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Thema: Hmpf liest (alles, was die DB hergibt)

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  1. #1

    Standard Hmpf liest (alles, was die DB hergibt)

    Seit circa vier Monaten habe ich jetzt den Traumjob eines jeden Viellesers, nämlich einen Job, der es mir ermöglicht, beinahe unbegrenzt Bücher auszuleihen. Da ich erstens 'richtige' Bücher bevorzugt in Englisch lese und zweitens noch einen großen Stapel ungelesener Bücher zuhause rumliegen habe, andererseits jedoch als relativer Neuling in der Welt der Comics einen großen Drang habe, mich weiträumig und möglichst kostengünstig umzuschauen, nutze ich diesen Job vor allem zum Ausleihen von Comics. Insbesondere längere Serien, deren Anschaffung eine größere finanzielle Anstrengung bedeuten würde, leihe ich mir nun also gerne auf der Arbeit aus. Einzige Einschränkung: Der Comic muß auf Deutsch erschienen sein, denn nur auf Deutsch erschienene sind auf der Arbeit erhältlich.

    So, und da ich mir auf diese Weise in den letzten Monaten eine geballte Ladung Comics 'gegeben' habe, dachte ich mir, teile ich meine Leseeindrücke zumindest mal in Kurzform mit den Comicinteressierten hier... :-)

    In mehr oder weniger chronologischer Reihenfolge habe ich seit Februar folgende Comics ausgeliehen und gelesen:

    Battle Angel Alita (komplett):

    Lehr- und Wanderjahre einer Kampf-Androidin. Recht schön gezeichnet, wenn auch Alita selbst mir noch ein wenig zu sehr dem typischen 'Große Augen usw.'-Schema entspricht. Außerdem noch ein bißchen zu viel Konzentration auf die diversen Kämpfe und Rennen für meinen Geschmack. Der 'philosophische' Inhalt kommt außerdem ein bißchen zu sehr mit dem Holzhammer daher, zumindest gelegentlich. Alles in allem aber schon ganz gut, und die Fortsetzung werde ich mir wohl auch irgendwann noch antun. ;-)

    Hellblazer:

    Siehe Hellblazer-Thread.

    Books of Magic (original Miniserie sowie Der Kinderkreuzzug 1-3, Verwandlungen, Abrechnungen, Unterwegs):

    Lehr- und Wanderjahre eines jungen Zauberers. ;-) Recht schön, allerdings habe ich leider nur Ausschnitte aus dieser augenscheinlich längeren und komplexeren Story zu Gesicht bekommen, weil die anderen Teile bei uns nicht zu haben waren, und kann daher kein endgültiges Urteil abgeben. Die Elemente, die ich bisher gesehen habe, gefallen mir aber schon mal, und die von Neil Gaiman verfaßte Miniserie, in der übrigens auch John Constantine einen sehr starken Gastauftritt hat, werde ich mir wohl mal kaufen. Tim, der jugendliche Zauberer, hat übrigens erschreckende Ähnlichkeit mit Harry Potter... (und ja, er war *vor* Harry da).

    Death - Time of Your Life und The High Cost of Living

    Zwei nette Geschichten um Death aus Neil Gaimans Sandman-Comics. Time of Your Life gefiel mir etwas besser als The High Cost of Living, wenn ich mich recht entsinne, vielleicht war's aber auch umgekehrt (ist schon ein Weilchen her). Die Zeichnungen von Chris Bachalo (unter anderem) sind in beiden Fällen recht schön, und Death ist natürlich wie immer sehr sympathisch.

    Peter Pan (Teil 1-5):

    Peter Pan als Londoner Straßenkind, verwoben mit der Geschichte von Jack the Ripper... eine interessante Mischung. Leider fehlte Teil 6, daher kann ich kein abschließendes Urteil abgeben. Zeichenstil etwas gewöhnungsbedürftig - Loisel, der Zeichner und Autor, hat eine etwas eigenartige Art, Gesichter zu zeichnen.

    Sin City (Teil 1):

    Graphisch interessant, storytechnisch eher nicht so, aber das soll sich ja mit den folgenden Teilen noch ändern. Bin mir nicht ganz sicher, was ich von den Zeichnungen halte - vom Konzept her sind sie klasse (Miller versucht praktisch ganz ohne Umrißlinien zu arbeiten und verwendet nur schwarze und weiße Flächen), aber manchmal geraten die Proportionen der dargestellten Personen doch sehr seltsam.

