"Wissen sie woraus der Leberkäs gemacht wird? Aus den Resten der Knackwurst. Und die Knackwurst? Aus den Resten vom Leberkäs. So geht das ewig weiter: Leberkäs, Knackwurst, Leberkäs, Knackwurst..." - Simon Brenner (Josef Hader) in "Silentium"
Ich hätte eben nicht cornholio's Bewertungspraxis kritisieren sollen - aber "Spiderman" mit 2/10 abzuwürgen und eine alberne Klamotte wie "Born to be Wild" mit 8/10 zu adeln, ging dann doch ein wenig zu weit für meinen Geschmack. Meine Unterstellung, er würde seine Filmbewertungen auswürfeln oder per Zufallsgenerator errechnen, ließ das Fass dann vermutlich überlaufen.
Sam Raimi ist im Grunde ein guter Regisseur für lustige Trash-Filme (Army of Darkness etc.) und Trash-TV (Hercules, Xena) - dabei hätte er auch mal bleiben sollen. Wenn so ein Regisseur auf einmal Multi-Millionen-Blockbuster zimmern soll, erinnert das stark an das Prinzip des "Selling out", wie man es auch aus der Musikbranche kennt - und meist erreichen diese Blockbusterfilme nicht mehr die Originalität früherer low budget Produktionen. Ein gutes Beispiel für so einen Independent-to-mainstream Regisseur ist auch Kevin Smith, der früher ganz wunderbare Filme wie Clerks und Chasing Amy gemacht hat.
Und was Tobey Maguire angeht - ich kenne eine Menge seiner prä-Spiderman Filme, Ice Storm, Cider house rules, Pleasantville etc., und in keinem dieser Filme hinterlässt er einen anderen Eindruck als "nervend". Für mich war er als Spiderman immer eine Fehlbesetzung. Trotzdem gefiel mir Teil 1 der Spidey-Reihe - aus den Gründen die ich in meinem leider gelöschten Beitrag schon erwähnt habe.![]()
Geändert von DerBademeister (04.05.2007 um 13:56 Uhr)
Ich bin auf zitieren? Ganz sicher? Ok, passt...
AUch wenn es scherzhaft gemeint war, möchte ich nur klarstellen, dass es nicht im geringsten etwas mit deinem Kommentar zu tun hatte. Das war keine Absicht, ja nicht mal im Unterbewussten, sondern einfach ein extrem ärgerliches und peinliches Versehen.
Was die Wertungspraxis betrifft: Mittlerweile habe ich Spiderman 3 auf 3/10 aufgewertet (immerhin), und vielleicht wird Born to be wild nach dem DVD-Release auf 7/10 fallen, wer weiß?
Grundsätzlich ist aber anzumerken, dass meine Wertungen Genrespezifisch zu verstehen sind. Dh. eine 10 für eine Komödie und eine 10 für ein großartiges Drama bedeutet nicht, dass beide Filme gleich gut sind. Ich bewerte jeden Film immer nach den Möglichkeiten des Genres und gebe z.b. der besten Komödie 10/10, usw.
Bei Spiderman 3 und Born to be wild ist es jetzt so, dass ich sie als Blockbuster-Film bzw. als Komödie rein nahc dem unterhaltungswert bemesse. Sicher, etwas ANspruch kann auch nie schaden, und nur ein Film der etwas mehr bietet als reine Unterhaltung wirds auf 10/10 schaffen - Bedingung für einen guten Film (oder eine gute Wertung) ist dies aber innerhalb dieser Genres nicht. Born to be wild hat mich gut unterhalten, Spiderman 3 nicht. Den fand ich nämlich teilweise langweilig und manchmal sogar richtig nervig. Dass viele von ihm begeistert sind (zu denen du ja deiner leider von mir überschriebenen Kritik nach nicht zählst) wundert mich nicht, andererseits habe ich auch viele andere Reaktionen auf den Film erlebt - wie im Review beschrieben.
