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Thema: B5 | Pilotfilm | Die Zusammenkunft (The Gathering)

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  1. #1
    Frischling
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    Standard AW: B5 | Pilotfilm | Die Zusammenkunft (The Gathering)

    Zitat Zitat von cornholio1980 Beitrag anzeigen
    Ich kann zwar JMS Argumentation oft verstehen, dieses Zitat (dass ich schon kannte) empfand ich aber schon immer als schreckliche Verallgemeinerung; so als wäre jede Kritik von vornherein ungerechtfertigt und nur aufgrund der Gewohnheit geprägt. Sorry, aber ist nicht so. Wo JMS behauptet am Anfang hätten Leute mit Franke gehabt, fand ich seine Kompositionen ab Folge 1 toll - schon allein sein Intro ist genial. Aber Chen? Waffenbrüder hat er mit seinem Lärm VERDORBEN, bei Crusade wurde es zwar etwas besser, aber immer noch weit von Franke entfernt.
    Da bin ich komplett anderer Meinung. Zum Einen verstehe ich die JMS-Aussage nicht ganz so pauschal, sondern hier wirklich auf die Musikfrage bezogen. Ich persönlich teile übrigens auch JMS' Ansicht, dass Chris Frankes Musik (bis auf das Intro) in Staffel 1 bei Weitem nicht die Klasse der späteren Staffeln hatte. Insbesondere in der Frage des Maßes passt das für mich später besser, das sage ich als Chris-Franke-Fan, der eine erkleckliche Sammlung seiner CDs über Sonic Images gekauft hat und sie immer noch gerne weiter hört - aber das kann man dann ja bei den entsprechenden Folgen nochmals diskutieren.

    Ebenso freue ich mich schon jetzt auf die Diskussion zu A Call To Arms - denn hier saß ich zwar beim ersten Sehen in Bezug auf die Musik mit vielen Fragezeichen auf der Stirn da, finde sie aber mittlerweile ziemlich grandios.

    Zitat Zitat von cornholio1980 Beitrag anzeigen
    Bei allem nötigen Respekt vor dem "großen Schöpfer", aber JMS' Beschützerinstinkte waren bei seinem "Baby" schon immer sehr ausgeprägt. Oft hat ihm auch die nötige Distanz gefehlt. Man nehme mal nur seine ganzen Kommentare direkt nach dem ursprünglichen Pilotfilm, wo er sich gegen zahlreiche Kritik gewehrt und immer betont hat, wie gut er ihn findet. Jahre später setzt er sich dann hinters Schnittpult und macht einen völlig anderen - deutlich besseren - Film daraus, und meint er wäre mit der ursprünglichen Fassung nie so recht zufrieden gewesen...?! Wer weiß, vielleicht sieht er das mit Chen ja mittlerweile auch anders?
    In Bezug auf den Beschützerinstinkt gebe ich Dir hingegen vollkommen Recht, wobei sich da natürlich schon auch die Frage stellt, wie viel davon Marketing (und insofern auch Verpflichtung gegenüber dem Studio) und wie viel aus echtem Beschützerinstinkt geäußert ist/wurde. Es wäre jedenfalls üblich, wenn ihm vertraglich eine gewisse Karenzzeit auferlegt worden wäre, in der negative Äußerungen verboten und (je nach Vertragsgestaltung) positive erwartet waren.
    Geändert von JSheridanFR (06.08.2008 um 00:23 Uhr) Grund: Korrektur

  2. #2
    Moderator Avatar von wu-chi
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    Standard AW: B5 | Pilotfilm | Die Zusammenkunft (The Gathering)

