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Ergebnis 1 bis 20 von 20

Thema: B5 | 1.12 | Mit allen Mitteln (By Any Means Necessary)

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  1. #1
    Wiederholungstäter Avatar von MacGuffin
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    Standard AW: B5 | 1.12 | Mit allen Mitteln (By Any Means Necessary)

    Zitat Zitat von Falcon Beitrag anzeigen
    Schon ganz schön harter Stoff, den er da auffährt. Okay, jeder hat das Recht auf seine eigene Meinung, so auch der gute Herr Höhl, aber wie man so eine Einstellung zu B5 bekommen kann, ist mir schon fast ein Rätsel. Dass ihm die Serie nicht gefällt ist sein gutes recht, aber wie er seine Meinung begründet, ist schon recht abenteuerlich. Wie gesagt, sollte man sich wirklich mal durchlesen.
    Das bestätigt nur mal wieder, dass das Internet ein Ort ist, an dem jeder Hohlkopf seinen Stuss ungestraft verbreiten kann. Wo bei jeder Zeitung und jeder seriösen Nachrichten-Website noch ein Redakteur sitzt, der die Ergüsse seiner Journalisten prüft, bevor diese auf die Leser losgelassen werden, kann sich ansonsten im Internet jeder völlig ungefiltert selbst zum Deppen machen.

    Meinungsfreiheit ist zwar etwas Tolles. Aber nicht jede Meinung taugt auch dazu, sie in der Öffentlichkeit zu verbreiten.

    Immerhin: Der Link funktioniert heutzutage nicht mehr und auch eine Google-Suche hat kein Ergebnis gebracht. Somit ist anzunehmen, dass er entweder eingesehen hat, welchen Unfug er da von sich gegeben hat, oder dass man es zu seinem eigenen Wohl von dritter Seite vom Netz genommen hat. Ist ja auch peinlich, sowas.

    Seltsam ist nur, dass er bei seiner Kritik an ST-Episoden eigentlich immer ganz gut den Kern der Sache trifft. Somit liegt die Vermutung nahe, dass sein B5-Verriss absichtliche Negativ-Hetze eines Propagandisten war.

    Über die Motive kann man natürlich nur spekulieren. Es handelt sich bei diesem Typen aber offenbar um einen gefrusteten Star-Trek-Fan, der es nicht verknusen konnte, dass seine Lieblings-Sci-Fi ernsthafte Konkurrenz bekommen hat. Von dieser Sorte Dumm-Trekkie gab es ja zu Zeiten der Erstausstrahlung von Babylon 5 (und in diese Zeit fällt wohl auch seine "Kritik") reichlich.

    Und nun zur Episode "By any means necessary":

    Grundsätzlich ist es schön und wünschenswert, wenn auch mal die "Arbeiterklasse" im Rahmen einer Science-Fiction-Serie vorgestellt wird. Allerdings bitte nicht auf diese Weise.

    Denn dieser Konflikt ist natürlich sehr amerikanisch dargestellt. Es erinnert daher auch mehr an einen handfesten Kampf im wahrsten Sinne des Wortes, als an "Tarifverhandlungen".

    Insofern bietet die Folge zwar einen netten Einblick in die Realitäten des amerikanischen Beschäftigungssystems, auf das sie ja wohl eine Metapher sein soll. Dort herrscht ja immer noch eine sehr grundsätzlich und verbissen geführte Debatte zwischen Arbeiterklasse und Führungselite, die an die Zustände im Großbritannien der 70er Jahre erinnert und letzten Endes auch dafür mitverantwortlich ist, dass die USA inzwischen eine weitgehend deindustrialisierte Zone geworden sind. (Die Ursachen für die derzeitigen Probleme der US-Autobauer liegen beispielsweise nicht zuletzt in einem wahnwitzigen Knebelvertrag mit der Gewerkschaft UAW (dem sogenannten "Master Agreement"), der zu Zeiten abgeschlossen wurde, als es GM, Ford und Chrysler noch gut ging und aus denen sie nun nur noch herauskommen, wenn sie Insolvenz unter "Chapter 11" anmelden - was wohl auch in Kürze erfolgen wird)

