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Thema: Elephant (2003)

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Die Super-Checkerin Avatar von Teylen
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    Standard Elephant (2003)



    Ich hatte den Film auf Canvas aufgenommen und mit starker Verzögerung gesehen. Erwartet hatte ich ein Filmdrama über einen entstellten Jungen, zumindest hatte ich entfernt etwas in Erinnerung.

    Stattdessen ist der Film wohl an das damals aktuelle Schulmassaker aus Littleton angelehnt.

    Von der Erzählweise ist der Film sehr, sehr ruhig. Man beobachtet die meiste Zeit Schüler der Schule wie sie ihrem Leben nachgehen. Das der Realität geschuldet wohl in den allermeisten Fällen eher unspannend ist. Teilweise entsteht das Gefühl das selbst wenn man es aufregend hätte erzählen können, es unaufgeregt erzählt wurde.
    Auf der positiven Seite erweckt es tatsächlich den Eindruck eines Elephanten im Raum, der da ist aber dann doch zu diffus als das er greifbar wäre.
    Auf der negativen Seite war es streckenweise so unaufgeregt das ich fast eingeschlafen bin. Was mir sonst selbst bei armenischen Stummfilmen nicht passiert.

    Der Film kommt fast gänzlich ohne Dialog aus, Musik ist spärlich eingesetzt. Dafür passen die Musik Stücke sehr gut zu den Bildern, wenn sie auch nicht so prägnant ist wie bei Requiem for a dream.

    Die Darstellung der beiden Mörder war in einigen Punkten erstaunlich nüchtern und eher selten etwas merkwürdig moralisierend (die Szene in der sie einander in der Dusche küssen). Dennoch verkneift man sich den Versuch die Motive zu erklären.

    Die abschließende Szene mit der Erstürmung der Schule ist gerade für den Inhalt erstaunlich unaufgeregt inszeniert. Streckenweise etwas brutal, aber dennoch nüchtern. Weiterhin ohne Erklärung.
    Letztlich findet der Film darin auch einen Abschluss ohne das das Ende aller Täter gezeigt wird.


    Fazit:6/10
    Weil ich nicht recht etwas damit anzufangen weiß und fast eingeschlafen wäre.

  2. #2

    Standard AW: Elephant (2003)

    Zitat Zitat von Teylen Beitrag anzeigen
    Ich hatte den Film auf Canvas aufgenommen und mit starker Verzögerung gesehen. Erwartet hatte ich ein Filmdrama über einen entstellten Jungen, zumindest hatte ich entfernt etwas in Erinnerung.
    Wahrscheinlich eine Verwechslung mit Elephant Man...

  3. #3
    Die Super-Checkerin Avatar von Teylen
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    Standard AW: Elephant (2003)

    Zitat Zitat von Hmpf Beitrag anzeigen
    Wahrscheinlich eine Verwechslung mit Elephant Man...
    Ja stimmt ^^
    Wobei ich dachte das es davon vor kurzem eine Neuverfilmung gab..

  4. #4
    Administrator Avatar von Dr.BrainFister
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    Standard AW: Elephant (2003)

    Zitat Zitat von Teylen Beitrag anzeigen
    Ja stimmt ^^
    Wobei ich dachte das es davon vor kurzem eine Neuverfilmung gab..
    nein, gab es zum glück nicht...

    aber wenn du schon den stil von "elephant" nicht mochtest und den film als langweilig einstufst, wirst du wahrscheinlich auch mit david lynchs "elephant man" nichts anfangen können. die filme haben zwar inhaltlich nicht viel gemeinsam, aber beide verlangen aufmerksamkeit und geduld vom zuschauer. und das ist auch gut so. mir hat "elephant" übrigens sehr gut gefallen. als sofa-snack sollte man sich den film allerdings nicht anschauen. das ist so als würdest du in eine kunstausstellung gehen und anstatt die bilder anzuschauen einen kasten bier trinken, um dich dann im klo schlafen legen.

    der schock und die ratlosigkeit, die "elephant" als gesamtwerk auslöst (wenn man sich drauf einlässt), ist meiner meinung nach nur durch die zurückhaltende, nicht-spektakelgeile perspektive möglich, die in dem film konsequent durchgehalten wurde. wenn man schon amokläufern eine bühne gibt, dann ist diese herangehensweise meiner meinung nach die beste/seriöseste.


    .
    "Wissen sie woraus der Leberkäs gemacht wird? Aus den Resten der Knackwurst. Und die Knackwurst? Aus den Resten vom Leberkäs. So geht das ewig weiter: Leberkäs, Knackwurst, Leberkäs, Knackwurst..." - Simon Brenner (Josef Hader) in "Silentium"

  5. #5
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    Standard AW: Elephant (2003)

    Zitat Zitat von Dr.BrainFister Beitrag anzeigen
    nein, gab es zum glück nicht...
    Ich meine mich an einen Film mit einem Jungen (10-14 Jahre alt?) zu erinnern der an der selben Krankheit leidet wie der Mann bei "Elephant man",

    die filme haben zwar inhaltlich nicht viel gemeinsam, aber beide verlangen aufmerksamkeit und geduld vom zuschauer.
    Ich habe kein Problem mit Aufmerksamkeit oder Geduld, ich kann mir problemlos Nachts ab 23 Uhr Namus (Die Ehre) ansehen, ohne das ich nervös oder auch nur schläfrig werde, oder das Gefühl habe das ich besser etwas anderes gesehen hätte.
    Ich habe bei Elephant Man auch keinen Action Reisser, eine Komödie oder dergleichen erwartet.

