cast und Leitmotiv, erfolgreicher waere, als es derzeit Jericho, 4400 oder Lost sind)

  3. #3

    Standard AW: Von bösen Sendern und guten Serien - Thread zur Kolumne

    Bei den USA sollte man nicht vergessen, dass die (incl. kanadischem Anhängsel) einen TV-Markt von 330 Mio Einwohnern abdecken, während es bei uns inkl. Ösiland und der deutschsprachigen Schweiz vielleicht 95 Millionen sind - deren Reichweite ist also fast viermal so groß. Das erlaubt es, wesentlich mehr Nischenprodukte zu produzieren, da eben auch bei kleinen Serien der Nischenmarkt groß genug ist um kostendeckend zu produzieren. Einen Free TV-SciFi-Channel oder Pay TV wie HBO mit hochqualitativen eigenproduzierten Serien wäre hier einfach nicht denkbar, selbst wenn die Zuschauerzahlen relativ genauso groß sind wie in den USA (gemessen am Bevölkerungsverhältnis), wären sie doch in absoluten Zahlen zu niedrig. Somit ist unser Fernsehmarkt ganz anders organisiert.

    Auch sind in den USA Festplattenrekorder wie der Tivo viel weiter verbreitet als bei uns, diese erlauben es ja gerade vielbeschäftigten Menschen ihre Serien sehr bequem aufzunehmen, im Vergleich zum Videorekorder. Den Tivo-Service gibt es in Deutschland nicht, ist auch in näherer Zeit nicht geplant soweit ich weiß. Mit so einer Technologie könnte auch eine Serie wie Invasion die vor ein paar Monaten in den death slot (Nachtprogramm 1 bis 2 Uhr, wenn ich mich recht erinnere) verbannt wurde noch größere Marktanteile erreichen, da sich die Fans die Serie dann eben einfach mit ihrem Tivo aufnehmen würden. Wer ist um die Zeit schon auf um zu fernsehen?

    Gerade bei den Scifi- und Mysteryserien scheint es doch so zu sein, dass man die Serien hier gerne bei den Major Networks wie Pro7, Sat1 oder RTL verheizt. Dabei sollte man vielleicht eher den Weg erfolgreicher Serien wie CSI oder Without a Trace gehen, die erst mal bei kleineren Sendern wie Vox und Kabel1 liefen, in Ruhe ohne massiven Quotendruck eine Zuschauerbasis aufbauen konnten und dann zu den großen Sendern verlegt wurden. Statt die Kleinen also als Resteverwerter zu missbrauchen sollte man sie eher mehr als Experimentierlabor benutzen, eine Serie die nicht der Über-Hit ist könnte dann trotzdem bei Vox weiterlaufen, wo sie bei Pro7 aus dem Programm verbannt würde.

    Warum dies nicht öfter so gehandhabt wird weiß ich nicht, vielleicht sind die Rechte für die entsprechenden Serien einfach zu teuer für kleine Sender wie Vox.

  4. #4
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    Standard AW: Von bösen Sendern und guten Serien - Thread zur Kolumne

    Zitat Zitat von Teylen Beitrag anzeigen
    Ich kann nicht nachvollziehen in wie Weit eine mehrere Folgen bis ganze Staffeln uebergreifende Handlungsbogen der ausschlaggebende Grund schlecht hin fuer den fehlenden Erfolg einer Serie sein kann. Sei es bei Pro7 oder einem anderen Sender.
    Ich sage ja nicht, dass das der einzigste Grund ist warum eine Serie zur Zeit nicht erfolgreich ist. In meinen Augen ist es aber schon ziemlich auffällig, dass Serien mit folgenübergreifender Handlung recht häufig Probleme mit den Quoten haben.