    Zitat Zitat von JSheridanFR Beitrag anzeigen
    In Bezug auf den Beschützerinstinkt gebe ich Dir hingegen vollkommen Recht, wobei sich da natürlich schon auch die Frage stellt, wie viel davon Marketing (und insofern auch Verpflichtung gegenüber dem Studio) und wie viel aus echtem Beschützerinstinkt geäußert ist/wurde. Es wäre jedenfalls üblich, wenn ihm vertraglich eine gewisse Karenzzeit auferlegt worden wäre, in der negative Äußerungen verboten und (je nach Vertragsgestaltung) positive erwartet waren.
    Das wäre sicherlich auch ein Grund, wobei ich denke, daß er einerseits wußte was für Fehler (bzw. Kompromisse) er gemacht hatte, aber andererseits er immer noch auf der Suche nach weiteren Geldgebern, die ihm seine gewollten 5. Staffeln garantieren sollten. Und beim Suchen (bzw. Halten) derselben seine Unzufriedenheit über den Pilotfilm preiszugeben, ist sicherlich nicht förderlich. Auch nachdem er sie gefunden hatte, wäre es nicht klug gewesen sie gleich wieder vor den Kopf zu stoßen.
    "Any given man sees only a tiny portion of the total truth, and very often, in fact almost perpetually, he deliberately deceives himself about that little precious fragment as well. A portion of him turns against him and acts like another person, defeating him from inside. A man inside a man. Which is no man at all."
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  3. #3
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    Standard AW: B5 | Pilotfilm | Die Zusammenkunft (The Gathering)

    Zitat Zitat von JSheridanFR Beitrag anzeigen
    Da bin ich komplett anderer Meinung. Zum Einen verstehe ich die JMS-Aussage nicht ganz so pauschal, sondern hier wirklich auf die Musikfrage bezogen.
    Na ja, er bezieht es pauschal auf jedwede Kritik in der Musikfrage . So war das gemeint...

    Ich persönlich teile übrigens auch JMS' Ansicht, dass Chris Frankes Musik (bis auf das Intro) in Staffel 1 bei Weitem nicht die Klasse der späteren Staffeln hatte.
    Das teile ich ja auch... trotzdem haben mir seine Kompositionen seit der 1. Folge gefallen. Es also rein auf den Gewöhnungsaspekt zu schieben und nicht die Möglichkeit anerkennen zu wollen, dass Compton oder Chen halt einfach - Gewöhnung hin oder her - den eigenen Musikgeschmack weniger gut treffen, hielt ich halt für sehr vereinfachend.

    das sage ich als Chris-Franke-Fan, der eine erkleckliche Sammlung seiner CDs über Sonic Images gekauft hat und sie immer noch gerne weiter hört
    Da haben wir ja was gemeinsam. Habe zwar "nur" seine B5-Soundtracks (dafür aber komplett), aber lege sie immer wieder gerne rein.

    Im übrigen besitze ich auch den Crusade-Soundtrack, das nur so nebenbei. Ist ja nicht ganz grauenhaft (war deutlich besser als bei Waffenbrüder, wie gesagt), aber wenn ich die Wahl habe zwischen Franke's Score in den ersten Folgen und Chen's Score in den ersten Folgen, weiß ich, wofür ich mich entscheide

    Ebenso freue ich mich schon jetzt auf die Diskussion zu A Call To Arms - denn hier saß ich zwar beim ersten Sehen in Bezug auf die Musik mit vielen Fragezeichen auf der Stirn da, finde sie aber mittlerweile ziemlich grandios.
    Echt? Wow... mir hat sie wie gesagt den Film verdorben, da bei den Hintergrundgeräuschen (anders kann man das nicht nennen) überhaupt keine Stimmung aufkam. Hat nur wieder mal bewiesen, was ein (guter) Soundtrack ausmacht. Ein anderes Beispiel ist ja auch Sinclairs Monolog aus dem Pilotfilm, der durch Franke's Musik deutlich an Wirkung gewinnt.

    Aber nochmal: Ist natürlich alles rein subjektiv und vom persönlichen Musikgeschmack geprägt, keine Frage.

    In Bezug auf den Beschützerinstinkt gebe ich Dir hingegen vollkommen Recht, wobei sich da natürlich schon auch die Frage stellt, wie viel davon Marketing (und insofern auch Verpflichtung gegenüber dem Studio) und wie viel aus echtem Beschützerinstinkt geäußert ist/wurde.
    Da hast du natürlich durchaus recht, ja...
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  4. #4
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    Standard AW: B5 | Pilotfilm | Die Zusammenkunft (The Gathering)

    Hallo! Ich finde das Revisited-Projekt eine sehr schöne Idee und will mal dazu stoßen.