Abschließend möchte ich erwähnen, dass es natürlich immer unterschiedlcihe Meinungen zu Filmen geben wird, die auch sehr stark auseinander gehen können. Mir ist daher nicht wichtig, dass alle mit mir übereinstimmen, sondern dass sie einfach verstehen, wie ich zu meiner Bewertung komme. Und ich hoffe und denke eigentlich, dass dies beim Lesen der Reviews durchaus gegeben ist.
PS: Schön dass du noch da bist![]()
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Die Leute die diesen Film mit 10/10 Punkten und ähnliches bewerten, sind einfach die typischen Fanboys. Denen könntest Du auch "Der Untergang" vorsetzen mit Hitler im Spiderman-Kostüm, und es gäbe 10/10 für den Oberlippenkrächzer. Der gemeine Fanboy leidet am sog. "Voyager-Delirium" - das trat erstmals Ende der 90er Jahre im Star-Trek-Forum.de auf (mittlerweile http://www.scifi-forum.de/), wo jede, aber auch wirklich jede lausig-langweilige Voyager-Folge mit enthusiastischen Spitzennoten vergoldet wurde.
Du siehst also, es ist eine Krankheit - und was kranke Menschen sagen, soll man nicht Ernst nehmen.
Was nun Deine Bewertungspraxis angeht, so finde ich diese ziemlich intransparent und problematisch. Viele Filme lassen sich in verschiedenen Genres platzieren statt nur in einem Einzigen, und auch der Vergleich des Anspruchs bzw. der Wertigkeit der Genre untereinander (ist ein Horrorfilm mit 8/10 besser als ein Actionfilm mit 8/10?) lässt sich so kaum ausdifferenzieren. Im Grunde sollte jedem halbwegs intelligenten Filmfan klar sein, dass 8/10 für eine Komödie ein verdammt guter Wert sind - bei imdb gibt es kaum Komödien in den Top 250 (die etwa ab 8/10 beginnt), aber jede Menge Dramen. Und das ist auch vollkommen in Ordnung so, eine gute Komödie bietet kurzweilige Unterhaltung, ist aber kaum von Anspruch und Wirkung mit einem epochal dramatischen Meisterwerk wie z.B. "The Godfather" vergleichbar - also mit Filmen, über die noch Jahrzehnte später gesprochen wird.
Ich kenne eigentlich keinen seriösen und guten Filmkritiker, der genrespezifische Bewertungen anbringt, und das eben aus den von mir aufgezählten Gründen. So ein System ist einfach zu undurchsichtig um eine gute Orientierungshilfe zu bieten, denn letztlich sollen Kritiken ja immer Orientierungshilfen für Andere sein. Und hierbei muss man sich als Leser immer auch am Querschnitt der anderen Bewertungen eines Kritikers orientieren (bei jemandem der Alles verreißt hat eine 8/10 z.B. einen anderen Stellenwert als bei einem Fanboy der jedem Mist Top-Noten aufdrückt). Natürlich sind Bewertungen immer subjektiv, aber wenn Du z.B. bei Spidey von nervigen Kids berichtest die Dir den Kinobesuch verleidet haben, so wird hier doch deutlich dass dies in Deine Bewertung einfließt - ein Kritiker sollte sich aber m.E. immer zumindest bemühen, objektiv zu sein, und solche Dinge nicht in seine Bewertung einfließen zu lassen.
Ich z.B. mag fast keinen der Filme von Stanley Kubrick (liegt mir aus irgendeinem Grund einfach nicht) - trotzdem ist er für mich zweifellos ein genialer Regisseur. Nur eben nicht mein Geschmack, doch dessen ungeachtet muss ich seine Leistungen anerkennen.
Geändert von DerBademeister (04.05.2007 um 20:23 Uhr)
das find ich jetzt aber wieder sehr verwirrend: wenn ein kunstschaffender von großer bedeutung ist, wertet das generell sein werk auf? also müsste cornholio vielleicht sogar die spidey-wertung noch weiter nach oben schrauben! schließlich hat sam raimi in den von dir schon angeführten frühwerken auch klassiker geschaffen. hui, aus respekt davor würd ich ihm direkt 2 punkte extrabonus für jeden film geben.selbst für so einen scheiß wie spiderman!
