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Thema: Klimawandel - Folgen und Ursachen

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  1. #1
    Forum-Aktivist Avatar von Reiner
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    Standard AW: Klimawandel - Folgen und Ursachen

    Zitat Zitat von nevermore Beitrag anzeigen
    Ich habe doch weiter oben klar und deutlich geschrieben, dass ich für weltweiten Klimaschutz Zertifikate nicht für geeignet halte, wegen des extremen Machtgefälles, das zwischen Industrieländern und Entwicklungsländern herrscht.

    Was der Spiegel hier kritisiert, ist eine Frage der konkreten Ausgestaltung und spricht nicht gegen das Instrument Zertifikate an sich. Auf Ausgestaltungsprobleme stößt man bei jedem umweltpolitischen Instrument, ob es Steuern, Emissionsquoten oder Zertifikate sind.

    Mir ging es in meinem Beitrag vor allem darum, zu begründen, warum von der Mehrzahl der Umweltökonomen Zertifikate als das vom Prinzip her geeignetste Instrument angesehen werden. Leider stößt man bei Umweltschützern manchmal auf die Haltung, dass alles, was irgendwie nach Marktlösung aussieht, von vornherein "pfui" und damit schon aus ideologischen Gründen abzulehnen ist.

    Ja, das ist die andere Seite der Medaille.

    Neben "Startfehler" aber auch Fehler im "globalen System". Es stellt sich dann die Frage, wie richtig ausgestalten? Ideen?
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  2. #2
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    Standard AW: Klimawandel - Folgen und Ursachen

    Zitat Zitat von Reiner Beitrag anzeigen
    Ja, das ist die andere Seite der Medaille.

    Neben "Startfehler" aber auch Fehler im "globalen System". Es stellt sich dann die Frage, wie richtig ausgestalten? Ideen?
    Ha, das ist gut An der Entwicklung solcher Ideen sitzen normalerweise spezialisierte Projektgruppen mit mehreren Personen jahrelang dran. Glaube kaum, dass man das in einer Forendiskussion entwickeln kann...

    Was die Spiegel-Sache betrifft, sowohl die kostenlose Vergabe der Zertifikate als auch, dass die Auflagen für unterschiedliche Kraftwerke unterschiedlich sind, widerspricht natürlich der Idee der Zertifikate völlig. Eigentlich ist schon ein Widerspruch, dass überhaupt Quoten pro Ausbringung festgelegt werden und nicht ein festes Kontingent.
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  3. #3
    Forum-Aktivist Avatar von Reiner
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    Standard AW: Klimawandel - Folgen und Ursachen

    Zitat Zitat von nevermore Beitrag anzeigen
    Ha, das ist gut An der Entwicklung solcher Ideen sitzen normalerweise spezialisierte Projektgruppen mit mehreren Personen jahrelang dran. Glaube kaum, dass man das in einer Forendiskussion entwickeln kann...

    Was die Spiegel-Sache betrifft, sowohl die kostenlose Vergabe der Zertifikate als auch, dass die Auflagen für unterschiedliche Kraftwerke unterschiedlich sind, widerspricht natürlich der Idee der Zertifikate völlig. Eigentlich ist schon ein Widerspruch, dass überhaupt Quoten pro Ausbringung festgelegt werden und nicht ein festes Kontingent.

    Aha, ... und für diesen Widerspruch hat man also "spezialisierte Projektgruppen mit mit mehreren Personen jahrelang" arbeiten lassen, damit so ein "Fehlprodukt" rauskommt.

    PS: Ich glaube langsam das wir hier bessere Ideen einfließen lassen können. Gut das wir darüber reden.
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  4. #4
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    Standard AW: Klimawandel - Folgen und Ursachen