    Macht man es sich da nicht ebenso 'leicht' wenn man, hart formuliert, unterstellt die Zuschauer seien zu dumm oder unaufmerksam als das sie der Handlung, der ach so komplexen Geschichte, folgen koennen?
    Von "dumm" war ja keine Rede und von mir war das auch nicht unterschwellig so gemeint. Ich denke aber, dass viele Leute kein Interesse an solchen Serien haben, mit Dummheit hat das jedoch nichts zu tun. Ich kenne einige Leute, denen ich keinesfalls absprechen würde, dass sie komplexeren Handlungen folgen könnten, die aber keine Luste haben auf Serien, bei denen man besser keine Folge verpasst.

    Zunaechst die meisten hier moegen sie nicht moegen. Aber es gibt eine Menge Soap Operas, das Sub-Genre Telenovela legte vor kurzem einen Boom hin den man durchaus als beeindruckend bezeichnen kann. Trotz der Folgen uebergreifenden Intrigen, Charakter-Entwicklungen und Handlungsboegen. Gut, die Art der Serien und Handlung duerfte hier nicht jeden ansprechen, aber sie exestiert und wird behalten. Selbst dann wenn sie haarstraeubend konstruiert ist. Auch Eigenproduktionen wie Hinter Gittern liefen bis zu elf Staffeln.
    Auf das Argument habe ich gewartet. Ich weiß, dass die Popularität von Soaps meiner These widerspricht. Aber mit meinem Artikel wollte ich auch gar nicht behaupten, dass Serien mit fortlaufender Handlung grundsätzlich kein Erfolg sein können. Habe ja auch geschrieben, dass es durchaus Ausnahmen gibt. Außerdem kann man die Soaps ja auch nur bedingt mit anderen Serien vergleichen,

    Hinzukommt das es erfolgreiche Serien gab die ebenso komplexere Geschichten erzaehlten wie Buffy.
    Wie gesagt, ich habe nie bestritten, dass es auch Ausnahmen gibt. Wobei ich eine Serie wie Buffy auch nicht unbedingt in die gleiche Schublade stecken würde, wie 24 oder Prison Break, in denen wirklich in jeder Folge eine fortlaufende Geschichte erzählt wird (Stichwort: Cliffhanger bei jeder Folge). Das war bei Buffy in der Form nicht der Fall.

    Zudem muessten "Mystery Serien" wie Sliders und Seven Days einschlagen wie kleine Bombe.
    Hier gilt mehr oder weniger das gleiche wie oben, nur umgekehrt. Ich habe nicht behauptet, dass Einzel-Stories automatisch zum Erfolg führen.

    Vielleicht sollte ich mal kurz nochmal darstellen, warum ich den Artikel geschrieben habe, was ich mit ihm sagen will:
    1. Mich stört, dass immer und grundsätzlich auf die Sender geschimpft wird, wenn eine Serie rausfliegt. Es mag durchaus auch Fälle geben, wo der Sender Mist gebaut hat, aber dieses pauschale "Draufhauen" nervt mich. Wenn man so in einigen Foren liest, könnte man meinen die Sender hätten nix besseres zu tun, als die Zuschauer zu ärgern.
      Die Sender bringen nun mal das, womit sie Geld verdienen können. So funktioniert das System eben und Geld bekommen sie mit Sendungen, die Zuschauer in für den Sender ausreichender Anzahl haben.
    2. In meinen Augen ist es auffällig, dass es insbesondere Serien mit folgenübergreifender Handlung zur Zeit schwer haben. Das heißt aber nicht, dass sämtliche Formate dieser Art zum Scheitern verurteilt sind und es heißt genauso wenig, dass Formate mit Einzel-Stories automatisch erfolgreich sind.


    Wobei ich mich auch Frage wo nun bei z.B. Jericho die komplexe Handlung ist.
    Ich persönlich würde Jericho jetzt auch nicht als höchst komplex bezeichnen. Wobei sowas auch immer etwas Ansichtssache ist. Buffy würde ich z.B. ebenfalls nicht unbedingt in diese Kategorie einordnen, was jetzt nicht heißen soll, dass sie völlig trivial wäre.