    Schade an "By any means necessary" ist jedoch, dass es an Ausgewogenheit fehlt. Die Sympathien des Autors liegen ganz klar und unreflektiert auf Seiten der Arbeiterklasse. Wo ansonsten bei Babylon 5 gerne immer alle Seiten der Medaille beleuchtet, gegensätzliche Standpunkte vorgestellt werden und man vor einer klaren Parteinahme zurückschreckt, so ist dies hier nicht der Fall.
    Stattdessen wird das stereotyp als ausbeuterisch, böse und ignorant dargestellte Management, a.k.a. "die da oben", aufs Billigste karikiert. Der Verdacht: Mit dieser Episode soll eine ideologische Botschaft im immer noch schwelenden Klassenkampf innerhalb der amerikanischen Gesellschaft gesendet werden.

    Es fehlt dieser Folge somit vor allem an einer Kerntugend von B5, wenn es um kontroverse Themen geht: Neutralität. Es fällt daher schwer, diese Episode nicht als undifferenzierte Linkspropaganda einzustufen. Aber das ist ja unter Hollywood-Autoren ein weit verbreitetes Phänomen.

    Allerdings weiß diese Episode auf der anderen Seite auch wiederum gut zu unterhalten. Der B-Plot um Londo, G'Kar und diese ominöse G'Quan-Eth-Pfanze ist höchst amüsant und rettet der Episode so gerade noch 3 Sterne.
    Geändert von MacGuffin (26.10.2008 um 10:41 Uhr)
    "Wenn das deutsche Fernsehen ein Pferd wäre, hätte man es schon längst erschossen" (Oliver Kalkofe)
    "Wenn Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann ist es das Recht Leuten zu sagen, was sie nicht hören wollen"
    (George Orwell)

  2. #2
    Forenjunkie
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    Standard AW: B5 | 1.12 | Mit allen Mitteln (By Any Means Necessary)

    Zitat Zitat von MacGuffin Beitrag anzeigen
    Schade an "By any means necessary" ist jedoch, dass es an Ausgewogenheit fehlt. Die Sympathien des Autors liegen ganz klar und unreflektiert auf Seiten der Arbeiterklasse. Wo ansonsten bei Babylon 5 gerne immer alle Seiten der Medaille beleuchtet, gegensätzliche Standpunkte vorgestellt werden und man vor einer klaren Parteinahme zurückschreckt, so ist dies hier nicht der Fall.
    Stattdessen wird das stereotyp als ausbeuterisch, böse und ignorant dargestellte Management, a.k.a. "die da oben", aufs Billigste karikiert. Der Verdacht: Mit dieser Episode soll eine ideologische Botschaft im immer noch schwelenden Klassenkampf innerhalb der amerikanischen Gesellschaft gesendet werden.
    Ich geb Dir recht, die Folge bezieht recht eindeutig Stellung zugunsten der Arbeiter. Ist mir allerdings nie als wirklicher Störfaktor aufgefallen. Die Erdregierung wurde ja auch schon in den vorangegangenen Episoden eher negativ dargestellt und die Geschichte passt in dieses Bild. Generell entwirft B5 ja ein mitunter düsteres Bild der zukünftigen Gesellschaft, da ist dann auch eine negative Darstellung der Chefetage nicht so fehl am Platz.

