Die Post in dem Kaff (Vorort von München, 11.000 Einwohner) wo ich derzeit wohne, wurde auch geschlossen. Stattdessen gibt es nur noch eine winzige DHL Servicestelle im örtlichen Supermarkt. Auch dies eine Konsequenz vom 30 Mio Abfindungs-Steuerhinterzieher Klaus Zumwinkel, der die Gewinne der Kosteneinsparungen in weitgehend wertlose Logistikunternehmenszukäufe aus Übersee steckte.
@ Brain: Die einzige der derzeit im Bundestag sitzenden Parteien die glaubhaft gegen den Börsengang ist, wäre die LINKE. Die Grünen haben 7 Jahre in der Schröder-Regierung an Privatisierungen und Deregulierungen fleißig mitgewirkt (wofür Fischer nun ja auch mit einem Job in der Energieindustrie belohnt wurde, ebenso wie sein Kollege Schröder). Diese Partei ist eher eine FDP light mit Ökoanstrich, für mich daher nicht mehr wählbar.
Eine Verlagerung von der Bahn aufs Auto wäre sowohl ökologisch als auch infrastrukturell für Deutschland eine Katastrophe - und zwar gerade für die Menschen die weniger Geld haben und auf einen bezahlbaren, anteilig steuerfinanzierten öffentlichen Nahverkehr angewiesen sind. Dies betrifft übrigens nicht nur die Bahn - in Hessen ist beispielsweise testweise eine Autobahn teilprivatisiert worden. Solche Privatisierungen von öffentlicher Infrastruktur kosten uns Steuerzahler in den meisten Fällen am Ende immer wesentlich mehr, da die privaten Betreiber kein Interesse an Investments und Streckenpflege haben, und folglich irgendwann der Staat einspringen muss. Union und SPD werden beispielsweise selbst jetzt in der Krise noch offensiv mit einer massiven Ausweitung der PPP (Öffentlich-private Partnerschaften, z.B. öffentliche Gebäude die von Unternehmen finanziert und dann vom Staat geleast werden auf Jahrzehnte) - obwohl selbst der Bundesrechnungshof festgestellt hat, dass diese PPP den Steuerzahler wesentlich mehr Geld kosten.
So gab Ex Bahnchef Mehdorn gerne mit den Milliardengewinnen der Bahn an. Dabei ließ er unerwähnt, dass die Bahn noch immer jedes Jahr mehrere Milliarden Infrastrukturgelder vom Staat bekommt um ihr Netz zu pflegen - ohne diese Subventionen hätte er aber nicht hohe Gewinne in seinen Bilanzen ausweisen können (nebst den Boni für sich und die Vorstandskollegen), sondern Milliardenverluste.
Ohne solche Zuschüsse vom Steuerzahler ließen sich Gewinne nur durch eine ganz massive Streichung "unrentabler" Strecken erreichen (wie in den Planungspapieren der Bahn auch schon berücksichtigt) - damit wären die ländlichen Regionen praktisch abgeknipst, mit den entsprechenden Konsequenzen.
Der gezielte Verkauf öffentlicher Krankenhäuser an private Klinikkonzerne wie Asklepios, den Rainer hier schon ansprach, ist ähnlich gelagert. Die Qualität der Leistungen sinkt, die Mitarbeiter werden wesentlich schlechter bezahlt als vorher (und sind entsprechend demotiviert), die Kommunen zahlen langfristig drauf - nur die Konzerne machen, wie z.B. Rhône oder Asklepios - fette Gewinne in Milliardenhöhe. Der Kreis schließt sich, wenn man betrachtet, welche Politiker häufig von diesen Konzernen beschäftigt werden.
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