    Nur ein bisschen mehr Inhalt hätte nicht geschadet.

    der schock und die ratlosigkeit, die "elephant" als gesamtwerk auslöst
    Wodurch sollte er schocken?
    Denn wenn man sich "Elephant" gänzlich nüchtern zu Gemüte führt ist das einzige schockierende das er jegliche Vorurteile zu den Tätern bedient und nicht den Ansatz zeigt sich selbst zu hinterfragen oder fragen zu stellen.

    Denn letztlich zeigt er die Täter doch als Personen die von dem Umfeld weniger ausgrenzt wurden als anzunehmen ist, die eine desolate Familie haben, einen Fetisch für Waffen, Ego-Shooter spielen während der eine Beethoven zum besten gibt [in der Szene hätte nur noch ein Clockwork Orange Plakat im Hintergrund gefehlt], die sich für das dritte Reich interessieren und die (scheinbar) Homosexuell sind.

    Stimmt, die Darstellung der Täter als homosexuelle, waffenvernarrte Ego Shooter Spieler ist total defizil und ansprechend. Ein Schock für das konservative Amerika - die werden sich vermutlich gedacht haben "Ha! wir wussten es - schockierend das alle Klischees zu treffen"

    wenn man schon amokläufern eine bühne gibt, dann ist diese herangehensweise meiner meinung nach die beste/seriöseste.
    Imho ist dieses selbstverliebte Stück Möchtegern Arthouse Kino weder die beste noch die seriöseste Möglichkeit sich dem Thema anzunähren.

    Aber vermutlich glaubt man so was, und nimmt so eine Selbstdarstellung als intellektuell war, wenn der meiste des Beitrags nur daraus besteht auf tiefen Niveau persönlich zu werden. Hauptsache selbst dargestellt, hüben wie drüben.

  6. #6
    Administrator Avatar von Dr.BrainFister
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    Standard AW: Elephant (2003)

    Zitat Zitat von Teylen Beitrag anzeigen
    Ich meine mich an einen Film mit einem Jungen (10-14 Jahre alt?) zu erinnern der an der selben Krankheit leidet wie der Mann bei "Elephant man",
    wie gesagt, ich weiß nichts von einer neuverfilmung. dass auch andere filme gibt, die sich mit dieser erkrankung beschäftigen, ist aber sicherlich möglich.

    ...
    Nur ein bisschen mehr Inhalt hätte nicht geschadet.
    wäre es dir lieber gewesen, wenn zu dem amoklauf eine triviale geschichte hinzugedichtet worden wäre, nur um den sehgewohnheiten der zuschauer zu genügen? der regisseur/autor ist mit dem thema respektvoll umgegangen, indem er es nicht trivialisiert hat.

    Wodurch sollte er schocken?
    schock ist ein gefühl. menschen fühlen unterschiedlich. mich hat der film geschockt. dich nicht. 'nuff said.

    Denn letztlich zeigt er die Täter doch als Personen die von dem Umfeld weniger ausgrenzt wurden als anzunehmen ist, die eine desolate Familie haben, einen Fetisch für Waffen, Ego-Shooter spielen während der eine Beethoven zum besten gibt [in der Szene hätte nur noch ein Clockwork Orange Plakat im Hintergrund gefehlt], die sich für das dritte Reich interessieren und die (scheinbar) Homosexuell sind.

    Stimmt, die Darstellung der Täter als homosexuelle, waffenvernarrte Ego Shooter Spieler ist total defizil und ansprechend. Ein Schock für das konservative Amerika - die werden sich vermutlich gedacht haben "Ha! wir wussten es - schockierend das alle Klischees zu treffen"
    ich hab das anders empfunden. hast du dich überhaupt mal mit den biografien der täter beschäftigt? wenn sie tatsächlich waffenvernarrt waren und im konflikt mit ihrer homosexualität standen, bildet der film letztlich nur die bekannten fakten ab. stell dir vor: die realität besteht oftmals aus klischees. gerade in der pubertät. "elephant" versucht nicht, das alles zu erklären oder den moralischen zeigefinger zu erheben. der film bildet es nur ab und überlässt den zuschauern ihr eigenes urteil.

    Imho ist dieses selbstverliebte Stück Möchtegern Arthouse Kino weder die beste noch die seriöseste Möglichkeit sich dem Thema anzunähren.
    warum?

    Aber vermutlich glaubt man so was, und nimmt so eine Selbstdarstellung als intellektuell war, wenn der meiste des Beitrags nur daraus besteht auf tiefen Niveau persönlich zu werden. Hauptsache selbst dargestellt, hüben wie drüben.
    schön, dass du wieder die leute runtermachen musst, die anderer meinung sind als du. und traurig, dass du selbst vor dem hintergrund der aufarbeitung eines themas wie dem columbine-amoklauf davor nicht zurückschreckst. dir hat der film nicht gefallen, ok. reicht diese aussage nicht? warum hast du es nötig, dann diejenigen, die damit was anfangen können, als selbstdarstellerisch zu bezeichnen?


    .
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  7. #7
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    Standard AW: Elephant (2003)

    Zitat Zitat von Teylen Beitrag anzeigen
    Ich meine mich an einen Film mit einem Jungen (10-14 Jahre alt?) zu erinnern der an der selben Krankheit leidet wie der Mann bei "Elephant man",
    das könnte der hier sein: Mask.
    "Both destiny's kisses and its dope-slaps illustrate an individual person's basic personal powerlessness over the really meaningful events in his life: i.e. almost nothing important that ever happens to you happens because you engineer it. Destiny has no beeper; destiny always leans trenchcoated out of an alley with some sort of Psst that you usually can't even hear because you're in such a rush to or from something important you've tried to engineer."

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