    Das einzige was mir auffaellt, es fehlt an praegenden Identifikations Figuren. Plakativ gesagt sind mir bei 4400 Leute wohl etwa 4200 zuviel. Von Lost habe ich gerade mal behalten das eine Glatze mit spielt. Bei Jericho, das ich noch regelmaessig sehe, kenn ich nicht mal den Namen von dem Sohn auf Anhieb auswendig.


    Meiner Meinung nach fehlt den Serien eine Figur die eine bedeutende Hauptrolle einnimmt und herrausragt. Die dann auch entsprechend beworben wird, werden kann und wegen der die Leute dann auch einschalten. So etwas wie ein Captain Kirk, Picard. Irgendwas was man neben dem Pro7 Logo zeigen und den Slogan drunter setzen kann.
    Das geht imho Lost, 4400, Jericho oder auch dem neuen SG1 ziemlich ab. Wenn ich oben auf das Foren-Banner schaue, erkenne ich gerade 3 Charactere wieder. Doctor, Rose und Teal'C. Wobei letzterer schon ziemlich untergeht. Wuerde ich nicht zufaellig den Japaner wiedererkannt haben, haette ich kaum die Horde (fuer mich) namens- und gesichstsloser Charactere der Serie Heroes zu ordnen koennen.

    Kurz, den Serien fehlt es etwas an Profil.
    Naja, ganz von der Hand zu weisen ist das in der Tat nicht. Einen besonders hervorstechenden (Haupt-)Charakter haben diese Serien nicht, sie verlassen sich auf ein relativ großes Ensemble. Daher bietet sich auch keine Figur an, um die man eine Werbekampagne aufbauen kann und die als Zugpferd dient. Ist die Frage, ob sowas aber überhaupt zwingend notwendig ist.

    Wenn zum start die Quoten gut waren, und sie danach abfielen, heisst das fuer mich das die Zuschauer wohl nichts sahen das sie dazu brachte sich fuer die naechste Folge zu interessieren.
    Zumindest da sind wir uns einig.


    Ich lasse mir eher vom Fernseh diktieren wann ich einschalte, und wie ich meine Freizeit plane. Als das ich mir die Muehe mache eine Videorekorder Programmierung zu pflegen, Baender anzuschaffen und fuer das gesammelte TV Material dann auch noch Zeitslots frei zu schaufeln.
    Das kann ich ehrlich gesagt überhaupt nicht nachvollziehen. Den Videorecorder zu programmieren kostet jetzt wirklich nicht viel Zeit. Und wieso "Zeit freischaufeln"? Wenn Du die Serie "live" guckst, brauchst Du genauso Zeit. Bei Aufnahmen bist du aber flexibler, du brauchst also gerade nicht "schaufeln", da Du dann gucken kannst, wann Du Lust und Zeit hast. Als netter Nebeneffekt bleibt einem auch noch die Werbung erspart.


    Wenn die so agieren wuerden, waere ich als Zuschauer schneller von dem Sender weg als das die "Quote" sagen koennen. Damit wuerde der Sender doch zum Trailerpark fuer das Pay-TV Angebot degradiert werden.
    Ich glaube, da hast Du was falsch verstanden. Es ging nicht um Pay-TV, sondern darum die Serien auf kleinere, ebenfalls frei empfangbare Sender zu verschieben.


    Ich mag die Serie auch. Es ist meine derzeitige absolute Lieblingsserie.
    Aber was Deutschland von England unterscheidet, ist die Tatsache das Doctor Who in Deutschland nicht auf die Geschichte zurueckblicken kann. Es keine ganzen Generationen gibt die mit dem Doktor als "Groesse" aufwuchsen.
    Wie gesagt ich kenne Doctor Who nicht, aber ich habe so meine Zweifel, dass die Serie ein Riesen-Erfolg in Deutschland werden könnte. England ist eben nicht gleich Deutschland und das ist völlig wertungsfrei gemeint.