    Zitat Zitat von Reiner Beitrag anzeigen
    Aha, ... und für diesen Widerspruch hat man also "spezialisierte Projektgruppen mit mit mehreren Personen jahrelang" arbeiten lassen, damit so ein "Fehlprodukt" rauskommt.
    Wie das abgelaufen ist in diesem Fall, kann ich nicht sagen. Ich kann nur aus meiner Erfahrung sagen (ich habe mehrere Jahre an einem Wirtschaftsforschungsinstitut gearbeitet), dass die Ministerien zwar Gutachten mit Vorschlägen anfordern, dies aber noch lange nicht heißt, dass die Vorschläge dann so umgesetzt werden, wie die Institute sie vorlegen. In aller Regel ist das nicht so. Normalerweise kommen dann alle möglichen Änderungsvorschläge, auf Druck von Interessengruppen oder weil es nicht zum eigenen Parteiprogramm passt, die dann zu einem mehr oder weniger abweichenden Endprodukt führen. Gerade dieser vom Spiegel zitierte Fall mit den verschiedenen Quoten für unterschiedliche Kraftwerkstypen hört sich für mich stark nach nachträglich eingefügten Subventionsinteressen an. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Institut das so vorschlagen würde.

    Sinn einer Zertifikatslösung in Reinform wäre das Festlegen eines Kontingents an CO2, das bei der Energieerzeugung in ganz Deutschland abgegeben werden darf, und dann haben sich die Energieerzeuger selbst darum zu schlagen, wer davon wieviel in Anspruch nehmen will. Je mehr CO2 jemand bei der Produktion erzeugt, desto mehr bezahlt er, egal ob Gas-, Kohle-, oder sonst ein Kraftwerk. Was an Lizenzen gekauft wird, darf nicht überschritten werden. Kommt einer in die Nähe der Grenze, muss er sich etwas einfallen lassen, um die CO2-Emission herunterzubringen.

    Die Hauptprobleme, die ich spontan so sehe, sind dass natürlich hier Atomkraftwerke sehr gut wegkommen, was aus anderen Gründen nicht unbedingt gewünscht ist, und dass eventuell die Stromerzeugung in "schmutzige" Kraftwerke im Ausland ausgelagert wird, um die Begrenzung hierzulande zu umgehen. Weswegen man schon diskutieren muss, ob so eine Lösung auf nationale Ebene beschränkt sinnvoll ist.
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  5. #5
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    Zitat Zitat von nevermore Beitrag anzeigen
    Wie das abgelaufen ist in diesem Fall, kann ich nicht sagen. Ich kann nur aus meiner Erfahrung sagen (ich habe mehrere Jahre an einem Wirtschaftsforschungsinstitut gearbeitet), dass die Ministerien zwar Gutachten mit Vorschlägen anfordern, dies aber noch lange nicht heißt, dass die Vorschläge dann so umgesetzt werden, wie die Institute sie vorlegen. In aller Regel ist das nicht so. Normalerweise kommen dann alle möglichen Änderungsvorschläge, auf Druck von Interessengruppen oder weil es nicht zum eigenen Parteiprogramm passt, die dann zu einem mehr oder weniger abweichenden Endprodukt führen. Gerade dieser vom Spiegel zitierte Fall mit den verschiedenen Quoten für unterschiedliche Kraftwerkstypen hört sich für mich stark nach nachträglich eingefügten Subventionsinteressen an. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Institut das so vorschlagen würde.

    Sinn einer Zertifikatslösung in Reinform wäre das Festlegen eines Kontingents an CO2, das bei der Energieerzeugung in ganz Deutschland abgegeben werden darf, und dann haben sich die Energieerzeuger selbst darum zu schlagen, wer davon wieviel in Anspruch nehmen will. Je mehr CO2 jemand bei der Produktion erzeugt, desto mehr bezahlt er, egal ob Gas-, Kohle-, oder sonst ein Kraftwerk. Was an Lizenzen gekauft wird, darf nicht überschritten werden. Kommt einer in die Nähe der Grenze, muss er sich etwas einfallen lassen, um die CO2-Emission herunterzubringen.

    Die Hauptprobleme, die ich spontan so sehe, sind dass natürlich hier Atomkraftwerke sehr gut wegkommen, was aus anderen Gründen nicht unbedingt gewünscht ist, und dass eventuell die Stromerzeugung in "schmutzige" Kraftwerke im Ausland ausgelagert wird, um die Begrenzung hierzulande zu umgehen. Weswegen man schon diskutieren muss, ob so eine Lösung auf nationale Ebene beschränkt sinnvoll ist.

