Zitat Zitat von DerBademeister Beitrag anzeigen
Auch in Deutschland ist eine U-Haft bei so einem Tatvorwurf möglich, allerdings zieht kein deutsches Gericht einen Fall und die U-Haft 6 Monate und mehr ganz bewusst in die Länge, ohne auch nur irgendwas zur Klärung der Vorwürfe beizutragen.
Bei einem normalen Fall arbeiten die Mühlen der deutschen Gerichte wahrscheinlich wirklich schneller.

Aber wäre die deutschen Gerichte wirklich so schnell, wenn

a) es bei bei dem Vorwurf um ein Verbrechen geht, dass mit bis zu 15 jahren bestraft werden kann?
b) der Verdächtige eine andere Nationlität hat und somit Fluchtgefahr besteht?
c) zwei andere Nationen involviert sind und das ganze zu einem politischen Fiasko mutiert ist?

Fakt ist nunmal, dass Aussage gegen Aussage steht. Es ist eine Schande, dass die türkischen Gerichte so lange brauchen. Aber wer je mit Gerichten zu tuen hatte, (auch deutschen) weiß wie endlos lange sich Prozesse hinziehen können, bei denen es auch noch um Ausländer geht. Dennoch bin ich der Meinung, dass den türkischen Gerichten keine andere Wahl blieb also so zu handeln wie sie es getan haben. Eine U-Haft für Marco war unausweichlich.

Was die Haftbedingungen angeht: Es ist bekannt, dass diese in der Türkei nicht die besten sind. Aber warum sollte Marco anders behandelt werden, als die anderen Gefangenen? Nach dem politischen Aufruhr hätte die Türkei kaum sagen können, dass sie Marco nach Deutschland überstellen werden, da die türkischen Gefängnisse nicht dem "deutschen Standard" entsprechen.