Dem kann ich so nicht zustimmen. Mara sorgte für einen anderen Zugang. Noomi Rapace war von vornherein tougher, weshalb man ihr zwar ihre Rache ev. mehr abnehmen mag, diese jedoch zugleich weniger aussagekräftig macht, als wenn die zierliche Mara zurückschlägt. Einer der Hauptaussagen des Films war und ist für mich, dass selbst eine schwach aussehende Frau zurückschlagen und einen Mann besiegen, bzw. ihre Rache fürchterlich sein kann. Bei Rapace war der Kontrast zwischen Opfer und Täter nicht so stark wie bei Mara, IMHO. Ich sage nicht, dass Mara besser geschauspielert hat - aber so, wie ich die Rolle verstanden habe, passt sie meines Erachtens sogar besser als Rapace.
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"I believe that when we leave a place, part of it goes with us, and part of us remains. Go anywhere in this station, when it is quiet, and just listen. After a while you will hear the echos of all our conversations, every thought and word we've exchanged. Long after we're gone, our voices will linger in these walls."
Andreas Katsulas as G'Kar - Objects in Motion / The Lost Tales-Intro
Die Buch-Lisbeth würde ich als praktisch völlig skrupellose Soziopathin beschreiben, insofern passt das ganz gut. Eine der wenigen Bezugspersonen welche für sie (zeitweilig) mehr wird als eine rein eigennutzbasierende Beziehung ist Mikael, und selbst bei ihm hat sie keinerlei Hemmungen seine Privatsphäre zu verletzen wie es ihr passt. Menschen sind für Lisbeth von wenigen Ausnahmen abgesehen (Mikael, ihre asiatische Freundin, ihr früherer Vormund) nichts als Ameisen. Die Bücher sind m.E. auch deshalb so ein diebisch gutes "guilty pleasure" Lesevergnügen, weil Lisbeths Gegner derart stereotypisch grausame Bösewichter sind dass ihre Mittel letztlich den Zweck heiligen und man sich freut wenn jeder der Mörder, Vergewaltiger und Kindesmissbraucher seine im biblischen Sinne gerechte Abreibung bekommt.
Der Film ist ein feministischer feuchter Traum, nicht umsonst sind die Männercharaktere fast durchgehend negativ und die Frauencharaktere überwiegend positiv beleuchtet - das Buch heißt im Original nicht von Ungefähr "Männer, die Frauen hassen", ein Titel der außerhalb des feministischen Schwedens wohl zu radikal für die Vermarktung war und deshalb zu nichtssagenden Alternativtiteln wie "Verblendung" abgeändert wurde. Übrigens finde ich auch Mikael Nykvist als Mittvierziger-Bonvivant wesentlich besser besetzt als den durchtrainierten James Bond-Darsteller Daniel Craig.Einer der Hauptaussagen des Films war und ist für mich, dass selbst eine schwach aussehende Frau zurückschlagen und einen Mann besiegen, bzw. ihre Rache fürchterlich sein kann.
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