    Zitat Zitat von DerBademeister Beitrag anzeigen
    Bei den USA sollte man nicht vergessen, dass die (incl. kanadischem Anhängsel) einen TV-Markt von 330 Mio Einwohnern abdecken, während es bei uns inkl. Ösiland und der deutschsprachigen Schweiz vielleicht 95 Millionen sind - deren Reichweite ist also fast viermal so groß. Das erlaubt es, wesentlich mehr Nischenprodukte zu produzieren, da eben auch bei kleinen Serien der Nischenmarkt groß genug ist um kostendeckend zu produzieren. Einen Free TV-SciFi-Channel oder Pay TV wie HBO mit hochqualitativen eigenproduzierten Serien wäre hier einfach nicht denkbar, selbst wenn die Zuschauerzahlen relativ genauso groß sind wie in den USA (gemessen am Bevölkerungsverhältnis), wären sie doch in absoluten Zahlen zu niedrig. Somit ist unser Fernsehmarkt ganz anders organisiert.
    Das habe ich ja schon kurz im Artikel angerissen und oben anhand des Beispiels "4400" nochmal versucht zu verdeutlichen. Der US-Markt ist wesentlich größer und damit auch vielfältiger. Dort ist es auch lukrativ Nischen zu bedienen und vor allem in diese Nischen auch noch relativ viel Geld zu investieren, so das hochwertige Formate dabei rauskommen.

    Auch sind in den USA Festplattenrekorder wie der Tivo viel weiter verbreitet als bei uns, diese erlauben es ja gerade vielbeschäftigten Menschen ihre Serien sehr bequem aufzunehmen, im Vergleich zum Videorekorder. Den Tivo-Service gibt es in Deutschland nicht, ist auch in näherer Zeit nicht geplant soweit ich weiß. Mit so einer Technologie könnte auch eine Serie wie Invasion die vor ein paar Monaten in den death slot (Nachtprogramm 1 bis 2 Uhr, wenn ich mich recht erinnere) verbannt wurde noch größere Marktanteile erreichen, da sich die Fans die Serie dann eben einfach mit ihrem Tivo aufnehmen würden. Wer ist um die Zeit schon auf um zu fernsehen?
    Das ist richtig. Ich habe "Invasion" auch nur Dank Recorder weiterverfolgt. Allerdings muss man bedenken, dass Zuschauer, die Sendungen mittels Aufzeichnungen verfolgen, für die Sender relativ uninteressant sind, da dann eben auch die Werbung übersprungen wird.

    Gerade bei den Scifi- und Mysteryserien scheint es doch so zu sein, dass man die Serien hier gerne bei den Major Networks wie Pro7, Sat1 oder RTL verheizt. Dabei sollte man vielleicht eher den Weg erfolgreicher Serien wie CSI oder Without a Trace gehen, die erst mal bei kleineren Sendern wie Vox und Kabel1 liefen, in Ruhe ohne massiven Quotendruck eine Zuschauerbasis aufbauen konnten und dann zu den großen Sendern verlegt wurden. Statt die Kleinen also als Resteverwerter zu missbrauchen sollte man sie eher mehr als Experimentierlabor benutzen, eine Serie die nicht der Über-Hit ist könnte dann trotzdem bei Vox weiterlaufen, wo sie bei Pro7 aus dem Programm verbannt würde.

    Warum dies nicht öfter so gehandhabt wird weiß ich nicht, vielleicht sind die Rechte für die entsprechenden Serien einfach zu teuer für kleine Sender wie Vox.
    Naja, SciFi und Mystery landet selten bei RTL oder Sat.1 aber grundsätzlich hast Du natürlich Recht. Der von Dir beschriebene Weg wäre begrüßenswert. Allerdings ist es gut möglich, dass da die Kosten im Weg stehen. Allerdings beruht dieser Preis ja letzten Endes auf Angebot und Nachfrage. Wenn die Nachfrage aber in Deutschland nur gering ist, müssten ja irgendwann auch mal die Preise sinken. Vielleicht ist dies eine Entwicklung, die noch etwas Zeit braucht und dann kommt. Wünschenswert wäre es. In der Zwischenzeit sollten sie den sowieso schon bezahlten Serien dann eben eine zweite Chance bei den kleinen Sendern der jeweiligen Gruppe geben.