aber selbst wenn du das nicht so gemeint hast, sehs doch einfach mal locker: schließlich kannst du hier auch nicht aus der reviewbibel zitieren und die meisten deiner ausführungen sind rein spekulativ und subjektiv. du erzählst cornholio wie eine reviewbewertung deiner wahrnehmung nach zu funktionieren hat. erstens weil das in dein gewohntes muster, bewertende texte zu lesen, passen würde und zweitens, weil du cornholios ausführungen schlichtweg nicht verstehst. ich hab seine differenzierung zwischen simpler, unterhaltsamer komödie und nervigem bis langweiligem actiondrama nämlich ziemlich gut nachvollziehen können.aber, bade, das ist nicht schlimm, denn du gehst hierbei einfach einem uralten menschlichen problem aufs glatteis, das ich auch ständig im studium erlebe: wenn wir einen wissenschaftlichen text behandeln und die meisten leute ihn nicht kapieren, sagen sie erstmal: "wozu soll das denn gut sein? so ein blödsinn!" anstatt einzusehen, dass man eben nicht alles sofort verstehen kann oder dass manchmal eben einfach noch der kognitive horizont fehlt und man eben noch dazulernen oder auch mal um die ecke denken muss.
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"Wissen sie woraus der Leberkäs gemacht wird? Aus den Resten der Knackwurst. Und die Knackwurst? Aus den Resten vom Leberkäs. So geht das ewig weiter: Leberkäs, Knackwurst, Leberkäs, Knackwurst..." - Simon Brenner (Josef Hader) in "Silentium"
Nun, einerseits kannich das verstehen, andererseits ist für mich eine Mischwertung für alle Filme und alle Genres undenkbar. Dann könnte ich selbst der großartigsten Komödie nur 7/0 geben, wodurch mir im Endeffekt der Spielraum zur Differenzierung innerhalb des Genres fehlen würde.
Ich halte eine 10er-Skala für unabdingbar um Filme einzustufen - und auch innerhalb eines Genres brauche ich diese 10 Stufen. Für dich mag es ungewohnt und auch unlogisch erscheinen, aber die meisten mit denen ich mich über Filme austausche, sei's per E-Mail oder in anderen Foren, vergeben ebenfalls Genrespezifische Benotungen. Es ist doch eigentlich unfair, eine perfekte, zutiefst unterhaltsame Komödie mit 7/10 abzuspeisen, bloß weil sie kein drama ist.
Innerhalb der Möglichkeiten des Genres sind diese beiden Filme als gleichwertig zu betrachten, ja.
Das stimmt. Durch die genrespezifische Wertung ist es aber eben nur ein sehr guter, und kein überragender Wert. Denn bei mir kann eine Komödie - wenn sie ihren Zweck erfüllt und ich mich schiefgelacht habe - auch 10/10 erreichen (was allerdings nur sehr selten vorkommt).Im Grunde sollte jedem halbwegs intelligenten Filmfan klar sein, dass 8/10 für eine Komödie ein verdammt guter Wert sind
Grundsätzlich hast du recht. Andererseits gibt es auch viele Komödien, die nachwirken. Und noch einmal: Ich finde es falsch, den Film eines Genres dafür zu bestrafen, was er ist. Ich bestrafe ja auch kein drama dafür dass ich kein einziges Mal lachen mussteeine gute Komödie bietet kurzweilige Unterhaltung, ist aber kaum von Anspruch und Wirkung mit einem epochal dramatischen Meisterwerk wie z.B. "The Godfather" vergleichbar - also mit Filmen, über die noch Jahrzehnte später gesprochen wird.