    Zu Beginn möchte ich mal eine Lanze für den Pilotfilm, ursprüngliche Fassung, brechen. Ich finde es zugegeben schon etwas befremdlich, wie im Fandom oft mit dem Pilotfilm umgegangen wird. Irgendwie ist das so eine Art ungeliebtes Stiefkind; überall heißt es, man solle doch gleich die Special Edition anschauen, gegenüber Neulingen wird gradezu schon vor dem Pilotfilm gewarnt, als ob der irgendeine Art "Schandfleck" in der B5-Geschichte ist. Kurz und gut, man kann ihn "vergessen".

    Was dabei völlig übersehen wird, ist dass dem Erfolg dieses Pilotfilms zu verdanken ist, dass B5 überhaupt erst grünes Licht für die Serie bekommen hat. Nicht nur reichte es für den Serienstart, der Film wurde 1994 sogar für den Hugo nominiert (http://www.thehugoawards.org/?page_id=124), was in diesem Jahr keine andere TV-Serie schaffte. Ich finde es schon sonderbar, dass dies in Diskussionen um den Pilotfilm praktisch immer unter den Tisch fällt - obwohl ansonsten im Fandom die Hugo-Nominierungen und -Gewinne immer sehr gern erwähnt werden. Die stiefmütterliche Behandlung von "The Gathering", Originalfassung, als einen Film, den man "vergessen" kann, finde ich schon ein wenig ungerecht, denn nur durch diesen Erfolg haben wir überhaupt die Serie. Die Jahre später geschnittene Special Edition mag vielen heute besser gefallen, ist aber für die Show selber verglichen damit völlig irrelevant.

    Was die Sache mit JMS' angeblich "fehlender Distanz" zum eigenen Baby betrifft, möchte ich hier eindeutig widersprechen. Denn der relevante Vergleichsmaßstab ist nicht, was die Fans an B5 zu kritisieren haben, sondern was andere TV-Produzenten an ihren eigenen Produktionen öffentlich kritisieren. Man wird sich da schwer tun, mehr als zwei, drei Produzenten zu finden, die öffentlich derartig kritisch gegenüber ihren eigenen Produkten sind (ich erinnere an diverse Äußerungen besonders über Infection, Grail, und Grey 17). Mir jedenfalls fällt im Moment keiner ein. Ehrlich gesagt habe ich mich schon das eine oder andere Mal gewundert, dass er nicht von WB oder PTEN deshalb eine auf den Deckel bekam, denn unmittelbar umsatzsteigernd ist so etwas nicht. Stellt Euch bitte sowas mal in einer anderen Industrie vor.

    Übrigens war er auch dem Pilotfilm gegenüber schon zu Anfang nicht unkritisch: "I'm at the head of the line to point out flaws in the pilot." Wenn er sagt, dass sehr viele Leute den Pilotfilm gut fanden, sind das Tatsachen - siehe die genannte Hugo-Nominierung.

    Man sollte auch nicht das Umfeld vergessen, in dem der Pilotfilm entstanden ist, mit Paramount-Leuten unterwegs, die versuchten, jeden zu überzeugen, dass B5 eine Billigproduktion ist, die nichts tauge und die man sich am besten gar nicht erst anschaue. Wenn der Showrunner selbst dann noch angekommt und öffentlich zu verstehen gibt, der Pilotfilm tauge nichts, dann hätte das der Show vermutlich das Genick gebrochen, denn grünes Licht hatte sie mW zu dem Zeitpunkt nicht. Man sieht ja, wie mancherorts jetzt auf seine Äußerungen reagiert wird, dass er TLT heute als unter seinem Standard betrachtet. Ich habe diverse Reaktionen gelesen nach dem Tenor, "warum soll ich in Zukunft noch irgendwas unterstützen, was JMS tut, in ein paar Monaten kommt er ja doch daher und sagt, es tauge nichts." Ja, wie kann man nur wagen, zuzugeben, dass man einen Fehler gemacht hat - with some people for fans you don't need enemies.

