SPOILER VORAUS!!
Ich sehe das ähnlich wie Imzadi. Der Film ist jetzt nicht schlecht, aber er ist eigentlich nicht viel mehr als der große erhobene Zeigefinger und leider kommt der Film in der Reihe der Umwelt-Öko-Thriller schon reichlich spät und geht auch nicht sehr originell mit der Thematik um, so dass er zu einer einsetzenden Öko-Müdigkeit eher beiträgt, als aufzurütteln. Um für die Menschheit eine zweite Chance zu vermitteln wird auch auf das typischste aller Mittel der Überzeugung zurückgegriffen, wie schon in hunderten Filmen und Serien zuvor. Güte und Liebe, die "andere Seite" der Menschen überzeugt emotional das zunächst zutiefst logisch und wissenschaftlich agierende Wesen, das is so.. gnah. Die Liebe hat schon in The 5th Element den Planeten gerettet und der Film war wenigstens lustig.
Schade war auch, dass man haufenweise Charaktere einführt und jedem logischerweise nur begrenzte Aufmerksamkeit schenken kann, was dazu führt, dass man den drei zentralen Figuren Zeit nimmt um wirklich philosophisch zu werden. Das ist kein Ensemblefilm a la Independence Day z.B. trotzdem gibt es ähnlich viele Charaktäre, die allerdings nichts "durchmachen". Die sind halt eben da machen kurz was und sterben in den meisten Fällen. Ich habe The Happening nicht gesehn, aber irgendwie beschleicht mich das Gefühl von Parallelen und der war ja wohl relativ unterirdisch.
Keanu Reeves passt WIRKLICH in diese Rolle des stoischen unbeirrbaren Klaatu, er sagt was er tut und handelt einfach, trotzdem muss er sich von Jennifer Connelly umherkutschieren lassen. Der junge Smith ging mir hier wirklich tierisch aufn zeiger, weil er genau die dummen bekloppten Sprüche und Taten macht, wie man es von Idioten aus solchen Filme erwartet, in nem Horrorfilm wäre er die großbusige Blondine die mit High Heels im Wald umknickt und die ganze Gruppe gefärdet.
Irgendwie je mehr ich drüber nachdenke war der Film sehr technisch und wenig dramatsich im Sinne von Drama als Filmkategorie. es wurde zu viel gezeigt welche Maschninerie in so einem Fall anläuft, die natürlich von vornherein sämtlich Fehler der Filmgeschichte macht: es wird auf Klaatu geschossen, yeah großartig. Die Außenministerin sagt dem Zuschauer zwar genau die Dinge die man selber in die Leinwand schreien will, zieht aber die falschen Schlüsse bzw. muss sich den ihr übergeordneten gesichtslosen Menschen und ihren Entscheidungen beugen.
Der war einfach zu durchschaubar und das Ende ist eben so .. lala .. und auch irgendwie nicht unerwartet. Keine tolle Wende, keine überragenden Effekte, die Musik fällt nicht auf - weder positiv noch negativ - bis auf den deutschen(!) Abschlusssong der da überhaupt nicht passt. Das hat mich schon nach Krabat aufgeregt. Da kam Polarkreis 18 mit Allein, Allein, was sicher eine gut Nummer ist, aber überhaupt nicht zu dem Film passt. Diese Unsitte gabs ja auch mit dem deutschen Titelsong von Prison Break, kann man das mal bitte lassen (Disneyfilme mal aussen vor ^^).
Meine Empfehlung ist das Geld für 2012 zu sparen, da kommt auch noch mal das Ende der Welt von Roland Emmerich, schick mit Flut und allem und sich den hier später auf DVD zu geben.
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