  5. #5
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    Standard AW: Von bösen Sendern und guten Serien - Thread zur Kolumne

    Momentan höre ich in meinem Bekanntenkreis, dass man sich Serien gar nicht mehr im Free-TV anschauen könne weil - da kommt jetzt einerseits das Argument, dass die ja sowieso immer zu früh abgesetzt, nicht beworben und im Programm hin- und hergeschoben werden was auch die Öffentlich-Rechtlichen gut können übrigens. Dann aber kommt andererseits das Argument, dass die Werbung ja heutzutage unterträglich sei... Zugegeben - das hat jetzt nur am Rande mit der Diskussion zu tun, spricht aber vielleicht auch einen Grund an: Die gefühlte Werbehäufigkeit führt dazu, dass man abschaltet. Ergo: Quoten sinken. Ergo: Serie fliegt aus dem Programm weil kein Geld damit zu machen ist. Was den Unsinn mit Laufbändern, plötzlich aufpoppenden Werbefiguren mitten in einer Folge anbetrifft haben wir ja hierzulande von den USA leider übernommen...

    Natürlich halte ich keinen per se für dumm oder blöd, der jetzt nicht einer durchaus komplexen Serie wie "24", "The Sopranos" oder "The Shield" folgen kann. Vermutlich ist es eher das "Ich will jetzt halt mal NICHT denken müssen"-Gefühl dass einige davon abhält komplexe Serien zu gucken. Denn seien wir ehrlich: Man will generell am Abend nach der Arbeit nichts gucken was einen belastet oder wo man nochmal aktiv nachdenken muss - man will sich entspannen.
    Das gelingt mit Einzelfolgen natürlich idealer weil da immer die gleiche Formel greift und der Zauber der Wiederholung einsetzt. Sowas funktioniert erstaunlicherweise bei "Stargate" trotz eines Story-Arcs a la Ori weil sich dort die Charaktere halt kaum verändern. Und weil die Serie vielleicht doch nicht so komplex ist. *duck*
    "Primeval" ist auch so ein Fall wo man zwar einen Story-Arc hat, der aber nicht so komplex ist - jedenfalls wenn ich das richtig in Erinnerung habe, ich habe da etliches verdrängt. Hüstel. "Hyde" funktioniert ebenfalls ganz gut in dieser Hinsicht. "Dangerfield" wäre ein Beispiel aus dem Cop-Serienbereich. Oder meinetwegen "Samantha Ryan". "Touching Evil" ist auch sowas, also das US-Remake. (Falls das jemand kennt, das ist sowas von toll, hüstel.)

    Wer komplexe Serien gucken möchte kauft sich die - behaupte ich mal frechdreist - in der Regel auf DVD nach. Ging mir z.B. mit LOST so, allerdings hänge ich da trotzdem in der ersten Staffel nach wie vor. Man will "24" einfach nicht sabbernd auf nächst Woche wartend gucken - man will es jetzt, sofort, nach der letzten Folge. Da sind die DVDs geeigneter als eine werbeverseuchte Ausstrahlung bei RTL2, die zudem eventuell geschnitten sein könnte - man weiß ja nie hierzulande.
    Komplexe Serien brauchen Zeit. Die muss man haben. Und die hat man nicht am Feierabend wenn man gerade entspannen möchte - die hat man in der Regel am Wochenende wenn man die Aufzeichnung ins Gerät schieben und die Folgen in Ruhe nachsehen kann. Das drückt dann natürlich auf die Quoten wenn mans nicht live sehen kann, klar.