    The Dark Knight Returns:

    Okay, das ist bis jetzt der einzige Batman-Comic, den ich gelesen habe, auch wenn mir ein Teil der Mythologie natürlich aus den Filmen (zumindest den ersten beiden und dem aktuellen) sowie anderen, indirekteren Quellen bekannt ist. Nun, aber ein großer Teil des 'revolutionären' Potentials dieser Story fällt so natürlich etwas flach für mich. Was bleibt ist eine gut erzählte Story über einen alten, bitteren Batman und jede Menge seltsame politische Untertöne.

    Usagi Yojimbo (1-6; 8-10; 12-13):

    Nett. Seltsam, aber nett. Leider fehlten Teile einiger Storyarcs, was es etwas schwierig macht, den Gesamt-Handlungsbogen zu beurteilen. Alles in allem ergeben Stan Sakais irgendwie niedliche Tiercharaktere und die mitunter sehr ernsten, ja geradezu tragischen Geschichten, in die sie geraten, eine interessante, weil widersprüchliche Mischung.

    Eden (1-10):

    Fängt vielversprechend an, fällt dann aber leider stark ab, zumindest wenn man, wie es der erste Band suggeriert, auf der Suche nach einem SF/Endzeitcomic ist. Der erste Band ist großartig in seiner Darstellung einer, wie der Leser glauben gemacht wird, größtenteils entvölkerten Welt, aber danach degeneriert die Story zu einer Schilderung des Drogen- und Unterweltmilieus einer x-beliebigen südamerikanischen Stadt. Gegen Ende des 10. Bandes taucht allerdings die furchterregende Krankheit vom Anfang wieder auf... Hm.
    Zeichenstil: Sehr angenehm, wenn man bedenkt, daß es ein Manga ist.

    Aldebaran (1-3):

    Wieder mal was Französisches; ein schön gezeichneter SF-Comic, dessen Story bisher zwar nicht weltbewegend, aber durchaus spannend ist. Das Interessanteste daran ist allerdings die Atmosphäre der wie sonnendurchflutet wirkenden Bilder. Die Welt von Aldebaran ist so eine Art Mischung aus einem blitzsauberen Feriendorf (mit etwas seltsamer Flora und Fauna) und einem diktatorischen Staat - eine Mischung, die mich als Storysetting durchaus anspricht.

    Monster (bisher 1-12, 13 und 14 folgen noch diese Woche):

    Wieder ein Manga, den auch Leute, die nicht so auf Riesenaugen stehen, lesen können. ;-) Spielt interessanterweise in Deutschland, wenn auch der Held ein japanischer Arzt ist. Deutschland ist im großen und ganzen nicht schlecht getroffen, allerdings haben die Leute manchmal seltsam klingende Namen für die Generation, der sie angehören sollen, aber damit kann man leben. Die Charakterzeichnung kam mir anfangs etwas sehr platt vor, aber mittlerweile geht es, und spannend ist das Ding jedenfalls. Nur dumm, daß ich nur bis zum 14. Teil rankomme...

    Nachtrag: Wow, wenn ich mich nicht verrechnet habe, habe ich bereits 79 Comicbände ausgeliehen...

  2. #2
    Plaudertasche Avatar von Cuspid
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    Standard AW: Hmpf liest (alles, was die DB hergibt)

    Zitat Zitat von Hmpf
    Einzige Einschränkung: Der Comic muß auf Deutsch erschienen sein, denn nur auf Deutsch erschienene sind auf der Arbeit erhältlich.
    Hmmm, eher: in Deutschland gedruckte Comicwerke, die in Verlagen erschienen sind, die ein Pflichtexemplar abliefern müssen (aber das sind schon einige...)

    Hmpf, das ist das Paradies!
    Living on Earth may be expensive, but it includes an annual free trip around the Sun.

    Bei gutem Wetter bin ich eh nicht online...

  3. #3
    Dauerschreiber Avatar von Whyme
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    Standard AW: Hmpf liest (alles, was die DB hergibt)

    Naja...

    Ein Verlag kommt um Pflichtexemplare nur bei besonders geringen oder besonders teuren Werken herum. Aber für beide Fälle hat die DDB auch nen Etat, aus dem sie solche Bücher kauft.

    Whyme
    Dipl.-Bibl. (FH)
    I used to think it was awfull that life was so unfair. Then I thought wouldn't it be much worse if life were fair and all the terrible things that happen to us came because we deserve them? So now I take great comfort in the general hostility and unfairness of the universe.

