Zitat Zitat von cornholio1980 Beitrag anzeigen
Zitat Zitat von Falcon
Allerdings geht mir das alles ein Tick zu schnell und zu plötzlich. Da hätte man in den vorhergegangen Folgen vielleicht schon etwas Aufbauarbeit leisten sollen.
Hier muss ich widersprechen: Wir erfahren davon genauso plötzlich wie Delenn, und können genau dadurch ihren Schock besser nachvollziehen. Bisher dachten wir, dass auf Minbar eigentlich eh soweit alles glatt läuft, und waren mit dem Schattenkrieg und der Erdregierung beschäftigt - wie auch Delenn. Nun erkennen wir so wie sie, dass wir uns hier geirrt haben. Gerade dadurch, wie plötzlich und ohne Vorbereitung diese Wendung kam, fand ich sie besonders wirkungsvoll.
Das Auseinanderbrechen der Minbari-Gesellschaft bzw. wie dies in die Story eingebracht wird, ist in meinen Augen nachwievor nicht so 100%ig gelungen und lässt Plausibilität vermissen. Dass Deleen aufgrund des Krieges nicht mehr so vollständig im Bilde ist, was in der Heimat passiert, ist ja okay. Aber es geht hier nicht "nur" um Verschiebungen der Machtverhältnisse in den Hinterzimmern der Minbari-Politik. Die Probleme sind ja schon extrem. Wir erfahren, dass die Kriegerkaste Minbari mit anderer Kastenzugehörigkeit aus ihren Häusern vertreibt und quasi auf Todesmärsche schickt. Das ist schon heftig. Und das soll so aus dem Nichts passieren, ohne dass zuvor etwas bis auf B5 vorgedrungen ist?
Viel mehr stören mich aber eigentlich die Geschehnisse selbst. Minbari anderer Kasten einfach in den Tod zu schicken, traut man auch den immer grimmig dreinblickenden Kriegern nicht wirklich zu und dass die Vertriebenen nicht gerettet werden, sondern erfrieren müssen, erscheint schlicht unglaubwürdig. Insgesamt setzt JMS da für meinen Geschmack zu sehr auf den Holzhammer. Zu Gunsten eines Shockeffekts muss die Logik leiden.