So als erster Einwurf zu 30 Days of Night.
Ich habe den Comic vor dem Film gelesen und war dementsprechend gespannt wie es umgesetzt wurde.
Der Comic als solcher besticht zu nächst durch einen sehr, nun man kann sagen ungewöhnlichen Zeichenstil. Die Figuren wirken skizziert, realistisch und irgendwie verzerrt dabei jedoch eher wie aus realen aufnahmen zu einer Collage gebaut. Einen Eindruck kriegt man hier:
http://www.steveniles.com/images/30d..._30don_2pg.jpg
Nach Sin City, 300 und anderen stylistisch gelungenen Comic Umsetzungen erwartete ich etwas ähnliches für 30 Days of Night.. und wurde enttäuscht. Gut der Comic wird in den folgenden Bänden auch Mainstream mäßiger, aber da hat es ja kaum eine Referenz in den Film geschafft. In sofern ein dickes Minus.
Positiv hingegen fand ich sowohl im Comic als auch im Film das vom Vampire in Form des androgynen, sehr intelligenten Verführers einmal abgewichen wurde. Stattdessen werden die Vampire mehr als an Zombies erinnerende überlegene Monster dargestellt.
Negativ im Film war das sie im Film, meiner Meinung nach, zuviel miteinander redeten, zu menschlich wirkten und irgendwo noch nicht so getrieben Raubtierhaft. Das heißt im Comic, soweit ich mich erinnere, sagen sie etwa bis zu dem Endkampf wenig bis gar überhaupt nichts.
Habe den Comic nicht griffbereit.
Zwar werden die Vampire in den folge teilen auch im Comic gesprächiger. Aber hier fand ich es ebenso unpassend wie die androgyne Darstellung und Einbindung des weiblichen Vampires.
Ein Problem des Films, das mit dadurch kommt das man auf die Bildsprache verzichtet hat, ist das der Comic mit unteranderen mit der Bild Sprache ein Tempo aufbaut, so das man durch die Geschichte relativ schnell durch ist und sie dicht erzählt wird.
Der Comic ist dabei kaum dicker als ein Marvel X-Men Band.
Dementsprechend kommt der Film in die Verlegenheit die Geschichte aufblähen zu müßen und sich zuviel Zeit für den Versuch von Erklärungen zu nehmen.
Im Comic war es so das die Vampire, zunächst, die Verbindung unterbrachen nach außen unterbrachen, und dann mit dem Jagd Vergnügen auf Menschen begannen. Wobei sie absolut überlegen waren und die Vermutung nahe liegt das sie sich die versteckten Menschen quasi einteilten. Was erklärt wie die Truppe sich solange verstecken konnte.
Der Kampf gegen den End Vampire wirkt besser herbei geführt, auch die Infusion mit Blut und an sich prägnanter ohne "Oh deine Freundin versteckt sich mit nem Kind unter einem brennenden Auto WTF" Moment. Wobei ich nicht recht verstand wieso er gewann.
Immerhin haben sie nicht auch noch das Ende versaubeutelt.
Das wirkte zwar nicht mehr so tragisch wie im Comic, aber immer noch passend. Parallelen zu Balde II sehe ich eigentlich nicht.
Immerhin war nur einer der beiden ein Vampire und die Vorraussetzung eine andere.
Leider vergaß der Film zu erklären, was der Comic noch schaffte, das der "Held" durchaus die Wahl gehabt hätte ohne Blut weiter zu existieren. Nun oder auch wieso die Vampire ihre Opfer, nachdem sie tranken, enthaupteten (damit sie nicht wieder aufstehen).
Allgemein, wo man schon von der Bildsprache des Comics abweicht, hätten sich die Vampire zumindest mal ansatzweise den Mund abwischen können. Zumindest hatte ich's im Comic nicht so in Erinnerung.
(In den Folge Bänden des Comics gibt es auch zivilisiertere Vampire)
Fazit:
Comic 7.5/10
Film 4.5/10 - allein schon dafür das man keine Anne Rice'chen oder Blade'chen Kuschel-Emo-Vamps hat. Auf der negativ Seite wurde die Comic Umsetzung weitflächig verhunzt.
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