Man kann nicht gleichzeitig einen provozierenden Film machen und es jedem recht machen wollen. Das schließt sich gegenseitig aus.
Wenn Leute District 9 nicht als Satire erkennen, dann weiß ich auch nicht mehr, wie ihnen zu helfen ist. Die Anzeichen sind wirklich überdeutlich. Die Szenen mit der Unterzeichnung der Formulare, um die Aktionen zu legalisieren, Katzenfutter als Droge, Interspezies-Prostitution, geschlachtete Kühe als "Leihmütter", und Popkorn-Abtreibungsrituale - wie deutlich muss man noch werden? Zugegeben, es ist zum Teil bitterböse. Dennoch, ich habe streckenweise Tränen gelacht. Muss man im Vorspann einen Lauftext einblenden "Vorsicht, Satire", damit es auch noch der letzte kapiert?
Was ich eher verstehen könnte ist, wenn sich jemand auf die Zehen getreten fühlt, dass in dem Film die Schwarzen selbst zu Rassisten werden und die Aliens unterdrücken und ausbeuten. Aber da sind wir wieder beim Thema "all of this has happened before, and all of it will happen again." Das hört natürlich niemand gerne, und diesen Aspekt des Films habe ich in den wenigsten der Reviews gesehen.
Ja, das ist schade. Wobei ich das Ende wiederum durchaus gelungen fand.Spätestens in der zweiten Hälfte wird dieser Satireaspekt auch stark durch banale Actionszenen verdrängt, diese Art Inszenierung war schon bei Filmen wie "Starship troopers" eher kontraproduktiv, wenn man sie als satirischen Kommentar des Zeitgeschehens werten will, und nicht bloß als zünftiges Actionspektakel.
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