  4. #4
    Foren-Halbgott Avatar von Dune
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    Standard AW: Hmpf liest (alles, was die DB hergibt)

    Ja, mach uns ruhig alle neidisch, bring uns zum Sabbern und Jaulen. *Grmbl*

    Alles was ich auf der Arbeit zu lesen bekomme sind Zeitschriften, und wenn man alle Filmkritiken (die sich auch noch von Zeitschrift zu Zeitschrift widersprechen), den großen Liebestest, den großen Ferien-Test, den großen Flirt-Test, den großen Sex-Test, den wahre-Liebe-Test und den Mag-er-mich-wirklich-Test durchhat, da möchte man sich einfach nur noch erschießen
    I can feel it. The turn of the Earth. The ground beneath our feet is spinning at a thousand miles an hour, the entire planet is hurtling around the sun at sixty-seven thousand miles an hour, and I can feel it. We're falling through space, you and me, clinging to the skin of this tiny little world, and if if we let go... that's who I am.

  5. #5

    Standard AW: Hmpf liest (alles, was die DB hergibt)

    Zitat Zitat von Dune
    Ja, mach uns ruhig alle neidisch, bring uns zum Sabbern und Jaulen. *Grmbl*
    ;-)

    Ich wollte eigentlich nur eine hilfreiche Dienstleistung anbieten - dachte, daß es vielleicht dem oder der einen oder anderen dabei hilft, zu entscheiden, was er oder sie als nächstes kaufen/lesen möchte.

    Update:

    20th Century Boys (bisher 11 Bände in Deutschland)

    Vom gleichen Autor wie Monster, aber 'reifer' und besser erzählt; außerdem geradezu überragend gut übersetzt (im Vergleich zu allen anderen Mangas, die ich zuvor gelesen habe). Die Geschichte einer Gruppe von Leuten, deren Kindheitsphantasien und -spiele unverhofft zum 'Drehbuch' einer Verschwörung zur Erlangung der Weltherrschaft durch eine finstere Sekte werden... und die sich dadurch natürlich quasi gezwungen sehen, diese Sekte dann zu bekämpfen. Sehr spannend, sehr sympathische Charaktere... Das ist neben Aldebaran der erste Comic aus der DB, den ich wohl irgendwann käuflich erwerben werde.

    EDIT: Okay, ich *hatte* mich im vorigen Posting verrechnet: Bis dahin hatte ich 71 Bände ausgeliehen. Mit 20th Century Boys sind es jetzt 82. *g* EDIT: Ich liebe meinen Job. :-D
    Geändert von Hmpf (25.07.2005 um 16:15 Uhr)

  6. #6

    Standard AW: Hmpf liest (alles, was die DB hergibt)

    Seither fertig gelesen:

    Peter Pan: Sehr interessant... und irgendwie sehr unbehaglich machend. Seltsame Kombination von Peter Pan und Jack the Ripper...

    Aldebaran: Schön. Werde ich mir wohl kaufen müssen. Und jetzt sollte ich mal mit Betelgeuze anfangen...

    Monster: Ein interessantes Ende, trotzdem aber noch nicht unbedingt ein Kaufkandidat für mich.


    Weitergelesen:

    Sin City: Leider nur teilweise, da einige Bände fehlen. Kann mir daher schwer ein Urteil erlauben. Insgesamt ist es mir - ähnlich wie Dashiell Hammett - etwas *zu* hardboiled. Bin da wohl eher der Chandler-Typ.


    Neu gelesen:

    Kenya: Ähnlich interessante Viecher wie in Aldebaran und lustige literarische und sonstige Anspielungen, sowie etwas bessere Dialoge als in Aldebaran, aber mir fehlt ein bißchen das Gefühl, in einer fremden Welt zu sein. Na ja, erstmal sehen, wie es weitergeht.

