Ich habe mich die letzten Wochen, genauer gesagt seit dem US-Release, von allen B5-Foren etc. ferngehalten weil ich komplett unvoreingenommen an die Sache herangehen wollte.
Das erste was mir auffiel - leider negativ - die Aufmachung der DVD-Hülle. Die passt so gar nicht zu den anderen B5-Boxen und Filmen. Als nächstes fiel mir - wieder negativ - auf, daß der Beititel "Stimmen in der Dunkelheit" auf der Hülle nicht zu finden ist. Kaum im DVD-Player die nächsten beiden Minuspunkte: Das Menü wirkt primitiv, allein schon wegen der fehlenden Animationen die man von den Staffel-DVDs gewohnt ist. Der erste technische Fehler war auf der DVD auch schnell ausgemacht: Im Untermenü Languages finden sich bei den Untertiteln lediglich Egnlisch und Englisch für Hörgeschädigte. Schaltet man aber während des Films die Untertitel durch findet man auch Deutsch und diverse weitere. Mich interessieren die UT vorallem bei den Specials, die es ja nur in Englisch gibt. Also was die Qualität der DVD-Produktion betrifft bleibt sich Warner treu.
Der Film bzw. Kurzfilm selbst begann für mich zunächst mit einem AAAHH-Effekt als die Kamera an B5 vorbei flog und die geniale Musik von Chris Franke zu hören ist. Ganz so wie ich es gehofft und erwartet hatte ist die Musik eine Weiterentwicklung des genialen Soundtracks aus der DVD-Suite. Doch schon eine Sekunde später erscheint unten die Zahl 2281 und ich weiß sofort, nun folgt einmal mehr der traurigste Moment den jeder B5-Fan je erlebt hat: Die Sprengung der Station. Bis heute kann ich da nicht hinschauen...
Schön waren die Momente als G'Kars Stimme ertönt und vorallem, daß Warner hier endlich mal mitgedacht und den ursprünglichen Synchronsprecher engagiert hat. Auch der Vorspann ist sehr gelungen und ruft viele alte Erinnerungen wach. Auch die neue detailreiche Darstellung der Station während des Shuttle-Anflugs ist sehr schön. Mir ist da besonders das "Babylon 5"-Logo über dem Haupttor aufgefallen.
Die Story der ersten Geschichte erinnert mich stark an eine Folge aus der Serie mit Dwight Schultz, ich glaube sie hieß "Soldaten der Finsternis". Da ging es auch um Besessenheit und der Gepeinigte wurde in einer Zwangsjacke inhaftiert. Die Story an sich ist gut, aber nicht überragend. Sehr gewöhnungsbedürftig dagegen fand ich die Kameraführung während der Szenen in der Gefängniszelle.
Die zweite Story ist wesentlich gefälliger und spannender. Mir fiel zuerst auf, wie ähnlich der inzwischen gealterte Boxleiter dem künstlich gealterten Sheridan aus "Sleeping in Light" geworden ist. In dem Zusammenhang fiel mir dann auch gleich ein Kontinuitätsproblem auf: In "Sleeping in Light" benutzt Sheridan wieder eine Whitestar und den Hyperraum, während hier ein "Quantenraum" benutzt wird.
Ich bin ja schon mal froh, daß JMS das Ganze nicht wirklich mit Sockenpuppen realisiert hat ;.) Insgesamt finde ich es toll, daß die B5-Timeline um weitere 20 Jahre ergänzt wurde und nun bis ins Jahr 2301 reicht. Wenn man wollte, so könnte der Konflikt zwischen Erde und Centauri locker eine ganze Staffel, vielleicht sogar eine ganze Serie füllen.
Wenn man wollte. Die Frage ist also: Will Joe? Die Frage läßt er mal wieder geschickt offen: "Ich glaube nicht daß ich noch einmal eine ganze Serie machen werde" sagt er einerseits, "Die Tür ist wieder offen" andererseits und spricht in dem Zusammenhang auch schon wieder von einer Serie. Na denn, er ist und bleibt Mr. Mysterioso.
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