So. Am Story-Wettbewerb kann ich aufgrund unvollständiger Storys nicht mitmachen.
Aber ich werfe euch hier mal eine Szene aus einer Story von mir zum Fraß vor. Also auf auf, es ist zum Schlachtfest angerichtete.

Tashina nutzte das Durcheinander und schlug ihrem Bewacher mit den gefesselten Händen auf den Nacken so fest sie nur konnte. Der Mann stürzte benommen zu Boden. Tashina nahm das Seil und rannte so schnell sie konnte auf die kleinere Düne zu. Sie hoffte sie zu erreichen bevor ihr Bewacher wieder richtig zu sich kam.
Der Mann schüttelte den Kopf und sah sich nach Tashina um. Gerade in dem Moment, wo er zu der kleinen Düne blickte, hatte Tashina die Kuppe erreichte und war mit einem Hechtsprung dahinter verschwunden.
Der Mann zog sein Schwert und wollte zur Düne gehen. Ihm war so gewesen, als hätte er etwas verschwinden gesehen, doch er wurde von seinem Anführer zurückgerufen.
Während dessen purzelte Tashina haltlos die Düne hinab.
Keuchend blieb sie kurz liegen und versuchte erstmal statt Sand in den Mund, Luft in die Lungen zu bekommen. Dann kroch sie auf allen Vieren weiter. Die Angst wieder eingefangen zu werden saß ihr zu sehr im Nacken. Als sie die Kuppe einer weiteren Düne erreicht hatte sah sie sich das erste mal um, während sie nach Luft rang. Sie war diese Anstrengung nicht gewohnt und schon gar nicht bei der Hitze. Nachdem sie beruhigend festgestellt hatte, daß sie nicht verfolgt wurde merkte sie daß sie Durst hatte. Bei ihrer Flucht hatte sie gar nicht daran gedacht, daß man hier in der Wüste ohne Wasser verloren ist. Aber zurück wollte sie nicht. Sie wollte sich gar nicht ausmalen, was man mit ihr anstellen würde.
Sie ging tapfer weiter. Die Sonne brannte auf sie herab, ihre Kehle war trocken und sie bekam Kopfschmerzen. Sie zwang sich dennoch weiter zu gehen, obwohl sie keine Ahnung hatte, in welche Richtung sie gehen mußte.

Tashina erklomm eine Düne nach der anderen, immer in der Hoffnung hinter der nächste Düne ein Dorf oder zumindest eine Wasserstelle mit Schatten zu finden. Aber nach jeder Düne wurde sie mehr enttäuscht.
Langsam begann sich alles zu vermischen. Horizont und Wüste verschmolzen zu einer Fläche. Tashina versuchte sich von ihren Handfesseln zu befreien, da diese sie zu allem Überfluß hin auch noch sehr behinderten. Aber es gelang ihr lediglich die Stricke etwas zu lockern. Die Blutkrusten an ihren Handgelenken waren schon wieder aufgebrochen und ihr salziger Schweiß brannte in den Wunden. Langsam begann sie die Hoffnung zu verlieren.

Sie wußte nicht mehr wie lange sie schon gelaufen war oder die wievielte Düne sie gerade hinaufgestiegen war. Hinter dieser Düne erstreckten sich noch viele andere. Sie war der Verzweiflung nahe und wollte weinen, doch selbst daß konnte sie nicht mehr. Plötzlich knickten ihr die Füße weg und sie stürzte die Düne auf der anderen Seite wieder hinunter.
Sie blieb liegen. Sie wollte einfach nicht mehr aufstehen. Ihr Kopf war ein einziges pochendes Etwas und ihr Mund war so trocken, daß die Zunge am Gaumen zu kleben. schien. Sie begann, den Lebenswillen zu verlieren. Sie schloß die Augen und wollte einfach nur noch hier liegen und einschlafen. Dann würde sie auch nicht so qualvoll sterben. Sie schlief vor Erschöpfung ein.


Tashina befand sich plötzlich wieder zu Hause. Sie ritt auf ihrer Stute durch ihren Wald. Alles um sie herum war schön grün und sie glaubte einen kühlen Luftzug zu spüren. In der Nähe hörte sie einen größeren Bach plätschern. Da merkte sie, daß sie schrecklichen Durst hatte. Sie lenkte ihr Pferd zu dem Bach stieg ab und kniete sich ans Ufer um zu trinken.
Sie hörte Stimmen, die in einer ihr fremden Sprache sprachen. Sie sah sich um, konnte aber nirgendwo jemanden erkennen. Als sie sich wieder dem Bach zuwandte um zu trinken, traf vor ihr ein Stein die Wasseroberfläche. Sie wurde naßgespritz und einige Tropfen trafen ihr Gesicht. Sie sah hoch und sah jetzt etwas weiter entfernt auf der anderen Bachseite eine vermummte Gestalt. Sie erschrak und taumelte rückwärts.
Jemand, den sie nicht sah, fing sie auf und stützte sie.
Wieder warf die vermummte Gestalt einen Stein ins Bachbett und wieder trafen einige Wasserspritzer Tashinas Gesicht.
Das Bild begann zu verschwimmen.

Tashina merkte, daß sie wieder auf warmem Sand lag und es wurde ihr bewußt, daß sie immer noch in dieser verfluchten Wüste war. Wahrscheinlich würde sie jetzt vor Durst wahnsinnig werden.
Doch wieder wurde ihr Gesicht mit Wasser benetzt. Träumte sie das jetzt? Nein. Es war Wirklichkeit. Jemand träufelte ihr Wasser auf die Lippen. Gierig leckte sie die Tropfen ab.
Eine Männerstimme sprach wieder in dieser fremden Sprache, doch sie verstand die Worte nicht. Sie bemühte sich die Augen aufzumachen.
Verschwommen erkannte sie eine vermummte Gestalt, die sie in den Armen hielt während eine zweite, ebenfalls vermummte Gestalt ihr Wasser einträufelte.
Es war Tashina egal, ob die Gestalten nun Sklavenjäger waren, die sie suchten oder nicht. Sie wußte nur eins, diese Männer hatten kostbares Wasser. Sie versuchte mit ihren immer noch gefesselten Händen nach dem Wasserbeutel zu greifen, aber der Mann, der sie stützte hielt ihr die Hände fest und sagte etwas zu ihr. Der andere Mann mit dem Wasserbeutel hielt ihn hoch, zeigte darauf und sagte ein Wort, was vermutlich Wasser heißen sollte. Aber das war Tashina egal. Sie glaubte die Männer wollten sie quälen, indem sie ihr das Wasser wieder wegnahmen. Sie schloß die Augen und fast sofort war sie wieder eingeschlafen. Sie glaubte aber noch zu bemerken, wie der eine Mann sie hochhob und trug.