    V wie Vendetta: Noch am Lesen, gefällt mir aber schon sehr gut. Alan Moore eben. :-)

  7. #7

    Standard AW: Hmpf liest (alles, was die DB hergibt)

    Huch... ich habe hier ja ewig nichts mehr geschrieben! Kein Wunder, daß die Liste der gelesenen Comics mittlerweile ziemlich gewachsen ist... Also, seit dem letzten Posting habe ich folgendes auf der Arbeit ausgeliehen und gelesen:

    Blankets von Craig Thompson und Ganz gleich von Derek Kirk Kim: Zwei neuere amerikanische Comics über das ganz normale Leben. Beide haben diverse Preise gewonnen und sind überall im Netz besprochen worden, daher wollte ich auch mal sehen, was denn nun die Ursache des ganzen Wirbels war. Blankets ist ein Monstrum von einem Comic, hat etwa die Größe und das Gewicht von zwei Ziegelsteinen und liest sich auch eher wie ein Roman - wogegen ich nichts habe, denn ich mag Romane, auch dicke. ;-) Sehr schön und eigenwillig gezeichnet erzählt der Comic die autobiographische Geschichte der Jugend und ersten Liebe des Autors in einem kleinen amerikanischen Kaff, im Muff des christlichen Fundamentalismus. Ganz gleich erzählt ebenfalls eine alltägliche Geschichte, aber bevor ich lange Worte mache... geht hierhin und lest selbst: http://www.lowbright.com/Comics/Same...renceIndex.htm - der Comic war nämlich ein Webcomic, bevor er zum Buch wurde. :-)

    Dragon Head von Minetaro Mochizuki: Wieder mal ein Manga, und wieder mal eine Apokalypse. Sehr düster, teilweise Horrorelemente; nicht alles ergibt Sinn, und an einigen Stellen scheint mir das nicht unbedingt Absicht zu sein, sondern an der Übersetzung zu liegen, aber es ist schon eine Weile eher, also kann ich mich da auch irren.

    Yoko Tsuno von Roger Leloup: Von Yoko Tsuno habe ich nur drei Bände gelesen, die mich nicht so sehr überzeugen konnten.

    Die Sternenwanderer von Moebius: So ungefähr das, was man von Moebius erwartet: Fremde, atemberaubend schön gezeichnete, wenn auch oft etwas aseptisch wirkende Welten, philosophische Untertöne, die sich nicht so leicht (oder auch gar nicht) erschließen, und eine Geschichte, die einen mehr oder weniger mit einem 'Hä?'-Gefühl zurückläßt. Aber ziemlich gut, wenn man sowas mag - ich tu's. :-)

    Auf der Suche nach dem Vogel der Zeit von Le Tendre und Loisel: Fantasy auf irgendwie typisch französische Art: kaum ein Held wird den körperlichen oder geistigen Anforderungen, die man gemeinhin so an Helden stellt, gerecht - lauter traurige, gelegentlich auch tragische Gestalten. Sehr schön gezeichnet, und mit einer interessanten Wendung am Ende...

    Vagabond von Takehiko Inoue: Atemberaubend detailverliebt gezeichneter Samurai-Manga, der die Lebensgeschichte von Miyamoto Musashi nacherzählt, mit einigen künstlerischen Freiheiten (allerdings nicht ganz so vielen Freiheiten wie Usagi Yojimbo sie sich nimmt, das ebenfalls Musashis Lebensgeschichte erzählt - wobei Musashi allerdings als Hase im Stil amerikanischer Funnies dargestellt wird *g*). Sehr realistischer Zeichenstil, auch wenn Inoue etwas besser darin ist, unendlich kleinteilige Vegetation darzustellen als den menschlichen Körper, der ihm manchmal etwas unproportioniert gelingt. Bin jetzt bei Band 17 oder so und verliere so langsam ein wenig den Plot - das muß aber nicht unbedingt an Inoue liegen. Ein endgültiges Urteil kann ich erst fällen, wenn die Serie abgeschlossen ist, denke ich.

    Valerian & Véronique von Mézières und Christin: Sehr solider SF-Comic, der offensichtlich einer internen Chronologie folgt, die ich jedoch, da mir nur Teile vorliegen, nicht ganz nachvollziehen kann. Was mich nicht daran hindert, an den vorliegenden Bänden meinen Spaß zu haben: Es handelt sich wirklich um einen guten SF-Comic. Die Protagonisten sind sympathisch und haben Charakter (Veronique, die im französischen Original übrigens Laureline heißt, vielleicht mehr als Valerian), die Aliens noch mehr (Favoriten bisher: die sehr ferengimäßigen, allerdings geflügelten Shinguz http://dugueta.club.fr/Images/Animaux/shingouz.gif), und das Universum wird mit jedem Band komplexer.