    Ob der Doctor hier in der Late Prime funktioniert bleibt abzuwarten - einerseits kommts enorm auf die Synchro an, andererseits auch auf die Tatsache ob Familien-SF hier überhaupt als solche wahrgenommen wird. (Boah, diese Dalekstimmen in der deutschen Version der Fünf Doctoren, weia...) Wenn wir hier fast das an Quote erreichen würden was in den USA bei SCIFI geholt wäre, könnte Pro7 die Korken knallen lassen - aber das ist äußerst unwahrscheinlich. Zudem ist der Doctor hier keine gesellschaftliche Figur, die in der Tradition verwurzelt ist. Allerdings: Der Story-Arc beim Doctor ist nun nicht sooo wirklich dicht - es könnte vielleicht doch funktionieren. Hoffen wir es. Pro7 hat ihn ja nicht direkt abgeschrieben, im letzten Quartal des Jahres werden wir es wohl dann sehen. (Ähm - ich nicht. Ich gucke nämlich so gut wie selten Serien auf deutsch im TV...)
    Ad Astra

  6. #6
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    Ich sage ja nicht, dass das der einzigste Grund ist warum eine Serie zur Zeit nicht erfolgreich ist. In meinen Augen ist es aber schon ziemlich auffällig, dass Serien mit folgenübergreifender Handlung recht häufig Probleme mit den Quoten haben.
    Ein wenig erweckte die Kolumne schon bei mir den Eindruck, deswegen der Verweis auf andere Formate. Zu den derzeit schlecht laufenden Serien, nun ein wenig habe ich den Eindruck das derzeit eigentlich nichts neueres aus dem Bereich Science Fiction / Fantasy erfolgreich laeuft.

    Mit Ausnahme, wie mir scheint, von Primeval. Insofern liegt fuer mich die Vermutung nahe das es eher kaum die uebergreifende Handlung sein kann. Zumal ich ehrlich gesagt Probleme habe die Handlung bei den genannten Serien, soweit ich davon eine Folge gesehen habe, wirklich komplex zu finden.
    Zumindest erscheint sie mir nicht komplizierter als bei einer beliebigen Soap Serie. Das heisst, wenn man sich damit abfindet ein, zwei Sachen nicht zu wissen, kann man jederzeit einsteigen. Thematisch mag der Vergleich nur bedingt zu treffen, von der eigentlichen Problematik her sehe ich jedoch kaum Unterschiede.


    Etwas anderes sind Cliffhanger-Serien.
    Einen Cliffhanger am Ende einer jeden Folge zu setzen hat meiner Meinung nach nichts mit Komplexitaet zu schaffen sondern ist eine ziemliche Zankerei des Zuschauers. Wenn jede Folge mit einem Cliffhanger endet nutzt sich meiner Meinung nach der Spannungsmoment den er bringen sollte ab, die Geschichte wird dramaturgisch aus der Bahn geworfen und man bekommt das Gefuehl das es nur zum Selbstzweck geschieht. Zudem hat man unter Umstaenden nicht einmal das Gefuehl einen Teil einer Geschichte, ein Kapitel, erzaehlt bekommen zu haben sonder nur eine Ueberbrueckung bis zum naechsten Cliffhanger.

    Wenn dazwischen noch Mini-Geschichten erzaehlt werden, wie bei Soaps in der Regel Fall, lasse ich es mir noch gefallen. Aber nachdem ich Alias gesehen habe, glaube ich das die meisten neueren Serien den Zwischen-den-Cliffhanger Teil versemmeln.

    Zumal es gerade da wichtig ist das man nicht nur ein Ensemble hat, sonder auch Diguren deren Werdegang interessiert. Naja oder dem Ensemble zeitlaesst, das man sich drum sorgt.

    Meiner Meinung nach fehlt den Serien eine Figur die eine bedeutende Hauptrolle einnimmt und herrausragt. Die dann auch entsprechend beworben wird, werden kann und wegen der die Leute dann auch einschalten. So etwas wie ein Captain Kirk, Picard. Irgendwas was man neben dem Pro7 Logo zeigen und den Slogan drunter setzen kann.
    Das geht imho Lost, 4400, Jericho oder auch dem neuen SG1 ziemlich ab. Wenn ich oben auf das Foren-Banner schaue, erkenne ich gerade 3 Charactere wieder. Doctor, Rose und Teal'C. Wobei letzterer schon ziemlich untergeht. Wuerde ich nicht zufaellig den Japaner wiedererkannt haben, haette ich kaum die Horde (fuer mich) namens- und gesichstsloser Charactere der Serie Heroes zu ordnen koennen.

