Wie fang ich zu dieser Folge nur an?

Babylon 5 braucht also einen Artus Und dieser erscheint, gespielt von Michael York. Wenn ich böse wäre und sich die Folge nur darauf beschränken würde, würde ich sagen: Da wollte man wohl einen namenhaften Schauspieler mal kurz gastspielen lassen.
Aber dem ist ja nicht so.
Okay, ich gestehe, irgendwann war ich kurz davor zu glauben, es könnte vielleicht doch möglicherweise eine Reinkarnation von Arthur Pendragon sein.
Marcus hat ja auch eine gute Möglichkeit aufgezeigt. Die Vorlonen. Wie bei Jack the Ripper. Ganz nebenbei erfahren wir, dass Marcus britische Wurzeln hat.
Aber Dr. Franklin blieb hartnäckig und so erfahren wir, dass Artua ein Mann ist, der vor seiner Vergangenheit wegläuft. Einer sehr prekären Vergangenheit.
Zuerst hatte ich den Verdacht, dass Artus ein Kriegsverbrecher sein könnte. Die Visionen von dem Minbari-Schiff machten schon stutzig.
Aber Artus wurde ehrenhaft aus dem Militärdienst entlassen.
Und dann erfahren wir, wie es zum Krieg zwischen den Menschen und den Minbari kam. Artus war schuld. Er hat die Geste der Ehrerbietung der Minbari als Angriff gedeutet.
Sind die Minbari niemals auf die Idee gekommen, dass diese Geste - also die geladenen Waffen - falsch verstanden werden könnte? Sie sind doch sonst so intelligent.
Artus muss sich also auf die Fahnen schreiben, dass er der Kriegsauslöser war. Kein Wunder, dass sein Geist in die Artus-Saga abdriftet.

Auch G'Kar bekommt einen schönen Auftritt. Da er Artus geholfen hat, wird er doch glatt zu seinem ersten Ritter. Sir G'Kar ... das hat was.

Aber auch andere Sagengestalten wurden verteilt. So wurde Delenn zur Herrin vom See und das Schwert gehörte einst dem Minbari Dukul. Das war doch der Ober-Minbari, oder? In dem Fall ja doch ein Königsschwert.
Kosh, den man seit langem mal wieder zu Gesicht bekam, sollte Merlin sein.
Susan als Galahan.
Und zuguterletzt Sheridan als neuer Artus.
Joa ... passt.
Wer war Marcus gleich noch mal?

Und wer wäre dann Morgan Le Fay? Ich tippe ja auf Talia. Aber wir werdens wohl nie erfahren.

Dass Artus am Ende der Folge zu den Narn in den Widerstand geht, gefällt mir auch sehr gut. So kann er in gewisser Weise Wiedergutmachung leisten. Obwohl es ja keine Absicht war.

Die Geschichte rund um Artus war stellenweise schon witzig genug, aber Garibaldi hat man auch noch vor diesen Karren gespannt und ihn sich mit dem Pöstler anlegen lassen. . Dieser Nebenplot hat mich doch einige Mal herzhaft lachen lassen. Und was lernen wir daraus? Mit der Erdregierung kann man sich anlegen, aber nicht mit der Postbehörde Aber auch mit Garibaldi legt sich keiner ungestraft an. Seine Krediteinheiten bekommt er jetzt über die Miete fürs Postbüro zurück. So ein Fuchs

Nebensächliches: Die Musik, die man hört, als Artus mit der alten Frau spricht fand ich richtig schön. Wie heißt dieses Stück? Gibts das auf nem Soundtrack? Ich würds gern mal ohne Sprache hören.

In meinen Notizen steht 'was Leichtes zur Abwechslung', aber jetzt beim Review merke ich, dass diese Folge gar nicht so leicht war. Ich finde sie sogar sehr wichtig und stellenweise ist sie schwere Kost. Und da sie sehr schön in eine Sagen-Geschichte eingebettet war, werte ich meine Wertung auch noch auf.

4 von 5

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