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Ein Essay von Maike Hallmann (abgetippt aus Mephisto 26 von Sheila)

Einleitung

Spielleiter, erklärte mir kürzlich eine unterernährte Gestalt in kleidsamen Schwarz, Spielleiter seien eigentlich fast so etwas wie Götter. Mit ihnen stehe und falle das Rollenspiel. Die Spieler sind austauschbar. Formabers Rohmaterial, das ein begnadeter Spielleiter mit ein wenig Zeit und Spucke (ersatzweise auch Cola oder Bier) zum gewünschten Niveau zurechtmodellieren kann. Spieler kommen von der Erde, Spielleiter aus dem Himmel. Und darum, teilter er mir väterlich wohlwollend mit, ziehe er persönlich auch die Bezeichnung "Meister" vor. Denn ein wenig angemessener Respekt sei ja nicht zu viel verlangt. Wo er recht hat... Und deshalb sitze ich nun hier, im Kamin brennt zischend ein Dornbusch, und ich folge der heiligen Berufung, aufzuschreiben, wie es sich dereinst zugetragen hat, dass die Götter zu den Spielern kamen. Auf dass die Gottlosigkeit an den Tischen der Rollenspieler endllich ein Ende hat und sie begreifen, was für ein Glück sie haben, dass Inkarnationen der alten Sechsgötter sich ihnen zugesellen, statt sich pausenlos zu beschweren.

Quelle Mephisto 26