    Kurz, den Serien fehlt es etwas an Profil.
    Naja, ganz von der Hand zu weisen ist das in der Tat nicht. Einen besonders hervorstechenden (Haupt-)Charakter haben diese Serien nicht, sie verlassen sich auf ein relativ großes Ensemble. Daher bietet sich auch keine Figur an, um die man eine Werbekampagne aufbauen kann und die als Zugpferd dient. Ist die Frage, ob sowas aber überhaupt zwingend notwendig ist.
    Selbst wenn sie sich auf ein Ensemble, anstelle eines Hauptcharacters, verlassen muesste es doch moeglich sein die Figuren, die Ansammlung, so gestalten das man einen Wiedererkennungswert erhaelt der einen Antreibt sich den Werdegang der Leute anzusehen.
    Meiner Meinung ist so eine Charakterisierung, ein Profil, zwingend notwendig, weil man sonst keinen Grund hat sich das ganze anzusehen. Zumindest faellt mir sonst kaum einer ein.

    4400 anonymen, mehr oder weniger austauschbaren, zuzuschauen macht mir schlicht keinen Spass. Allein schon das die im Titel auf eine Zahl reduziert werden. X-Men hingegen, die wohl eine aehnlich grosse Cast haben, hin gegen schon.
    Vielleicht wuerde auch Blade als TV Serie mehr Spass machen, haette man nicht das Gefuehl das Blade eine Nebenfigur ist.


    Was mir daneben eingefallen ist, ist die Sache mit der Geschichte.
    Beispielsweise Lost oder Jericho. Beide koennen inhaltlich, meiner Meinung nach, auf die Frage reduziert werden "Was ist auf der Insel los?" bzw. "Wer warf die Bombe?". Was direkt nach ein, zwei Folgen klar ist. Obwohl das jetzt nicht so schwere Fragen sind, wird der Zuschauer mindestens eine Staffel lang, manchmal auch laenger, mit der Aufloesung hingehalten. Wenn sie ueberhaupt kommt.
    Naja und wenn man sich dann 13, 24 Folgen oder gar mehrere Staffeln angetan hat. In dem immer wieder so halbe Informationsbrocken hingelegt werden. Munter an der Frage vorbei Rueckblenden eingeblendet. Ist die Aufloesung fast zwangslaeufig enttaeuschend. Es sind ja nun keine besonders schwierigen, komplexe Frage, bei der es so unglaublich viele moegliche Antworten geben kann.

    Ich zumindest finde es ermuedend auf die Antwort zu so leichten Fragen derart lang hingehalten zu werden. Von der Frustration bei 'dummen Antworten' (Life on Mars) ganz abgesehen, oder wenn man die Aufloesung verpasst. Wobei sich die Frage stellt wieso die Aufloesung in zwei, drei Folgen gefruehstueck wird, wo man sich fuer das "Wieso" solange Zeit liess. Wie bei einem Agatha Christi Roman, nur noch mehr in die Laenge gezogen.
    Kurz, das "Whodunnit" Prinzip wird ueberstrapaziert, der Zuschauer merkts und schaltet weg.

    Das kann ich ehrlich gesagt überhaupt nicht nachvollziehen. Den Videorecorder zu programmieren kostet jetzt wirklich nicht viel Zeit.
    Man muss es aber machen.
    Mindestens einmal in der Woche.
    Nun und wenn man es vergisst ist man entsprechend angekohlt.
    Dazu muessen Baender eingekauft, eingelegt, gewechselt, beschriftet und aufbewahrt werden.