  8. #8

    Standard AW: Hmpf liest (alles, was die DB hergibt)

    Und eine weitere Ergänzung:

    Hector Umbra von Uli Oesterle:

    Mal ein wirklich origineller *deutscher* Comic. Hector Umbra ist ein mild-depressiv angehauchter Münchner, dessen Freund, der DJ Osaka, eines Tages verschwindet. Ungefähr zur gleichen Zeit träumt Hector von seltsamen Kobolden und kurz darauf bekommt er Rat aus dem Jenseits... Ungewohnte Mischung aus, hmm, Szene-Realismus(?) und Phantastischem, leider erst der erste Teil eines Mehrteilers, so daß ich die Story insgesamt noch nicht beurteilen kann.

    Der Schlaf der Vernunft von Bilal und Christin:

    Schön im frühen Bilal-Stil gezeichneter Polit-Krimi(?) um eine Gruppe von internationalen alternder Veteranen des Spanischen Bürgerkriegs, die sich noch einmal zusammenfinden, um die - ebenso alten - wieder aktiv gewordenen Gegner aus einer lang zurückliegenden Schlacht außer Gefecht zu setzen bzw. zu beseitigen. Dank Pierre Christin wesentlich kohärenter als die meisten Bilal-Soloproduktionen (wobei ich die durchaus auch manchmal mag, aber sie sind halt nicht jedermanns Sache).

    Der Schlaf des Monsters und Der 32. Dezember von Bilal:

    Zwei Teile der aktuellen Serie/Trilogie(?) von Bilal, dementsprechend zeichnerisch später Bilal (sehr schön übrigens - inklusive einer grünlichen Chiana-Wiedergängerin *g*); Story konfus, mit ein paar interessanten Ideen, im Moment aber, unabgeschlossen wie sie ist, schwer bewertbar. Mischung aus SF und Auseinandersetzung mit dem Jugoslawien-Krieg.

    Sillage, Teil 1-8, von Morvan und Buchet:

    Eine aktuell noch laufende SF-Serie in einem Zeichenstil, der gelegentliche Manga-Anleihen nimmt. Dank tendenziell kleiner, sehr vollgepackter Bilder und ziemlich winziger Schriftgröße in den Sprechblasen gelingt es den Autoren, eine für französische Verhältnisse ungewöhnlich große Menge an Story in jedem Band unterzubringen. Sillage dreht sich um die Abenteuer einer jungen Frau namens Nävis, die der einzige(?) Mensch in einem riesigen Raumschiffkonvoi ist. Die Serie hat viele sympathische und/oder interessante Charaktere und wimmelt nur so von faszinierenden Aliens - man sieht, abgesehen von den Hauptfiguren, selten eine Spezies zweimal. Ein schöner Comic für Freunde der Space Opera.

    Nävis, Teil 1 & 2, von Munuera, Morvan und Buchet:

    Spin-off über Nävis' Kindheit. Eher im Funny-Stil, hat mich nicht so überzeugt wie Sillage.

    Die Chroniken von Sillage, Teil 1:

    Noch ein Spin-off. Verschiedene kurze Geschichten von verschiedenen Zeichnern umgesetzt. Teilweise ganz witzig (z.B.: Nävis als Computerspiel), teilweise aber auch etwas platt.

    Donjon: Zenit, Band 1-4 und Donjon: Parade, Band 1, von Sfar und Trondheim:

    Ganz großes Tennis. Eine wunderbare Fantasy-Parodie mit zum Kugeln komischen Figuren und Dialogen. Auf größenwahnsinnige 300 Bände angelegt, von denen noch nicht allzu viele erschienen sind, aber die einzelnen Bände können auch einzeln genossen werden, da der rote Faden relativ schwach ausgeprägt ist. Donjon handelt vom Leben der Bewohner/Angestellten eines Donjons, also eines Dungeons (Donjon ist entweder die reguläre französische Schreibweise oder eine Parodie auf das Wort Dungeon, so genau weiß ich das nicht). Wie das in Dungeons meist so ist, handelt es sich also - bis auf die Ente Herbert - um Monster, die aber eigentlich alle recht nett sind, und wenn sie nicht gerade Blutbäder veranstalten, lieber in der Cafeteria sitzen und vom Drachen Marvin gebackene Kekse essen, als im Donjon zu lauern. Habe schon lange nicht mehr so herzhaft und ausdauernd beim Lesen eines Comics gelacht. Eine Comicserie für Freunde von Pratchett und Adams.

  9. #9

    Standard AW: Hmpf liest (alles, was die DB hergibt)

    Wow... gestern mal nachgezählt: habe jetzt 189 Bände ausgeliehen!

