ich finde, man muss leuten, die sich mit medienthemen kritisch auseinandersetzen, nicht immer scheuklappenmentalität vorwerfen. nur weil etwas in form eines spiels auf den markt geworfen wird, müssen nicht jegliche grenzen von moral und ethik ausgeblendet werden. fakt ist, dass es für den spielspaß irrelevant ist, wie stark das blut spritzt und ob man im detail mitbekommt, wie die gegner jämmerlich verrecken (ich gehe dabei von psychisch gesunden menschen aus, die sich an dieser art der gewaltdarstellung nicht aufgeilen). sowas ist in meinen augen lediglich ein kaufanreiz für abgestumpfte, von ihrem leben gelangweilte menschen, die sich damit einen kick nach dem anderen verschaffen. natürlich muss dieser kick dann jedesmal ein stück extremer sein.
ich sehe mich nicht als moralapostel und mag selbst ab und zu mal deftige kost. durch meine erfahrungen in der arbeit mit jugendlichen und kindern, ist mir allerdings sehr deutlich vor augen geführt worden, dass die gewalt in den games/medien mittlerweile zu einem schwer kontrollierbaren phänomen in unserer gesellschaft wurde, das definitiv einfluss auf die entwicklung und wahrnehmung hat.
die industrie und die designer, die solche spiele machen, sind natürlich sowieso völlig frei von jeglicher verantwortung - denn schuld sind immer die anderen.
kurz gesagt: computerspiele sind defintiv ein kulturgut. mich haben in meiner jugend vor allem spiele wie "monkey island", "day of the tentacle", "privateer" u.a. sehr bereichert. inzwischen ist die spiele-industrie allerdings zu einem massenmarkt angewachsen, in dem alle mittel recht zu sein scheinen, um sich zu behaupten. durch den extremen gewaltschrott, der dabei teilweise herauskommt, gerät die computerspielkultur leider generell in verruf.
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