    Mir fehlts da selbst an Diziplin meinen OnlineTVRecorder fuer's deutsche Programm zu programmieren. Zudem muss man erstmal eine Serie haben die den Aufwand wert ist.

    Und wieso "Zeit freischaufeln"? Wenn Du die Serie "live" guckst, brauchst Du genauso Zeit. Bei Aufnahmen bist du aber flexibler, du brauchst also gerade nicht "schaufeln", da Du dann gucken kannst, wann Du Lust und Zeit hast.
    Genau das ist das Problem, das man es schauen kann wann man Lust und Zeit hat.
    Meiner Erfahrung nach fuehrt das "Lust und Zeit" dazu das sich Folgen und Serien stapeln das einem sowohl die Zeit fehlt als auch die Lust vergeht.

    Ich finde es wesentlich angenehmer einen Zeitslot eingeplant zu haben, als selbst einen planen zu muessen. Zudem gehoert es fuer mich zu einer Serie, das es einen festen Zeitpunkt gibt an dem ich sie sehe. Selbst bei Sachen wie Doctor Who, bevor ich entdeckte das ich BBC One habe, wurden die Episoden Montagsmorgens besorgt und nach der Arbeit direkt geschaut. Naja und bei verpassen des Slots zog es sich dann mal ein, zwei Wochen bevor ich den Anschluss wieder hatte.

    Ich vermute das die meisten durchnittlichen Zuschauer, genau wie ich, Gewohnheitstiere sind. Es waere sicherlich interessant zu sehen wie die Lindenstrasse Quote sich veraendert, wenn man sie 'mal so' auf einen anderen Sendeplatz stubst.
    Als netter Nebeneffekt bleibt einem auch noch die Werbung erspart.
    Man kann sie "vorspulen" aber da ist sie doch immernoch, oder?

    Ich glaube, da hast Du was falsch verstanden. Es ging nicht um Pay-TV, sondern darum die Serien auf kleinere, ebenfalls frei empfangbare Sender zu verschieben.
    Das Problem ist da wieder, das der Zuschauer aus der Gewohnheit gerissen wird.
    Zudem hat so ein Sender, auch kleine, ein Programm? Das heisst irgendwas muss weichen wenn die neue Serie vom grossem Sender kommt?
    Fuer sowas bin ich wohl einfach zu konservativ.

    Wie gesagt ich kenne Doctor Who nicht, aber ich habe so meine Zweifel, dass die Serie ein Riesen-Erfolg in Deutschland werden könnte. England ist eben nicht gleich Deutschland und das ist völlig wertungsfrei gemeint.
    Hm, ich denke das sie nicht die schlechtesten Chancen hat.
    Sie bietet Identifikationsfiguren, zankt einen weder mit Whodunnit, noch mit (uebermaessigen) Cliffhangern und man kann die einzel Episoden fuer sich gesehen betrachten. Zudem ist sie meiner Meinung zwar nicht uebermaessig hart, aber nichts was Erwachsene von der Mattscheibe vertreibt.

    Einziger Nachteil koennte sein das sie, ziemlich offensichtlich, in England spielt und keine Vergangenheit hat.

  7. #7
    Forum-Aktivist Avatar von Prospero
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    Standard AW: Von bösen Sendern und guten Serien - Thread zur Kolumne

    Zitat Zitat von Teylen Beitrag anzeigen
    Einziger Nachteil koennte sein das sie, ziemlich offensichtlich, in England spielt und keine Vergangenheit hat.
    Ähm - keine Vergangenheit? Du meinst sicher dass man hier in Deutschland keine Tradition hat, was den Doctor anbelangt. Eine Serie, die von 1963 bis - hmm - 1989 lief hat wohl eine Vergangenheit. Zudem sind einige alte Folgen hier in Deutschland gelaufen. Dass der Doctor hier keine feste Größe ist, das gebe ich gerne zu - aber der Doctor ist mittlerweile die am längsten laufende SF-Serie der Welt. (Sorry, Stargate, ist so.)
    Ad Astra

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