  10. #10
    Moderator Avatar von Khaanara
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    Standard AW: Hmpf liest (alles, was die DB hergibt)

    Zitat Zitat von Hmpf
    Wow... gestern mal nachgezählt: habe jetzt 189 Bände ausgeliehen!
    Redest Du schon in Sprechblasen ?

    Meine Bibliothek (im Aufbau): http://www.lovelybooks.de/bibliothek/Khaanara/

  11. #11
    Mittlerer SpacePub-Besucher
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    152

    Standard AW: Hmpf liest (alles, was die DB hergibt)

    Wenn dir Monster schon gefallen hat, dann zieh dir mal 20th Century Boys vom selben Autoren rein. Storytechnisch ein kleines Meisterwerk.


    Eagle und Zipang von Kaiji Kawaguchi sind auch noch recht gut. Ersteres ist die Geschichte eines japanischstämmigen Amerikaners, der für das Amt des Präsidenten kandidiert. Sehr netter und gut recherchierter Politmanga.
    Zipang fängt im Grunde wie der Film 'The final Countdown' an, allerdings läßt Kaiji Schiff und Crew in der Vergangenheit verbleiben und schildert dann relativ detailliert die historischen Implikationen, die dies mit sich bringt. Eagle müßte vollständig auf deutsch erschienen sein, bei Zipang bin ich mir nicht sicher. (Lese die französiche Version).



    mfg
    Brooklyn

  12. #12

    Standard AW: Hmpf liest (alles, was die DB hergibt)

    Zitat Zitat von Brooklyn
    Wenn dir Monster schon gefallen hat, dann zieh dir mal 20th Century Boys vom selben Autoren rein. Storytechnisch ein kleines Meisterwerk.
    Guck mal in mein, äh... zweites Posting in diesem Thread hier. ;-) Oder auch in diesen Thread: http://www.spacepub.net/showthread.php?t=5110

    Danke für die anderen Empfehlungen; Eagle zumindest wollte ich mir sowieso noch ausleihen, das andere wird für später vermerkt - das gibt es noch nicht auf Deutsch. Und herzlich willkommen in diesem Forum und diesem Thread! Wir haben leider nicht allzu viele Comic- und Mangaleser hier, also freue ich mich ganz besonders über jeden neuen Poster. :-) Und dann noch jemand, der 20th Century Boys gut findet! Damit bist Du gleich automatisch mein neuer Lieblingsposter hier. ;-)

    So, bei der Gelegenheit kann ich eigentlich auch mal wieder den Thread updaten.
    In letzter Zeit habe ich mir zu Gemüte geführt:

    Donjon, Morgengrauen und Donjon, Abenddämmerung, jeweils die ersten zwei Bände (d.h. die Nummern -99, -98, 101 und 102):

    Je mehr von dieser Serie ich lese, desto beeindruckter bin ich vom Unterfangen der vier daran beteiligten Franzosen, Joann Sfar, Lewis Trondheim, Manu Larcenet und Christophe Blain, über Hunderte von Bänden und parallel in drei Hauptzeitlinien eine sich über Jahrzehnte oder möglicherweise sogar Jahrhunderte erstreckende Geschichte zu erzählen - und dabei auch noch mit einer doch beträchtlichen Trefferquote den Leser immer wieder zum Lachen zu bringen. Übrigens sehr amüsant, wenn auch im Deutschen leider nicht der Fall: im französischen Original reimen sich die Titel (jeweils innerhalb der Unterserie):

    Morgengrauen: 1. La chemise de la nuit, 2. Un justicier dans l'ennui, 3. Une jeunesse qui s'enfuit, 4. Après la pluie;
    Zenith: 1. Coeur de canard, 2. Le roi de la bagarre, 3. La princesse des barbares, 4. Sortilège et avatar, 5. Un mariage à part;
    Abenddämmerung: 1. Le cimetière des dragons, 2. Le volcan des Vaucanson, 3. Armaggedon, 4. Le dojo du lagon

    Bin ja mal gespannt, ob denen genug sich reimende Titel für die geplanten 300 Bände einfallen. (Und ob sie lang genug leben, um dieses Projekt abzuschließen! *g*)

    Julius Corentin Acquefacques, Gefangener der Träume, Bd. 1-4, von Marc-Antoine Mathieu:

    Abgefahrene Meta-Comics über eine Comicfigur, die Seiten aus ihrem eigenen Comic zugeschickt bekommt, die Farbe (in einem schwarz-weißen Comicreich) und die dritte Dimension entdeckt, das Ganze in einer Welt, die irgendwo zwischen Kafka und Escher angesiedelt ist. Großartig.