    Langer Rede kurzer Sinn: Für die Fans ist es sehr einfach, kritisch zu sein. Sie haben keine Konsequenzen zu befürchten, jedenfalls keine, die man ihnen individuell zurechnen kann. Für den Showrunner sieht das ganz anders aus, der muss die Reaktion des Studios und des Netzwerks und auch der Fans (siehe oben) berücksichtigen. Da braucht es gar keine vertraglichen Restriktionen, dass man mit selbstkritischen Äußerungen sehr vorsichtig ist.

  5. #5
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    Standard AW: B5 | Pilotfilm | Die Zusammenkunft (The Gathering)

    Hi nevermore,

    zuerst ein herzliches Willkommen

    Wie in meinem Review schon erwähnt, damals war ich vom Pilotfilm auch fasziniert und er hat mir gefallen. Aber jetzt sind wir uns doch mal ehrlich, wenn man jetzt auf ihn zurückblickt... und vor allem ihn mit der Special Edition vergleicht, wird deutlich, dass er nicht alles war, was er hätte sein können. Warum neulinge diese Fassung "andrehen" wenn es etwas besseres gibt?

    Was deine Kommentare zu JMS' Schutzfunktion betrifft... du hast recht, JMS hat sich mehrmals kritisch geäußert, teilweise auch recht bald nach der Produktion. Vermutlich war er sich auch schon damals was den Pilotfilm betrifft nicht so sicher, hat ihn aber verteidigt, um seine Chancen auf die Serie nicht zu gefährden. Ist ja auch einzusehen, udn du hast absolut recht, dass er sich ja teilweise wenn mal was schief ging auch kein Blatt vor dem Mund genommen hat.

    Aber vermutlich genau das machte mir halt sein Verhalten hier so befremdlich... Egal, zurück zum Pilotfilm .
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  6. #6
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    Standard AW: B5 | Pilotfilm | Die Zusammenkunft (The Gathering)

    hi!

    Natürlich hatte der Pilotfilm Schwächen und war verbesserungsfähig, aber mal ehrlich, für welchen Pilotfilm gilt das nicht? Und natürlich konnte JMS mit 6 Jahren mehr Erfahrung als EP I auf dem Buckel einen besseren Film hinbekommen. Wäre ja traurig, wenn das anders wäre.

    Ich glaube, mich stört weniger, dass Neulingen die SE empfohlen wird, sondern mehr diese Haltung, dass der ursprüngliche Pilotfilm etwas in B5s Geschichte ist, was man besser vergessen sollte. Das finde ich wirklich unangebracht. Bei klassischen Science Fiction Filmen, die zu ihrer Zeit große Hits waren und die im Nachhinein antiquiert wirken, tut das kein Mensch. Auch versucht man normalerweise dort nicht gleich, den Leuten den Director's Cut zu "verkaufen". Und von wievielen Star Trek Fans hört man Warnungen vor dem Pilotfilm von ST:TOS oder ST:TNG?

    Warum kann man nicht wie bei anderen Filmen verfahren und einfach den Leuten sagen, dass zwei Versionen existieren, von denen die eine sechs Jahre später überarbeitet worden ist, ohne gleich von der einen oder anderen abzuraten? Man sollte doch heutzutage auch von Sci-Fi-Fans ein bisschen TV-historisches Verständnis erwarten können, dass die Medienlandschaft vor 15 Jahren anders aussah und auch die SFX nicht auf dem heutigen Stand waren. Die Star Trek Leute machen doch auch keine solchen Verrenkungen, um zu erklären, warum die TOS- und TNG-Serien nicht mehr zeitgemäß aussehen und auch im Hinblick auf Plot und Pacing nicht mehr zeitgemäß sind. Wer damit nicht umgehen kann, für den ist es ohnehin besser, wenn er nur Shows aus den letzten fünf Jahren ansieht.

