"Wissen sie woraus der Leberkäs gemacht wird? Aus den Resten der Knackwurst. Und die Knackwurst? Aus den Resten vom Leberkäs. So geht das ewig weiter: Leberkäs, Knackwurst, Leberkäs, Knackwurst..." - Simon Brenner (Josef Hader) in "Silentium"
So viel Ego kannst Du ihm schon zutrauen dass er gerne den besten Trekfilm machen würde. Ohne entsprechendes Ego wird man nicht Macher der beiden größten Science Fiction Franchises und zahlloser Geek-Serien.
Das größte Manko von XI war ein Bösewicht mit nachvollziehbarer Motivation für seinen Rachefeldzug (wie sie Khan hatte) - mal sehen wie Cumberbatch diesbezüglich abschneidet. Eric Bana blieb als Nero eher blass, die ersten Reviews zu XII äußerten sich im Kontrast dazu sehr wohlwollend Cumberbatch's Leistungen, was auf eine Verbesserung in diesem Punkt hoffen lässt. Ein Vendeta-Film (wie es II, X und XI waren) funktioniert nur mit einem guten Bösewicht, da Dieser nun mal das zentrale Plotelement ist.
Ich finde auch nicht alles toll, was Abrams macht, aber hab zumindest Respekt vor seinem Talent in Sachen (Selbst-)Marketing. Allein sein mutmaßlich großes Ego reicht für solche Erfolge nicht aus. Leute mit großen Egos gibt es massenweise, aber nur die wenigsten erreichen das, was JayJay erreicht hat. Außerdem ist es eine rein subjektive Einschätzung, dass "Wrath of Khan" der beste Trek-Film sein soll. Mir gefällt z.B. "The Undiscovered Country" etwas besser. Abrams Reboot schaffte es immerhin ganz objektiv, der erfolgreichste unter den bisherigen Trek-Filmen zu sein. Sowas zählt in seiner Branche wahrscheinlich mehr als die Meinung einiger Geeks.
Ich finde das "Größer, besser, doller"-Prinzip ziemlich albern und glaube, dass wir diesem Übertrumpfungswettbewerb einige der schmerzlichsten Film- und Serienflops der letzten Jahre zu verdanken haben. Anstatt einfach nur solide Unterhaltungskost abzuliefern, wurde versucht, alles auf Übergröße aufzupusten. Die dementsprechend hohe Erwartungshaltung der Fans konnte dabei nur enttäuscht werden. Insofern denke ich nicht, dass das der Schlüssel zum Erfolg ist. Mir ist es egal, ob die neuen Trek-Filme besser sind als meine bisherigen Favoriten aus der Reihe. Wichtiger finde ich, dass sie nicht wesentlich schlechter sind, dem Franchise neue Impulse geben und für sich allein als unterhaltsames Kinovergnügen stehen können. Zumindest das hat mit "Star Trek XI" weitgehend funktioniert und scheint auch bei "Into Darkness" wieder aufzugehen - wesentlich besser als z.B. bei den "Star Wars"-Prequels, die an genau dem oben beschriebenen Überdrüber-Prinzip (und an Schorsch Lucas' damaligen Größenwahn) gescheitert sind.
"Wissen sie woraus der Leberkäs gemacht wird? Aus den Resten der Knackwurst. Und die Knackwurst? Aus den Resten vom Leberkäs. So geht das ewig weiter: Leberkäs, Knackwurst, Leberkäs, Knackwurst..." - Simon Brenner (Josef Hader) in "Silentium"
Ganz ehrlich, wenn er nicht mit diesem Anspruch antreten würde, fände ich das eigentlich sogar noch schlimmer. Sollte es denn nicht immer das Ziel von Fortsetzungen sein, wenn schon nicht besser doch zumindest gleich gut wie das zu sein, was davor kam? Sonst ist es doch ein reines zynisches cash grab.
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"I believe that when we leave a place, part of it goes with us, and part of us remains. Go anywhere in this station, when it is quiet, and just listen. After a while you will hear the echos of all our conversations, every thought and word we've exchanged. Long after we're gone, our voices will linger in these walls."
Andreas Katsulas as G'Kar - Objects in Motion / The Lost Tales-Intro
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