    Hellboy, Bd. 1-7 und das Hellboy-Spinoff B.U.A.P., Bd. 1, von Mike Mignola:

    Auch Hellboy kann ich nur wärmstens empfehlen. Mike Mignola schwelgt in B-Movie-Plots und Lovecraft-Atmosphäre und mixt aus diesen, sowie einer Portion Ironie und meisterhafter, von großen dunklen Flächen dominierte Grafik spannende und oft auch berührende apokalyptische Schauergeschichten (wobei er gelegentlich Frankreich und den Balkan verwechselt *g*). Das Beste an Hellboy ist aber natürlich Hellboy selbst, das wohl sympathischste riesige, rote Höllenmonster aller Zeiten.

    Sky Doll, Bd. 1-3 von Alessandro Barbucci und Barbara Canepa:

    Bizarre Story um eine beseelte Aufziehpuppe, zwei Päpstinnen, eine Raumschiffwaschanlage namens 'Himmel' (der Besitzer heißt folgerichtig 'Gott'), Religionen, Ausbeutung, Medien, Revolte... in wunderschöner psychedelisch-pastellfarbener Grafik.

    Die Zeichnung und Tote Erinnerung von Marc-Antoine Mathieu

    Weitere Meta-Comics von Mathieu. Auch nicht schlecht, aber die Julius Corentin Acquefacques-Bände gefielen mir etwas besser.

  13. #13

    Standard AW: Hmpf liest (alles, was die DB hergibt)

    Ach herrje. Ich habe ja ewig nichts mehr hier gepostet! Und mein Job geht dem Ende zu...

    Okay, dann wollen wir mal sehen, was habe ich seit dem letzten Posting neu auf meiner Liste?

    Cyann, Bd. 1-3 von Francois Bourgeon:

    Ziemlich großartige Science Fiction-Serie - tolle Zeichnungen und sehr lebendige, wenn auch nicht immer unbedingt sympathische Charaktere, dazu eine wirklich fremde Welt, die offensichtlich bis ins Detail durchdacht ist.

    A.L.I.E.E.N. von Lewis Trondheim:

    Seeeeehr seltsam. Wie sich das für einen Comic von Aliens gehört. ;-)

    Gefährten der Dämmerung, Bd. 1-3, von Francois Bourgeon:

    Mittelalter-Fantasy; sehr mittelalterlich, teilweise authentisch bis zur Unverständlichkeit. Wie immer bei Bourgeon sehr schön gezeichnet.

    Run, Bongu, Run von Byung-Joon Byun:

    Seltsamer Titel für einen schönen, unspektakulären Comic über einen kleinen Jungen in einer großen Stadt. (Gerannt wird kaum.) Sehr schöne Aquarell-Zeichnungen.

    Die Katze des Rabbiners, Bd. 1-4, von Joann Sfar:

    Nordafrikanisches jüdisches Leben aus der Sicht einer Katze geschildert, mit bizarren, aber atmosphärischen Zeichnungen und subtilem Humor.

    Der lachende Vampir von Suehiro Maruo:

    Nicht mein Fall. Maruo ist wohl einer der ganz großen in der japanischen Underground-Comicszene, aber mir sagten weder der Zeichenstil noch die Geschichte besonders zu. Was Genaueres kann ich schon gar nicht mehr sagen, weil es schon zu lange her ist, daß ich den Comic gelesen habe.

    Shenzhen von Guy Delisle:

    Eine Art "Lost in Translation" in Comicform. Ein Frankokanadier in der chinesischen Stadt Shenzhen, und die kulturellen Beobachtungen und Befremdungsmomente die sich daraus ergeben. Amüsant und aufschlußreich.

    Sommerblond von Adrian Tomine:

    Auch das war nicht so mein Fall, obwohl Tomine ebenfalls einer der großen Namen ist, diesmal nicht der japanischen, sondern der amerikanischen Independent-Szene. Stories über den Alltag diverser mehr oder minder trauriger junger Leute - einfach nicht mein Thema, schätze ich.

    The Walking Dead, Bd. 1-2, von Robert Kirkman:

    Guter Zombie-Comic. Bzw. eigentlich eher ein End-of-Civilisation-Comic als ein Zombie-Comic im engeren Sinne, denn es geht um das Überleben und die zwischenmenschliche Dynamik nach der Katastrophe, also nach dem Verlust der Zivilisation.

