Zitat Zitat von Dr.BrainFister Beitrag anzeigen
dein letzter kursivsatz klingt ein bisschen wir eine schlagzeile bzw. ein fazit aus der BILD-zeitung - und auch ein bisschen naiv. ach Reiner, komm bitte sag mir, dass du das ganze etwas differenzierter durchblickst. ich glaube an dich!

setzen wir die rosarote oblabla-brille mal ab und schauen uns das ganze nüchtern an: als was wurden die manager, konzernchefs u.a. hier nicht schon bezeichnet: heuschrecken, verbrecher etc.... da haben viele politiker wirklich kein blatt vor den mund genommen. auch prominente politiker. vor kurzem wurde beispielsweise zur krise des scheffler-konzerns gesagt, dass man hier nicht sofort zu staatlichen hilfsmaßnahmen greifen will, weil man keinen finanziellen ausgleich für schlechtes managment bieten möchte. auch zum versagen der automobilbranche gab es hierzulande schon deutliche worte.

das, was du da von obama und biden zitierst, sind nur sprüche. sonst nichts. wenn du auf solche sprüche abfährst, kannst du dich der Links-Partei anschließen und dort bei deren versammlungen jede menge davon bekommen. denn das gehört da zum alltäglichen sprachgebrauch.

obama & co. haben die kapitalismus-kritik nicht erfunden. sie repräsentieren lediglich das land, das sie am längsten überhört hat und uns stattdessen lieber jahrelang mit allerlei neoliberalen bullshit überschüttete. dass die vertreter dieses landes jetzt umso stärker in das kapitalismuskritische horn blasen, ist nur zeitgemäß. es muss sich allerdings erst noch beweisen, wie ernst sie es damit meinen.
Die Sprüche von Obama und Biden finde ich durchaus verständlich und auch nicht unbedingt mit altbekannten "Heuschrecken-Sprüchen" hierzulande vergleichbar. Denn die Unverfrorenheit der angegriffenen Banken besteht doch hier darin, dass jahrzehntelang gegen staatliche Eingriffe gewettert wurde, aber jetzt, als man den Karren in den Dreck gefahren hat, wird man plötzlich zum Keynesianer und ruft nach Papa Staat, der es wieder richten soll. Das ist eine andere Situation als in der Vergangenheit, als Managern mangelnde soziale Verantwortung, Geldgier etc. vorgeworfen wurde. Diese Leute sind nämlich nicht nur nicht bereit, soziale Verantwortung zu übernehmen, sondern nicht einmal, für ihre eigenen Fehler gradezustehen, und das war in den USA in diesem Ausmaß bisher nicht der Fall.

Dass man sich dann noch großzügige Boni auszahlen lässt, erinnert eher an das Verhalten von Politikern, die sich trotz Kürzung an allen Ecken und Enden die Diäten erhöhen, und zeugt wirklich von einer Unverfrorenheit, die ihresgleichen sucht. Soll man hierzu den Mund halten, so dass es noch so aussieht, als sei das irgendwie akzeptables Verhalten?