So, gestern also endlich gesehen, und... nach meinen hohen Erwartungen bzw. der langen Wartezeit bin ich schon ein wenig enttäuscht. Meines Erachtens wurde aus den "Tätern" viel zu früh (und zu große) Opfer. Muss auch gestehen, dass ich mir angesichts der Ausgangssituation einen etwas anderen Film erwartet hätte. Mehr Psychologie und weniger Mystery. Hätte es z.B: spannender gefunden, wenn sie den Knopf öfter als nur 1x drücken könnten, und dafür ev. immer nur eine geringere Summe ($ 10.000,-) bekommen würden. Dann würde der Film auch als moralische Fabel besser funktionieren und die Handlung mehr Sinn machen. Denn angesichts der Tatsache, dass es keinen Grund für das Ehepaar gab, anzunehmen, dass auch wirklich jemand sterben würde wenn sie den Knopf drücken, muss man ihnen eher Ignoranz und Unglauben als Gier und Selbstsucht vorwerfen. Wenn man aber genau weiß, dass jemand stirbt, es keinen Zweifel daran gibt, und dann drückt man trotzdem - das wäre interessant gewesen. Aber so...

Nichtsdestotrotz war der Film von Richard Kelly gewohnt atmosphärisch inszeniert, die schauspielerischen Leistungen waren gut bis sehr gut, Frank Mangella war ein toller Bösewicht (und der Effekt mti seinem Gesicht war wirklich toll gemacht) und die Handlung durchaus wendungsreich. Aber das Ende konnte mich emotional leider nicht im geringsten packen. An jener Stelle ist mir auch der Soundtrack unangenehm aufgefallen. Dieses "one note piano" hat mich extrem an "Lost" erinnert. Jedenfalls... ein recht guter Mystery-Film und sicherlich nach dem durchwachsenen "Southland Tales" wieder ein Schritt in die richtige Richtung, aber sein Meisterwerk "Donnie Darko" bleibt für Kelly auch mit "The Box" unerreichbar.
7/10