  3. #3
    Frischling Avatar von idaho
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    Standard AW: B5 | 1.12 | Mit allen Mitteln (By Any Means Necessary)

    Hi,

    vom Thema dieser Folge fühle ich mich besonders angesprochen. Ich arbeite in einer Firma, bei der der Budget-Wahnsinn mittlerweile ähnlich krasse Auswirkungen zeigt: Der strikte Zwang, ein von der Zentrale verordnetes zu niederiges Budget unbedingt einzuhalten, führt dazu, das erkrankte Kollegen nicht mehr ersetzt werden und die Arbeit von den Verbliebenen miterledigt werden muß, die unter dem Druck natürlich auch öfter erkranken – ein Teufelskreis. Außerdem kann defektes Material gegen Jahres(=Budget)ende nicht mehr repariert werden, noch funktionierende Geräte werden kannibalisiert, oder die Reparatur gleich ins nächste Jahr verschoben. Lange Rede, kurzer Sinn: Erschreckend realistisches Szenario. Nur ist bei uns kein Rush-Act und auch kein glorreicher Retter in Sicht. (unsere Gewerkschaftsvertreter sind auch leider nicht annähernd so hübsch anzuschauen wie Miß Connally )

    G’Kars Rolle als religiöser Führer kommt etwas überraschend. Sein bisheriges Verhalten war ja meist eher aggressiv. Allzusehr schien er die Lehren G’Quans bisher nicht verinnerlicht zu haben

    Gut gefällt mir Senator Hidoshi, der vom nur Befehle erteilenden Unsympathen langsam zum (heimlichen) Unterstützer von B5 zu werden scheint

    Ciao
    Ralf
    I've seen Things you People wouldn't believe. Attack Ships on fire off the Shoulder of Orion. I watched C-Beams glitter in the Dark near the Tannäuser-Gate. All those Moments will be lost in Time like Tears in Rain. Time to Die -- Roy Batty, BLADE RUNNER

  4. #4
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    Standard AW: B5 | 1.12 | Mit allen Mitteln (By Any Means Necessary)

    Positiv an dieser Folge finde ich, dass man etwas vom alltäglichen „Innenleben“ der Station zu sehen bekommt, die Docks und die Dockarbeiter. Schon in „Mindwar“ und „Survivors“ wurden die Budgetprobleme und die Unterbesetzung in den Landebuchten erwähnt, und diese Folge zeigt das wahre Ausmaß der Schwierigkeiten. Die Crew ist überarbeitet, das Material minderwertig, es gibt einen Hardware-Ausfall und ein Frachterpilot reagiert in Panik – das Resultat: Ein Unfall, bei dem ein Arbeiter stirbt und der Frachter seine Ladung verliert. Die Dockarbeiter-Gewerkschaft und ihre Anführerin Connally treten in Aktion. Interessant die Wahl der Darstellerin hier, die äußerlich so gar nicht der Vorstellung der toughen Gewerkschaftsführerin entspricht. Was den Gegenpart betrifft, tappt die Episode hier in eine Falle, die in B5, da muss ich McGuffin etwas widersprechen, durchaus gelegentlich mal auftaucht: Die Erdregierung wird nicht nur undifferenziert als die "Bösen" hingestellt, sondern die Figur des Zento ist gradezu lachhaft überzeichnet. Hier wurde das Drehbuch wohl mit dem "Zorn der Gerechten" geschrieben und umgesetzt, was zwar irgendwo verständlich, aber der Episode nicht zuträglich ist.

    Als Nebenerscheinung des Frachterunfalls kommen wieder Londo und G’Kar, diesmal erstmals direkt auf persönlicher Ebene, in Konflikt. Und zum ersten Mal ist es hier nicht G’Kar, der Londo piesakt, sondern Londo, der G’Kars Problem gezielt ausnutzt, und den Glaubensangelegenheiten der Narn gegenüber hier völlig gleichgültig ist. Seine Motivation ist, G’Kar für den Angriff der Narn auf Ragesh 3 „Midnight on the Firing Line“) zu bestrafen; er reagiert lediglich, eine weitergehende Vision für sein Handeln hat er nicht. In der Auseinandersetzung um die G’Quan-Eth-Pflanze zeigt sich zum ersten Mal die spirituelle Seite von G’Kar und man sieht ihn als Führer einer religiösen Zeremonie. Man erfährt außerdem, dass es auf Narn verschiedene Religionen (zumindest jedoch zwei) gibt - die Lehre des G'Quan, der G'Kar folgt und die Lehre des G'Lan, der der Vater Na'Toths angehörte. Außerdem gibt es eine Gruppe von Narn, wie Na’Toths Mutter und Na’Toth selbst, denen Religion ziemlich gleichgültig ist.

