Eben nicht, das ist ein Punkt, an dem ich fest mache, dass Wissenschaft und Religion nicht kompatibel sind. Eins der größten "Probleme" christlicher Religionen ist ja der Effekt des "Personal Jesus".
Das Schlüsselwort ist "überwiegend". Das liegt IMHO schlicht daran, dass die religiösen Bekehrer auch in der absoluten Überzahl sind und - je nach Religion - einer Bewegung angehören, die auch (oder sogar vor allem) ein politisches Interesse haben (Macht/Einfluss erhalten und behalten).
Es gibt im agnostisch-atheistischen Umfeld nichts Vergleichbares. In dem Augenblick, in dem sich das ändert, wird es über kurz oder lang auch "aggressive Bekehrer" und Schlimmeres geben.
Du redest hier von Atheisten wie von einer intellektuellen Elite und das mag im Augenblick noch stimmen. Was du jedoch gewissenhaft ignorierst ist der Umstand, dass hier zwischen individuellem Glaube und der Massenbewegung Religion unterschieden werden muss. Alle Massenbwegungen mit Expansionsbestrebungen erleiden dieses Schicksal: Grundwerte werden verwässert, es wird Anpassungenen geben, um es möglichst vielen Recht zu machen. Sieh dir z.B. nur die politischen Parteien in Deutschland an. Da werden Grundwerte schnell mal verraten, nur um eine größtmögliche Basis für den Machterhalt oder die Machterlangung zu bekommen.
Erschaffe eine Organisation mit einem klar definierten Ziel und es wird ihr nicht anders ergehen, sobald sie zu einer Massenbewegung geworden ist. Und sie wird der gleichen Gruppendynamik unterliegen, wie jede religiöse (politische) Bewegung.
Ich wiederhole mich, aber okay. Das ist nicht konsequent möglich. Es wird auch bei fundamentalen Fragen immer der Punkt kommen, an dem du einfach glauben oder darauf vertrauen musst, dass diese "Beweise" auch wirklich Beweise sind, da du selbst technisch und/oder intellektuell nicht in der Lage bist, sie nachzuvollziehen.
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