    JMS' Haltung finde ich in dieser Sache keineswegs unverständlich. Das mit den "Chancen nicht gefährden" hast du sehr optimistisch formuliert, denn eigentlich wurden der Show keine Chancen eingeräut. Ich finde es schon erstaunlich genug, dass man von ihm überhaupt irgendwelche selbstkritischen Töne hörte.

    Jedenfalls, um auf den Pilotfilm zurückzukommen, der hatte es in B5 schwerer als vergleichbare Pilotfilme für Trek-Serien, weil er nicht auf ein vorhandenes Universum bauen konnte, sondern ein völlig neues einführen musste. Ich finde, er leistet in der Hinsicht (in beiden Versionen) ziemlich viel. Vielleicht hat er sich zuviel vorgenommen, denn was man mE wirklich kritisieren kann, ist dass die eigentliche Handlung um das Attentat in der ganzen Exposition gradezu erstickt. JMS hatte sich da wohl zum Ziel gesetzt, das ganze Universum in einem Schlag einzuführen, was in einem 90 Minuten-Film einfach ein Ding der Unmöglichkeit ist. Gut gemeint, aber da wäre weniger vielleicht mehr gewesen. Ich finde, in Midnight ist das in der halben Zeit beinahe besser gelöst.

    lg
    Geändert von nevermore (07.08.2008 um 01:37 Uhr)

  7. #7
    Frischling Avatar von idaho
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    Standard AW: B5 | Pilotfilm | Die Zusammenkunft (The Gathering)

    Hi,

    schöne Idee mit dem ReVisited. Freue mich schon auf viele Wochen B5. Einige Gedanken zum Pilot:

    Das erste, was mir ins Auge gesprungen ist, sind diese "Schuhlöffel"-PPGs. Wer immer für diese Designs verantwortlich war, hat hoffentlich bitter dafür gebüßt

    Dann sind da noch die Aliens in "Affenmaske" (einer ist Bedienung an der Bar, ein anderer fährt, glaube ich, im Hintergrund in einer der "Schwebebahnen"). Von denen sieht und hört man später nichts mehr, oder?

    Die Delenn-Maske gefällt mir wesentlich besser als die späteren Inkarnationen, sie ist geheimnisvoller, weil man nicht weiß, ob man es mit Mann, Frau oder sonstwas zu tun hat. Ihr ruppiges Verhalten gegenüber G'Kar macht aber klar, daß mit ihr nicht zu spassen ist

    Laurel Takashima bzw. Tamlin Tomita und der Doktor (dessen Realname mir gerade nicht einfällt) overacten für meinen Geschmack recht heftig.

    Für einen ausgebildeten Krieger der Minbari läßt sich der Attentäter ziemlich einfach überwältigen. War wohl von der Strahlung des Changeling Nets sehr geschwächt.

    Die Soundeffekte der großen PPGs (dieses Plopp) klingen irgendwie albern

    Der Zen-Steingarten hat mich damals sehr beeindruckt - ist irgendwann einmal erwähnt worden, wer ihn angelegt und gepflegt hat?

    Vom seiner ersten Szene an macht Londo/Peter Jurasik B5 zu "seiner" Serie. (Btw: Wer das noch nicht probiert hat: Unbedingt Londo in der englischen Tonspur anhören - dieser Akzent ist einfach göttlich)

    Die für mich überflüssigste Figur des Pilot war Sinclairs Lebensgefährtin, mit der bin ich nie warmgeworden

    Alles in allem: In dem Pilot steckt schon eine Menge, schade, das die Takashima-Storyline hier ihren einzigen Auftritt hat. Was übrigens von der Folge bei mir am meisten hängebgeblieben ist, ist "Beep-Beep" Was immer das jetzt auch über mich aussagt

    Ciao
    Ralf

  8. #8
    Administrator Avatar von Dr.BrainFister
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    Pfeil AW: B5 | Pilotfilm | Die Zusammenkunft (The Gathering)

    zunächst einmal herzlich willkommen an die neuen gesichter, die durch "B5 ReVisited" zu uns gefunden haben. es sind hier inzwischen viele interessante beiträge entstanden, die zeigen, wieviel potential noch in diesem sciencefiction-klassiker steckt. ein gelungener start für unsere B5-aktion!

