Ja, das ist auch mein Hauptproblem. Andererseits hab ich nach dem Trailer nochmal drüber nachgedacht - und eigentlich ist es nur logisch, dass die alle so jung daherkommen. Alles andere würde chronologisch schlecht passen. Wenn sie eine Geschichte über die erste Zusammenkunft der späteren "Star Trek"-Helden erzählen wollen, müssen das eben noch "Greenhorns" sein. Gerade im 1. Film fällt das natürlich am deutlichsten auf. In den weiteren Filmen wird man die Charaktere reifen und "heranwachsen" sehen.
Da die Mischung aus Milchgesichtern und Charakterköpfen (vor allem Urban und Pegg wirken schon deutlich erwachsener - hinzu kommt der charismatische Greenwood) noch relativ ausgeglichen zu sein scheint, könnte dieses leicht pubertäre Experiment aber doch gelingen...
Zuerst war mir das auch etwas zu überzogen und einfach zu typisch amerikanisch. Andererseits ist es eine interessante Art, einen "Star Trek"-Trailer zu beginnen und genauso wie die reichlich jung wirkenden Milchgesichter nur logisch: Der Film muss nun mal auf der Erde starten, denn von dort kommt ein Großteil der "Star Trek"-Crew. Wenn man also die Geschichten der Hauptcharakktere erzählen will, ist die Erde folglich ein Schauplatz, stärker im Mittelpunkt des Films stehen wird. So wird das Gefühl verstärkt, dass wir hier eine Pionier-Ära miterleben, in der die Menschen die ersten großen Schritte machen, die unendlichen Weiten des Weltalls zu erkunden.
Dazu passt ebenso diese Autoszene, schließlich wäre es etwas unrealistisch, wenn Kirks Kindheit nur aus Raumschiffwerften und anderen hyperfuturistischen, SF-typischen Orten bestanden hätte.
Der Junge lebt auf dem Land. Da ist es nunmal das Schärfste überhaupt, wenn man irgendwann alt genug ist, um sich auf einen heißen Schlitten zu setzen und ein wenig aus der gewohnten Enge herauszukommen. Und unser impulsiver Kirkboy kanns eben nicht abwarten und muss schon als Lausbub am Steuer sitzen.
Auf fictionBOX haben wir übrigens auch einen Link zu einer Screencaps-Galerie veröffentlicht. Dort bekommt man nochmal genauer Einblick in die Details des Trailers:
Für alle, die zwischen den zahlreichen schnellen Schnitten im Trailer nicht viel erkennen konnten, gibt es außerdem 72 Screenscaps bei Aqua's Gallery and Blog.
Quelle: fictionBOX.de
Anhand dieser Bilder konnte ich mir auch den Robo-Cop aus der Anfangsszene nochmal genauer anschauen:
http://aqua.mysfdb.com/wp-content/ga...shots/0-30.jpg
An die allwissenden Trekkies unter euch: Was ist das für ein Ding? Hat das irgendwas mit dem heiligen Canon zu tun? Ist das eine Vorstufe zu den Borg oder einfach nur eine robotisierte Polizeieinheit?
Fazit:
Insgesamt hat mich der Trailer also überzeugt. Trekkies, die sich über zu schnelle Schnitte aufregen, haben anscheinend schon lange keinen modernen Trailer mehr gesehen. Die sind nunmal so gemacht. Mir ist diese Schnellschnitt-Variante lieber, denn bei zu vielen ausführlichen Szenen erfährt man oft Handlungsdetails, die man eigentlich noch gar nicht wissen möchte. Die Spoiler-Gefahr ist bei so einem rasanten Szenen-Mix wesentlich geringer.
Der Canon ist mir relativ wurscht. Das, was da von vielen Trekkies wie die Bibel behandelt wird, ist nichts weiter als eine Aneinanderreihung fiktiver Ideen unterschiedlicher Autoren. Um der "Heiligen Schrift" des Trekdoms gerecht zu werden, musste man oft Lückenfüller-Bücher o.ä. verfassen, in denen dann teils an den Haaren herbeigezogene Erklärungen zusammengebastelt wurden, die versucht haben, den Canon wieder glattzubügeln. Sowas finde ich viel unsinniger. Oft wirkt es nur lächerlich.
"Star Trek" ist eine noch relativ junge, fiktive Welt. Kein lang etabliertes Volkstum. Es steht einer Neuerfindung also nichts im Wege. Schließlich würde eine Unantastbarkeit des Canon ja bedeuten, dass bei "Star Trek" von Anfang an alles richtig gemacht und bis ins kleinste Detail durchgeplant wurde. Das bezweifle ich aber, da die Serie anfangs nicht so groß angelegt war. Ein würdiger Neustart kann dem "Star Trek"-Universum gerade auf der Kinoleinwand ein deutlich größeres Potential ermöglichen.
Was man bei den Hardcore-Trekkies erlebt ist aber eh ein alter Hut und nichts Fandom-spezifisches. Man sieht diese Reaktionen schon wesentlich länger in der Theaterszene, wo es beispielsweise auch selbsternannte Shakespeare-Kenner gibt, die zu wissen glauben, wie eines seiner Stücke inszeniert werden muss, um ein "echter" Shakespeare zu sein. Wird ein Stück diesem Standard nicht gerecht, stehen die Allwissenden entrüstet vom Theatersessel auf und knallen extra laut mit der Tür, wenn man den Saal verlassen. Ähnlich bestürzte Reaktionen wird es sicherlich auch bei "Star Trek XI" geben.
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