    So wird wohl durch die Lobbyisten und dem "recht machen für viele Gruppen" eine gute Idee verwässert bis sie kaum noch "vernünftig umgesetzt" bezeichnet werden kann.

    Ja, das Thema Lobbyisten ist so ne Sache, ... mir hat auch hier B. Obama imponiert der hier massiv deren Einfluss beschnitten hat. Das wäre auch bei vielen anderen Regierungen dringend geboten.
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  6. #6
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    Standard AW: Klimawandel - Folgen und Ursachen

    Ich stehe prinzipiell (Ausgestaltungsfragen außen vor) hinter dieser Lösung, weil sie alternative Energien auf völlig "natürliche" Weise begünstigt. Solarenergie, Wasserkraft etc. kommen ohne große CO2-Emissionen aus und sobald CO2 nicht mehr kostenlos abgegeben werden kann, sondern bezahlt werden muss, werden alternative Energien relativ günstiger.

    Die Frage ist, wie bekommt man das Thema Atomenergie und Verlagerung ins Ausland in den Griff.
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  7. #7
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    Standard AW: Klimawandel - Folgen und Ursachen

    Ja das Thema saubere Energie ist so eine Sache. Der reguläre Atomstrom kostet an der leipziger energiebörse etwa 3,2 ct pro KWh, die Anbieter bieten ihn etwa um die 20ct an. Erneuerbare Energie kostet einige Cent mehr. Allerdings wird Energie aus Soalaranlagen mit 93 ct pro KWh gefördert und Energie aus Windkraft mit 43 ct pro kwh. Nur deshalb gibt es sie überhaupt. Solarenergie und Windenergie stecken in der Krise weil der Staat die Förderung drosselt und die Windkraftfonds prlötzlich dicke verluste einfahren. Weil die Investoren das wissen, investieren sie nicht mehr.

    Mit der erneuerbaren Energie könnten wir uns momentan nicht mal versorgen, wenn wir ganz Deutschland mit Windrädern zupflastern. Und wer von uns ist schon bereit, einen Euro für die kwh zu zahlen? Der Staat kann dann schließlich nicht mehr den gesamten Strom für die Bevölkerung aus Steuern finanzieren. Ganz zu schweigen davon, wer die neuen Anlagen finanzieren soll. Schon die paar Windanlagen die es moomentan gibt, verschlingen Milliardenbeträge.

    RWE bietet aktuell einen "Autostrom Natur" Natif an: 60 Euro grundgebühr pro Monat und dann pro kwh 18,49 ct. So teuer obwohl nur 15% erneuerbare energien dabei sind. Die Elektroautos, die so aktuell vorgestellt werden, haben 100 kw Leistung, selbst wenn man nicht alles abruft, verbraucht man hierpro Stunde gleich mal 18,49 Euro (bei Vollgas). Das sind dann Tempo 200 oder etwas mehr, also 50 Km. Mein Peugeot mit 80 kw verbraucht dabei 12 Liter Super, also etwa dann 35 Euro.
    Natürlich wenn ich 100 fahre, sind es nur 6 Liter/8 Euro. Die Leistung liegt da bei ca. 55 KW also 10 Euro...

    Nur wo sollen dann die Ladestationen stehen? Wenn alle in der Garage Laden würde, bricht das Stromnetz zusammen, solche Ladungsmengen verkraftet es nicht. Schon ein anfahrender ICE verbraucht den Strom von 100.000 Einwohnern...

    Es muss dafür eine unfassbar teurer neue Infrarstruktur geschaffen werden. Die Förderung fällt dann weg, da sie zu teuer wird. RWE sagt selbst, mir seinem neuen Tarif und den ladestationen verdienen sie kein Geld, sie wissen auch nicht, wie sie das schaffen sollen. Es sei ein reines Prestige-Projekt. London hat in Parkhäusern Ladestationen: 8 Stunden hängt dort ein Auto, bei 8 Eruo pro Stunde...

    Elektroautos sind nur etwas für Superreiche, speziell im Unterhalt. ..
    Wegen Arthur Cleverly verabscheue ich nun England und Wales... bäääh.

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