    nun kam ich auch endlich dazu, mir den pilotfilm (wieder) anzuschauen. hier meine meinung dazu:

    positiv
    • obwohl die serie schon viele jahre auf dem buckel hat, machen die effekte nach wie vor einen gelungenen eindruck. hier fällt besonders das originelle, detailverliebte design auf. die organisch wirkenden, geheimnisvollen vorlonenschiffe oder die raumstation b5 selbst - alles wirkt gut durchdacht und vor allem für die damalige zeit erfrischend anders. vor allem die dynamik der raumstation mit den großen rotierenden teilen und ihre ungewöhnliche kugelform sind ein kleines CGI-meisterstück der frühen 90er jahre.
    • im pilotfilm werden bereits viele der geheimnisvollen, wichtigen handlungsstränge angedeutet. das erzeugt eine besondere, spannende athmosphäre und macht lust auf mehr. vor allem bei der erwähnung des erde-minbari-krieges bekommt man gänsehaut. warum haben die minbari die invasion abgebrochen und woher kommt das loch in sinclairs gedächtnis? hier wird der startpunkt für einen der genialsten roten fäden gesetzt, der jemals durch eine scifi-serie gesponnen wurde.
    • man lernt alien-rassen mit interessanten geschichten kennen. so sind beispielsweise die minbari von anfang an eine komplexe rasse mit vielen geheimnissen. die können es locker mit den vulkaniern aufnehmen. aber natürlich wird das alles noch durch die vorlonen getoppt!
    • womit wir auch schon beim alien-design wären: neben einigen lächerlichen kostümen und masken gibt es hier auch wirklich gelungene beispiele. neben dem schön schrägen centauri-style fallen hier wieder vor allem die vorlonen auf. dieser anzug ist einfach genial und lässt einen das geringe budget des pilotfilms für einige momente vergessen.
    • schon in diesem film wecken sympathische charaktere wie mister garibaldi und lyta alexander mein interesse. ich will mehr über sie wissen und weitere abenteuer mit ihnen erleben.
    • der psy-corps-plot ist ebenfalls schon im mittelpunkt des geschehens und lässt weitere spannende ereignisse erahnen. es war eine gute idee, die fähigkeiten der telepathen während dieses geschäftsgesprächs darzustellen. das machte das thema lebensnaher bzw. authentischer. man bekam etwas davon mit, wie diese fähigkeiten im alltäglichen leben genutzt werden.
    • auch wenn manche kulissen billig und einfallslos wirken, gibt es doch einige lichtblicke, wie z.b. den verhör-raum, in dem über sinclair gerichtet wird. die kombination der fliegenden kameras, der monitore und das gezielt eingesetzte licht erzeugten eine ganz eigene, spannende athmosphäre. überhaupt ist es vor allem das licht, das b5 leben einhaucht. viele eher leblose kulissen blühen durch intelligente lichteffekte im wahrsten sinne des wortes auf.
    • außerdem war es damals einfach ein sehr mutiger schritt, ein komplett neues universum zu schaffen, das viele der klassischen startrek-regeln nicht beachtete und vor allem durch seine komplexe mythologie und charakterlastigkeit wahrscheinlich viele konservative sf-fans vor den kopf stieß. dass diesem manchmal etwas sperrigen, relativ langsam erzählten, teils spärlich ausgestatteten pilotfilm eine der besten sciencefiction-serien überhaupt folgen durfte, grenzt schon an ein kleines wunder.