Da wäre ich mir nicht so sicher. Wenn ich mir die Wertungen in den Zeitschriften, wie Widescreen und Cinema anschaue... wenn's nach dir geht dürften z.B. die Cinema-Redakteure keiner Komödie jemals einen Daumen nach oben geben. Das kommt aber durchaus vorIch kenne eigentlich keinen seriösen und guten Filmkritiker, der genrespezifische Bewertungen anbringt,
Ich halte im Gegenteil ein nicht genrespezifisches Wertungssystem für undurchsichtig. Wenn ich bei einer Komödie eine Wertung von 6 oder 7/10 lese, gehe ich davon aus dass sie ok ist, aber keinesfalls überragend - warum würde sie sonst so wenig punkte bekommen?So ein System ist einfach zu undurchsichtig um eine gute Orientierungshilfe zu bieten,
Ach so, ja, ich vergaß, weil sie kein Drama ist
Wenn jemand bei einem Blockbuster eine Wertung von 8 oder 9 Punkten liest, kann er davon ausgehen, dass er gut unterhalten wird. Wenn er bei einem drama eine Wertung von 8 oder 9 Punkten sieht, kann er erwarten, dass ihn ein Film mit emotionalem Tiefgang erwartet. Was daran schwer nachvollziehbar sein soll, kann wiederum ICH nicht nachvollziehen
Natürlich! Aber da sprichst du schon einen sehr guten Punkt an: Die Wertung ist ein winziger Teilbereich der Kritik, undnicht die Kritik selbst. Jeder der sich dsa Review zu Spiderman 3 oder Born to be wild durchliest, wird wissen was mir gefallen und/oder nicht gefallen hat und kann meine Meinung - und auch meine Wertung - dementsprechend einschätzen. Dass es undurchsichtig und unverständlich wäre, würde ich nur eine Wertung hinklatschen, da gebe ich dir recht. Aber gemeinsam mit dem Text sollte es hier eigentlich nicht zu Missverständnissen kommen.denn letztlich sollen Kritiken ja immer Orientierungshilfen für Andere sein.
Da gebe ich dir recht: Je mehr ich von einem Kritiker gelesen habe, desto besser lerne ich ihn, seine Erwartungen, seine Vorlieben etc. kennen, und kann seine Meinung demnach besser einschätzen. Ein wesentlicher Grund, warum ich so bald als möglich so viele Reviews wie möglich von meiner eigenen Seite auf die fictionbox bringen will.Und hierbei muss man sich als Leser immer auch am Querschnitt der anderen Bewertungen eines Kritikers orientieren
Zuerst einmal: Nein, ich bemühe mich nicht um Objektivität, weil ich es ansonsten gleich sein lassen kann. Ich kann einen Film nicht danach bewerten was er sein könnte oder wie ihn andere empfinden können, ich muss ihn danach bewerten wie er MIR gefallen hat. Ansonsten brauche ich keine Meinung zu einem Film schreibne, wenns nicht meine ist. Jedem, der die Kritik liest (und gerade bei Spiderman 3 habe ich darauf geachtet es auch nochmal extra zu erwähnen) wird hoffentlich klar sein, dsas es sich hier lediglich um meine Meinung handelt, und dass ich keinesfalls behaupte, jeder wird Spidreman 3 so schlecht empfinden wie ich.Natürlich sind Bewertungen immer subjektiv, aber wenn Du z.B. bei Spidey von nervigen Kids berichtest die Dir den Kinobesuch verleidet haben, so wird hier doch deutlich dass dies in Deine Bewertung einfließt - ein Kritiker sollte sich aber m.E. immer zumindest bemühen, objektiv zu sein, und solche Dinge nicht in seine Bewertung einfließen zu lassen.
Was nun den nervenden Bengel betrifft, so habe ich im Review bereits erwähnt dass ich ihn WENIGER NERVIG fand als den Film. Damit sollte sich jedwede Vemutung der negativen Beeinflussung eigentlich erledigt haben.
Ich sage ja auch nirgends dsas Raimi ein schlechter Regisseur ist. Es geht nicht darum, die Leistung des Filmemachers anzuerkennen oder nicht anzuerkennen, sondern darum, zu bewerten, wie gut der Film gelungen ist. Ich halte aber nichts davon, einen Film als gut zu bewerten, selbst wenn er mir überhaupt nicht zugesagt hat, bloß weil er von einem gefeierten Regisseur stammt.Ich z.B. mag fast keinen der Filme von Stanley Kubrick (liegt mir aus irgendeinem Grund einfach nicht) - trotzdem ist er für mich zweifellos ein genialer Regisseur. Nur eben nicht mein Geschmack, doch dessen ungeachtet muss ich seine Leistungen anerkennen.
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