Habt ihr denn das Buch vorher gelesen?
Ich habe den Eindruck bekommen dass der Film wohl ziemlich konfus sein soll, wenn man die Vorlage nicht kennt.
Habt ihr denn das Buch vorher gelesen?
Ich habe den Eindruck bekommen dass der Film wohl ziemlich konfus sein soll, wenn man die Vorlage nicht kennt.
Zumindest Amujan und ich haben es gelesen. Konfus bringts nicht wirklich rüber, aber sechs an sich simple Geschichten, die überwiegend durch Raum und Zeit, ja sogar (bis auf eine Ausnahme) durch Charaktere fast vollkommen getrennt parallel ohne viel Exposition auf einen einprasseln muss man erstmal verkraften. Das kann verwirrend sein und der Schnitt ist da meines Erachtens nicht 100%ig gelungen (manchmal wird für 30 Sekunden nach 1850 zurückgesprungen um einfach dem Zuschauer nochmal dieses Segment in Erinnerung zu rufen = redundant), aber wenn man sich auf die Präsentationsform einlassen kann sollte man schon ein Schema darin erkennen können. Meine Sitznachbarn waren teilweise etwas verwirrt bzw. enttäuscht weil sie gehofft haben die Geschichten würden sich auf der Handlungsebene begegnen, was dann aber nur in rudimentärer Form geschehen ist. Die verbindenden Elemente thematischer Natur konnte nicht von jedem nachvollzogen werden, obwohl diese im Film u.a. mehrmals direkt benannt wurden. Hinterher machte es dann nach einer kleinen Bemerkung meinerseits bei denen dann doch "Klick". Wahrscheinlich hat der Trailer mit dem Leitsatz "Everything is connected" falsche Erwartungen geschürt und die Verbindungen wurden an den falschen Stellen gesucht.
Er ist tatsächlich nicht wirklich konfus. Wie tubbacco schon sagte, die Einzelgeschichten sind sehr geradlinig und für sich nicht sonderlich komplex. Die Zeit, die man in einer der Geschichten verbingt wird nur zum Ende hin immer kürzer (die Sprünge werden häufiger), weil man quasi alle sechs Enden mehr oder weniger zum selben Zeitpunkt hat um eben diese metaphysische Verbundenheit noch deutlicher zu machen. Aber wer mit den 4(?) Traumebenen in Inception klarkam, wird auch das können. Man muss schon so minimal bereit sein mitzudenken.
Soll heißen: Der Film funktioniert auch ohne Kenntnis des Buchs, vielleicht sollte man sich den Wikipedia-Artikel kurz zu Gemüte führen um die Struktur zu verinnerlichen, wenn man da meint nicht ganz mitzukommen.
Nein. Hab auch den Trailer bewusst ausgelassen, und so gut wie keine Berichte gelesen. Aufgrund der Einarbeitung der Reviews wusste ich allerdings, dass es sechs Zeitebenen gibt - und die SchauspielerInnen in mehrere Rolle geschlüpft sind. Das ist aber auch schon alles, davon abgesehen ging ich völlig unvorbereitet in den Film - und hatte keine Probleme, der Handlung zu folgen. Wie Amu schon richtig sagt, Cloud Atlas erfordet ein Maß an Aufmerksamkeit, dass über dem handelsüblichen Blockbuster liegt, aber keinen normal intelligenten Menschen vor unüberwindbare Herausforderungen stellen sollte. Es hilft vor allem auch, dass zu Beginn des Films die sechs Handlungsebenen chronologisch kurz vorgestellt werden, ehe wir danach dann quer durch sie hindurchspringen.
Ich kann die Kritik am Schnitt von tubbacco übrigens nicht nachvollziehen. Ich fand gearde den Schnitt als eine der größten Stärken des Films. Es war klar, dass man hier nichtw illkürlich zwischen den Handlungsebenen wechselt, sondern sehr bedacht von einem zum nächsten schwenkt. Selbst die 30 Sekunden-Schnipsel erfüllten da meines erachtens entweder einen narrativen oder einen dramaturgischen Zweck.
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Andreas Katsulas as G'Kar - Objects in Motion / The Lost Tales-Intro
Möglicherweise habe ich etwas übersehen, aber ich kann mir keinen Reim darauf machen, warum man merhmals für einen kleinen Augenblick zurück zu Dr. Henry Gooses fröhlicher Behandlungsstunde zurückspringt, außer dem, um den Zuschauer diesen Handlungstrang nochmal ins Gedächtnis zu rufen. Was Goose anstellt ist eigentlich schon bei der ersten Behandlung klar. Die nächsten Male fand ich in der Form etwas überflüssig und hätte mich da über weniger, dafür längere, detailierte Szenen gefreut, wobei ich sowieso der Meinung bin, dass Ewing im Film etwas zu kurz kommt. Aber ok, ich sehe den Film aus der Sicht des Buchlesers. Vielleicht werden die Szenen vom unvorbereiteten Zuschauer anders wahrgenommen. Ich hätte - wenns nach mir gänge - sowieso ein paar Schnitte reduziert, weswegen der Film für mich manchmal etwas unruhig wirkte.
An anderer Stelle frage ich mich aber wie zum Kuckuck der Film eine Freigabe ab 12 bekommen konnte? Da waren schon ein paar recht derbe Szenen enthalten.
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