Ich finde nicht, daß zu einem einigen Europa eine einheitliche europäische Sprache gehört. Halte ich für unnötig und nebenbei gesagt völlig undurchführbar. Alle Sprachgruppen sind stolz auf ihre Eigenständigkeit, jeder Dialekt wird gepflegt - da wird keiner auf seine Sprache verzichten. Außerdem, wozu auch? Im Moment gibt es - laßt mich nicht lügen - sechs (?) europäische Amtssprachen, da kann sich jeder Bürger mit einem Anliegen verständlich machen. Und die Politiker verstehen sich schon. Mehrere Amtssprachen funktionieren also durchaus - wie man auch an einigen Ländern sieht, die das schon 'ne ganze Weile so handhaben (z.B. Kanada, Schweiz).

Ich glaube auch nicht, daß die Anglizismen die deutsche Sprache ernsthaft bedrohen. Wie derBademeister schon sagte: Fremdworte werden immer in eine Sprache übernommen - und je nachdem, welche Sprache gerade die "bedeutendste" ist, kommen von dieser die Anleihen. Im Mittelalter bis zur Neuzeit war das eben Latein, um die Jahrhundertwende Französisch und heute ist es eben Englisch. Vielleicht ist es in hundert Jahren Chinesisch, wenn das Bevölkerungswachstum uns auch überrollt. Chinesisch ist nämlich (jetzt schon) die Sprache, die auf der Welt von den meisten Menschen gesprochen wird.

Allerdings glaube ich trotzdem, daß sich in den Zeiten der Globalisierung schon die Sprachen "angleichen". Durch Internet und Filmindustrie klappt das vermutlich ganz von allein - und wahrscheinlich gründlicher als es jeder Versuch, eine (künstlichen) Weltsprache (wie z.B. Esperanto) zu etablieren.