remakes gab es schon immer. was meinst du wieviele filme aus der stummfilm-ära in der großen hollywood-ära zwischen den 50ern und 70ern neu aufgelegt wurden? schau dir allein mal an, wie oft so populäre stoffe wie "robin hood" u.ä. verfilmt wurden. einige remakes haben ihre originale sogar von der bekanntheit her übertroffen, z.b. "scarface" - ein vielgelobter film, den sicherlich sogar unser octantis mag - aber eben auch "nur" ein remake.
was ist so schlimm daran, gute stoffe neu aufzulegen? das hat nichts mit ideenarmut zu tun. die wird den kreativen köpfen ja generell vorgeworfen ... auch wenn man comics verfilmt usw... das ist so als müsste man zwanghaft immer was neues erfinden, obwohl es gute stoffe gibt, die bearbeitet werden können. neu-interpretationen machen durchaus sinn, schließlich ist unsere zeit genauso wie die filmtechnik im ständigen wandel. ein film wie "der tag als die..." könnte in der heutigen zeit im zusammenhang mit klimakatastrophen u.ä. gut funktionieren.
auch eine der besten und erfolgreichsten scifi-serien der letzten jahre ist ein remake: battlestar galactica! und ich möchte auf diese neu-interpretation nicht verzichten. sie hat mir wesentlich mehr gegeben als das original.
kurz gesagt: ein stoff muss nicht immer im original seine beste form erreichen.
die alte galactica-serie war z.b. ganz OK, aber es fehlte den damals verantwortlichen an mutigen, visionären ideen. sie erzählten meistens nur die üblichen kurzweilig-trivialen bullshit-storys, die damals angesagt waren. r.d. moore hat das ganze ins hier und jetzt geholt, aktuelle politische und gesellschaftliche probleme authentisch angesprochen und ganz nebenbei auch noch eine komplexe, mystische story geschaffen, die einen bis zum schluss in ihren bann zieht.
er und sein team waren einfach (für meinen geschmack) die kompetenteren, wenn´s darum geht, den "galactica"-stoff umzusetzen. man hätte ihn auch den stargate-machern geben können. die hätten daraus einen lauwarmen neu-aufguss der alten serie gemacht.
so sehe ich´s auch mit den großen kinoklassikern: es kann durchaus immer wieder fähige leute geben, die einem klassischen stoff neue, interessante seiten abgewinnen oder ihn sogar gekonnter umsetzen als ihre vorgänger.
schaut doch mal zum theater - da ist ja angeblich immer noch der anspruch wesentlich höher. aber im grunde genommen jagt da ein remake das nächste. wie oft wurde schon shakespeare aufgeführt? und wie oft goethe o.a.? oh mein gott!
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