    Sinclair löst die Probleme hier wieder auf seine bereits bekannte Weise – durch Umgehen bzw. Auslegen von Gesetzen und religiösen Vorschriften in einer Weise, die von deren Urhebern nicht intendiert, aber der Lösung des Problems dienlich ist. Den Rush Act macht er sich in einer Weise zunutze, die Orin Zento nicht vorhergesehen hat, und die dem Wortlaut des Gesetzes, aber nicht dessen Intention entspricht. In ähnlicher Weise benutzt er die technischen Vorschriften zur Einführung der G’Quan Eth Pflanze, um sie von Londo zu konfiszieren, und dreht die religiöse Vorschrift über den Zeitpunkt des Narn-Rituals so hin, dass sie unter Einrechnung der Entfernung von B5 zu Narn die pünktliche Ausführung des Rituals ermöglicht. Mir hat dieser Teil der Episode gut gefallen, weil er - langsam überfällig - den Charakter von G'kar weiterbringt, die fragwürdige Seite Londos herausgestellt wird, und in das Verhältnis der beiden Bewegung bringt.

    Die Folge endet mit einem Pseudo-Happy-End, denn aufgrund des Gesprächs mit Senator Hidoshi am Ende der Episode ist klar, dass letztendlich Zento mit seinen Freunden in Regierungskreisen am längeren Hebel sitzt.

    Insgesamt finde ich "By Any Means Necessary" eine ok-Folge und gebe 3/5 dafür.
    Geändert von nevermore (21.11.2008 um 20:20 Uhr)
    "Our thoughts form the universe. They always matter." (Citizen G'Kar)

    http://anderswelten.plusboard.de/

  5. #5
    Wiederholungstäter Avatar von MacGuffin
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    Standard AW: B5 | 1.12 | Mit allen Mitteln (By Any Means Necessary)

    Zitat Zitat von nevermore Beitrag anzeigen
    Was den Gegenpart betrifft, tappt die Episode hier in eine Falle, die in B5, da muss ich McGuffin etwas widersprechen
    Meintest du nicht vielleicht "zustimmen", statt "widersprechen"?
    "Wenn das deutsche Fernsehen ein Pferd wäre, hätte man es schon längst erschossen" (Oliver Kalkofe)
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    (George Orwell)

  6. #6
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    Standard AW: B5 | 1.12 | Mit allen Mitteln (By Any Means Necessary)

    Widersprechen muss ich dir insofern etwas, als Neutralität ansonsten eine Kerntugend von B5 sei. Bei bestimmten Themen ja, in anderen Fällen jedoch gar nicht. Wenn es um Religion geht, klappt das hervorragend, wenn es z.B. um Regierungsautoritäten geht, eher weniger. Auch die Brown-Sektor Bösewichter sind häufig absolut überzeichnet. Es scheint so gewisse Dinge zu geben, bei denen JMS die Neutralität verlässt und dann die Drehbücher im "Gerechtigkeitszorn" geschrieben werden (der Changeling-Skript - kann man auf der Universalseite http://www.universalpicturesawards.com/ legal herunterladen - ist im übrigen auch so ein Beispiel, entsprechend sind auch die Reviews). Das artet dann schnell in "Predigertonfall" aus. Wurde ja auch durchaus schon oft kritisiert.
    "Our thoughts form the universe. They always matter." (Citizen G'Kar)

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