    Blacksad, Bd. 1-3, von Juan Diaz Canales und Juanjo Guarnido:

    Schöne, atmosphärische Krimiserie, die sich an Vorbildern aus den 40ern und 50ern orientiert - allerdings mit einem großen schwarzen Kater statt Marlowe und Sam Spade und co., und auch die anderen Protagonisten sind antropomorphe Tiere. Sehr schön gezeichnet.

    Corto Maltese: Südseeballade von Hugo Pratt:

    Wie's aussieht einer der großen Klassiker des Genres, der mich allerdings auch nicht so umgehauen hat, wie er es vielleicht sollte. Möglicherweise bin ich mit der Figur des Corto Maltese noch nicht vertraut genug - über ihn erfährt man in diesem Band nämlich kaum etwas, und es wäre schon nett gewesen, ihn *etwas* besser einschätzen zu können. Vielleicht sollte ich es nochmal mit ein paar mehr Bänden der Serie versuchen.

    Spirit of Wonder, Bd. 1-3, von Kenji Tsuruta:

    Sehr schön gezeichnet und prinzipiell ein nettes steampunkartiges Szenario - allerdings für meinen Geschmack zu viele lüsterne alte Männer, die den weiblichen Figuren andauernd an Busen und Po fassen - soll wohl eine Art running gag sein, ist aber irgendwie nicht wirklich witzig. Und, auch wenn das möglicherweise mehr mit meiner Dummheit als mit dem Comic zu tun hat: ich habe bei ca. der Hälfte der Geschichten nicht wirklich verstanden, worum es ging. Es gab da mehrere Zeitreise-u.ä.-Geschichten, die sich mir einfach nicht so recht erschließen wollten. Und das, obwohl ich Zeitreisen u.ä. *mag*.

    Queen & Country, Bd. 1-4, von Greg Rucka:

    Sehr gute Agentenserie aus dem britischen Geheimdienstmilieu mit einer wirklich interessanten und sympathischen weiblichen Hauptfigur. Ich frage mich, ob der Name von Starbuck im neuen Battlestar Galactica, Kara Thrace, eine versteckte Hommage an Tara Chace ist...

    Die Metabarone, Bd. 1-3, von Alejandro Jodorowsky:

    Der erste Comic, über den ich mich *wirklich* geärgert habe. Eindruck nach drei Bänden: Faschistoide, sadistische gequirlte Scheiße. Sorry. Mag sein, daß sich der Eindruck mit späteren Bänden relativiert hätte, aber nach drei Bänden reichte es mir.

    100 Bullets, Bd.1-8, von Brian Azzarello:

    Ohne Zweifel ein ziemlich guter Comic - eine raffiniert verschlungene Weltverschwörungs- und organisiertes-Verbrechen-Geschichte. Überdies sehr gut gezeichnet. (Witzigerweise ist das Team Azzarello und Eduardo Risso bei Hellblazer für die mir am wenigsten gefallende Periode verantwortlich, aber bei 100 Bullets leisten sie beide wirklich gute Arbeit.) Letztlich allerdings trotz allem vermutlich kein Titel, an dem ich dranbleiben werde, da mich die Milieus, in denen die Story spielt, nicht so sehr interessieren und mich noch keine der Figuren wirklich gepackt hat.

    Eagle, Bd. 1-11, von Kaiji Kawaguchi:

    Netter Politkrimi (mehr oder weniger) über die Präsidentschaftswahlkampagne eines japanischstämmigen Amerikaners. Für mein Gefühl nicht so kontrovers, wie es von mancher Seite dargestellt wird.

    Die Reise ans Ende der Welt von Pierre Makyo:

    Nochmal französische, mittelalterlich getönte Fantasy, wie immer schön gezeichnet, leider aber im Endeffekt relativ platt.

    xxxholic, Bd. 1-6, von CLAMP:

    Nun habe ich also auch mal was von CLAMP gelesen. Hm. Die Zeichnungen sind ja in ihrer Jugendstilhaftigkeit (der Jugendstil war von japanischen Drucken beeinflußt; es ist interessant, zu sehen, was passiert, wenn japanische Künstler sich nun umgekehrt wieder vom Jugendstil inspirieren lassen) sehr ansprechend, aber die Charaktere, Geschichten und Dialoge sind alles andere als überzeugend und teilweise wirklich extrem nervig. Ich schätze, daß soll alles lustig sein (z.B. der hysterische Held), aber irgendwie funktioniert der Humor bei mir nicht.

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