Man kann nur hoffen dass die Grünen nach der Wahl nicht wieder rechts blinken, so wie in Hamburg und im Saarland, wenn die Macht lockt und es für Rot-Grün nicht reicht bzw. man mit der Linkspartei kategorisch nicht will. Der Spruch "wer grün wählt wird sich schwarz ärgern" hat mittlerweile eine erhebliche Relevanz.
Mappus' Konfrontationsstrategie ist in jedem Fall fehlgeschlagen da er die Gruppen- und Eigendynamik der Gegner unterschätzt hat. Sein Schachzug mit Geissler dürfte mehr Erfolg bringen, da es den Gegnern den Wind aus den Segeln nimmt. Ein alter, kauziger ATTAC-Opi der außer warmen Worten ohnehin nichts anzubieten taugt eben weniger als Feindbild als der polternde Landesvater.
Am Ende bleiben die Fakten dieselben - "vermitteln" lässt sich hier nicht, da es keine Kompromisslösung gibt. Entweder man baut das Ding, oder man baut es nicht. Ein bischen bauen gibt es nicht. Die ganze Chose ist somit nichts als eine Spiegelfechterei um Zeit zu gewinnen.
Als Münchner bin ich froh dass die Bahn mit dem Durchgangsbahnhofskonzept bei uns in den 90ern auf taube Ohren gestoßen ist und sich des Edes teure Supereisenbahn im Zuge der Finanzkrise ebenso in Luft aufgelöst hat. Auch die nächste fixe und teure Idee - die olympischen Spiele 2018 - wird sich hoffentlich erledigen. Es gibt wichtigere Investitionsmöglichkeiten für unsere knappen Steuergelder als diesen Popanz.
Was nun den Atomkonflikt angeht, findet glaube ich diese oder nächste Woche wieder ein Castortransport statt. Da dürfte bei der derzeitigen Stimmung wieder Einiges los sein und die Polizei kann Sonderschichten schieben. Bei uns auf kommunaler Ebene haben CDU/CSU, FDP und die Freien Wähler (ein Anhängsel enttäuschter CSU-Leute) jeden Versuch abgeblockt den Atomwiedereinstieg auch nur im Stadtrat oder Kreistag zu diskutieren. Man erklärt sich einfach für nicht zuständig und will die Opposition damit mundtot machen - dummerweise ist das Uralt-Kraftwerk Isar I in unmittelbarer Nähe. Dieses sollte eigentlich nächstes Jahr abgeschaltet werden.
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