OK, vielen Dank für das Kompliment. Dann bin ich also ein geschädigter Mensch.Keine Ahnung, ob du das wirklich ernst meinst und wo du deine Vorstellungen über "christliche Erziehung" hernimmst. Wahrscheinlich stammen sie überwiegend aus Film, Fernsehen und Comics. Sollte dein Kommentar allerdings tatsächlich ernst gemeint sein, ist er ein Beispiel für die Art von atheistischer Überheblichkeit, die letztlich nicht besser ist als die von religiösen Fanatikern, die alle Nicht-Gläubigen als "unrein" oder "fehlgeleitet" bezeichnen. Ich kann jedenfalls nicht nachvollziehen, wie man Menschen allein aufgrund ihres Glaubens als "geschädigt" bezeichnen kann. Das ist für mich nichts anderes als würde jemand wegen seiner Hautfarbe oder Herkunft zum "Untermenschen" degradiert. Mit Toleranz und Humanismus hat diese Denkweise nichts zu tun. Sie zeigt nur, dass sich im Atheismus mindestens genauso viele selbstherrliche Kleingeister tummeln wie in den großen Weltreligionen.
Irgendwie hab ich schon befürchtet, dass du mit einem so flachen Totschlagargument kommst wie "Es sind schon Kinder beim Taufen verstorben"...... Dazu sind auch schon Kinder beim taufen verstorben (Wasser in den Lungen) und der eigentliche christliche Glauben sieht das Taufen von Kindern auch nicht vor, sondern nur von Personen die es sich aussuchen. ...Ich will nicht bestreiten, dass es solche Fälle geben mag, aber bei der Taufe wie sie z.B. in der evangelischen Kirche durchgeführt wird, geht das Risiko dafür gegen Null. Es kann bei so gut wie allen von Menschen durchgeführten Handlungen zu Unfällen kommen. Wollen wir Kindern deshalb auch verbieten, dass sie laufen oder schwimmen lernen? Sie könnten dabei schließlich schwer stürzen oder ertrinken. Wollen wir Autos verbieten, die wahrscheinlich eine wesentlich häufigere Todesursache bei Kindern sind als Taufen? Und wie ist es mit Zigaretten? Ich sehe z.B. immer wieder Eltern, die selbst dann rauchen müssen, wenn ihr Kind neben ihnen sitzt. Eigentlich müsste man folglich auch Zigaretten komplett verbieten, denn sie können gerade bei Kleinkindern großen Schaden anrichten... Aber ich will diese Liste gar nicht weiterführen, weil du eh nicht drüber nachdenken wirst, genauso wie du über dein oben genanntes Totschlagargument wahrscheinlich nicht nachgedacht hast.
Dir ist schon klar, was der Begriff "Religionsfreiheit" bedeutet, oder? Hmmm, nein, ehrlich gesagt denke ich, es ist dir nicht klar.Dazu ist es ein radikaler Eingriff in die Religionsfreiheit, wenn man dir schon eine Religion anhaftet vor eigentlich den Willen hast dich zu einer solchen zu bekennen.Aber egal, gehen wir mal davon aus, die Taufe würde wirklich verboten. Was würde das für die Kinder ändern, die in christlichen Familien aufwachsen? OK, sie hätten dann in ihrer Kindheit einmal weniger einen nassen Kopf gehabt. Aber ansonsten wachsen sie doch nach wie vor in einem "schädigenden" religiösen Umfeld auf. Egal ob mit oder ohne Taufe - sie werden christlich erzogen. Inwiefern trägt ein Taufverbot also zum Schutz des Kindeswohls bei?
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