    negativ
    • es war definitiv eine gute entscheidung, den doctor und takashima herauszuschreiben. bei den beiden springt der funke einfach nicht über. sie wecken bei mir keinerlei interesse und füllen ihre eigentlich wichtigen rollen völlig unzureichend aus. wenn man den beiden einen dynamischen, smarten dr. franklin oder eine offensive, witzige ivanova gegenüberstellt, wird deutlich, warum sie gehen mussten.
    • gerade die räumlichkeiten der charaktere wirken oft so als hätte man sie mit dem resteverkauf aus dem 1-EURO-shop ausgestattet. darüber muss man wirklich hinweg sehen und alle augen zudrücken. daran sind nicht nur die 90er und das niedrige budget schuld. hier waren teilweise einfach geschmacklose set-designer am werk.
    • bei zu vielen charakteren ist ein deutliches overacting festzustellen, das auf dauer einfach nur nervt und viele ernsthafte, wichtige situationen zerstört. hier wurde schon erwähnt, dass dies bei dem doc und takashima vorkam. aber mich störte es auch gerade bei g´kar. in kombination mit londo war sein übertriebenes gehabe einfach too much. in einigen szenen vielleicht ganz witzig, aber insgesamt nicht überzeugend.
    • ein großer teil des alien-designs fällt leider unter die kategorie "seltsam aussehende leute in bunten kostümen mit lustigen masken". vor allem die planlos umher wuselnden komparsen-aliens wirken teilweise so als hätte man sie von der müllkippe der muppet show geholt. was dort ausrangiert wurde, hat man noch für den pilotfilm recycled. gerade figuren wie der barkeeper sind einfach nur peinlich. es geht hier nicht nur um die billigen kostüme. man sieht bei diesen außerirdischen einfach auch, dass hinter ihnen kein ausgefeiltes konzept steht. sie sind nur einfallslose lückenfüller.



    .
    "Wissen sie woraus der Leberkäs gemacht wird? Aus den Resten der Knackwurst. Und die Knackwurst? Aus den Resten vom Leberkäs. So geht das ewig weiter: Leberkäs, Knackwurst, Leberkäs, Knackwurst..." - Simon Brenner (Josef Hader) in "Silentium"

  9. #9
    Forenjunkie
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    Standard AW: B5 | Pilotfilm | Die Zusammenkunft (The Gathering)

    Zitat Zitat von nevermore Beitrag anzeigen

    Zu Beginn möchte ich mal eine Lanze für den Pilotfilm, ursprüngliche Fassung, brechen. Ich finde es zugegeben schon etwas befremdlich, wie im Fandom oft mit dem Pilotfilm umgegangen wird. Irgendwie ist das so eine Art ungeliebtes Stiefkind; überall heißt es, man solle doch gleich die Special Edition anschauen, gegenüber Neulingen wird gradezu schon vor dem Pilotfilm gewarnt, als ob der irgendeine Art "Schandfleck" in der B5-Geschichte ist. Kurz und gut, man kann ihn "vergessen".

    Was dabei völlig übersehen wird, ist dass dem Erfolg dieses Pilotfilms zu verdanken ist, dass B5 überhaupt erst grünes Licht für die Serie bekommen hat. Nicht nur reichte es für den Serienstart, der Film wurde 1994 sogar für den Hugo nominiert (http://www.thehugoawards.org/?page_id=124), was in diesem Jahr keine andere TV-Serie schaffte. Ich finde es schon sonderbar, dass dies in Diskussionen um den Pilotfilm praktisch immer unter den Tisch fällt - obwohl ansonsten im Fandom die Hugo-Nominierungen und -Gewinne immer sehr gern erwähnt werden. Die stiefmütterliche Behandlung von "The Gathering", Originalfassung, als einen Film, den man "vergessen" kann, finde ich schon ein wenig ungerecht, denn nur durch diesen Erfolg haben wir überhaupt die Serie. Die Jahre später geschnittene Special Edition mag vielen heute besser gefallen, ist aber für die Show selber verglichen damit völlig irrelevant.
    Da ist schon was dran. The Gathering ist sicherlich kein Meisterwerk, aber auch die Originalfassung ist nicht so schlecht, wie sie manchmal gemacht wird. Dass Pilotfilme einige Schwächen haben, ist ja nun wirklich nichts ungewöhnliches. Bei vielen Serien gehört der Pilot nicht gerade zu den Highlights.
    Aber immerhin war The Gathering gut genug, so dass es überhaupt grünes Licht für die Serie gegeben hat. Eine Hürde die so manch anderes Projekt nicht geschafft hat oder erst gar nicht nehmen musste, da bereits klar war, dass dem Pilotfilm weitere Episoden folgen würden.

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